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Afghanistan: Anschlag auf Hotel in Kabul beendet – 24 Tote


Insgesamt 24 Tote
Anschlag auf Hotel in Kabul nach 17 Stunden beendet

afp, dpa, ap, as

Aktualisiert am 21.01.2018Lesedauer: 3 Min.
Luxushotel Intercontinental in Kabul: Bei einem Angriff mehrerer Attentäter auf das Hotel sind 18 Zivilisten getötet worden.Vergrößern des BildesLuxushotel Intercontinental in Kabul: Bei einem Angriff mehrerer Attentäter auf das Hotel sind 18 Zivilisten getötet worden. (Quelle: Rahmat Gul/AP/dpa-bilder)
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In Afghanistan haben mehrere Attentäter das Luxushotel Intercontinental in Kabul angegriffen. Nach 17 Stunden ist der Angriff beendet, es gibt mehrere Tote. Die Verantwortung haben mittlerweile die Taliban übernommen.

Bei dem Sturm von sechs bewaffneten Männern auf das große Hotel Intercontinental in der afghanischen Hauptstadt Kabul hat es laut Innenministeriumssprecher Nasrat Rahimi 24 Tote gegeben. Insgesamt seien 18 Zivilisten getötet worden, unter ihnen 14 Ausländer und vier Afghanen. Die restlichen sechs Toten gehörten alle den Sicherheitskräften an. Unter den ausländischen Todesopfern wurde eines als Kirgisen, eines als Griechen und neun als Ukrainer identifiziert. Zehn Menschen - alle Afghanen - seien verletzt worden. Außerdem sind nach Angaben der afghanischen Behörden alle sechs Attentäter ums Leben gekommen.

Wie lang die Liste der Opfer wirklich ist, war zunächst unklar. Zuerst wurde nur von zehn Toten aus offiziellen Kreisen berichtet. Der Sender Tolo TV meldete hingegen, unter Berufung auf "verlässliche Quellen", es seien etwa 43 Menschen ums Leben gekommen. Afghanische Regierungssprecher sind dafür bekannt, Opferzahlen für die Öffentlichkeit klein zu halten.

Taliban bekennen sich zu Angriff

Der Sender Tolo TV schilderte auch die Geschichte von Hassib, 20, der als Kellner in einem der Hotelrestaurants arbeitete. Zwei der Angreifer seien zunächst wie normale Gäste in das Restaurant gekommen und hätten um Essen gebeten. "Sie trugen sehr schicke Kleidung", sagte Hassib. "Sie setzten sich, und ich habe ihnen Essen serviert. Dann haben sie Waffen gezogen und angefangen, auf die Leute zu schießen."

Die radikalislamischen Taliban haben den Angriff inzwischen für sich reklamiert. In einem am Sonntagmittag (Ortszeit) per E-Mail verbreiteten Bekenntnis hieß es, fünf ihrer "heiligen Krieger" hätten Dutzende ausländische und afghanische Feinde getötet. Von den afghanischen Behörden wird hingegen von sechs Angreifern gesprochen.

Lage zunächst unübersichtlich

Innenministeriumssprecher Rahimi bestätigte Medienberichte, wonach im Hotel zum Zeitpunkt der Angriffs eine Hochzeitsfeier im Gang gewesen sei. Die Hochzeitsgäste seien in Sicherheit. Außerdem hatte in dem Haus am Samstag eine Konferenz afghanischer Computerexperten stattgefunden. Mehr als hundert Menschen hätten teilgenommen, darunter Regierungsbeamte, berichtete der Sender 1TV.

Ein Teil des Hotels brannte während des Angriffs, wie Polizei und Innenministerium bestätigten. Innenministeriumssprecher Nadschib Danisch hatte zunächst gesagt, die Angreifer hätten auf ihrem Weg in das Hotel durch die Küche dort Feuer gelegt. Sein Kollege Nasrat Rahimi sagte später, auch der dritte Stock habe in Flammen gestanden.

Hotel 2011 schon einmal attackiert

Die Szenerie weckte in Anwohnern Erinnerungen an einen ähnlichen Angriff im Jahr 2011, als neun Attentäter der radikalislamischen Taliban das Hotel, das schwer bewacht auf einem bewaldeten Hügel liegt, angegriffen hatten. Sie hatten ungesehen mehrere Sicherheitsposten überwunden und waren dann Hotelflure auf und ab gerannt und hatten in Zimmer geschossen. Etwa ein Dutzend Gäste, Hotelangestellte und Sicherheitskräfte wurden getötet. Die Angreifer konnten erst nach mehreren Stunden unschädlich gemacht werden.

Die Sicherheitslage in der afghanischen Hauptstadt hat sich seit Ende der Nato-Kampfmission im Dezember 2014 stark verschlechtert. 2017 gab es dort mehr als 20 schwere Anschläge der Taliban und der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) mit insgesamt mehr als 500 Toten. Bei dem ersten Anschlag im neuen Jahr auf einen Sicherheitsposten in einem Wohn- und Geschäftsviertel waren Anfang Januar mindestens 20 Menschen getötet und 30 verletzt worden.

Washington hatte gewarnt

Die amerikanische Botschaft und das US-Außenministerium in Washington hatten zum Ende der Woche hin über Emails und in den sozialen Medien vor möglichen Angriffen in Kabul gewarnt – unter anderem auf Hotels.

Quellen:
- dpa, AP, Tolo TV

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