Der deutsche Menschenrechtler Peter Steudtner sitzt seit Anfang Juli in der Türkei im Gefängnis. Nun konnten er und sein schwedischer Kollege Ali Gharavi die Einzelhaft verlassen. Doch die Haftbedingungen im Gefängnis Silivri westlich von Istanbul blieben nach wie vor schwierig und teilweise "gesetzeswidrig", so die Anwälte der Beschuldigten.
Demnach werden Gharavi, der psychologische Probleme habe, homöopathische Medikamente verweigert. Wenn er diese nicht einnehme, steigere sich seine Paranoia, sagte der Anwalt. Mit dem Gefängnispsychologen könne sich Gharavi nicht verständigen, was gesetzeswidrig sei. "Er hat das volle Recht, mit einem Arzt zu sprechen, der Englisch kann", sagte der Anwalt.
Steudtners Situation verbessert
Gharavi sei inzwischen mit einem Häftling zusammengelegt worden, der aber auch nur Türkisch spreche, sagte der Anwalt. Die Situation von Steudtner sei deutlich besser. Dieser sei nun mit einem 21-jährigen Häftling in einer Zelle, der Englisch spreche und mit dem er sich gut verstehe. Die Anwälte legten nach eigenen Angaben Einspruch gegen die Haftbedingungen ein und forderten unter anderem eine Zusammenlegung der beiden.
Steudtner, Gharavi und acht türkische Menschenrechtler waren am 5. Juli bei einem Seminar in Istanbul festgenommen worden. Gegen acht der insgesamt zehn Beschuldigten wurde danach Untersuchungshaft verhängt. Ihnen wird Terrorunterstützung vorgeworfen.