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Europa verschärft den Ton: EU-Gipfel vermutet Russland hinter Gift-Anschlag


Europa verschärft den Ton
EU-Gipfel vermutet Russland hinter Anschlag

Von dpa, afp
Aktualisiert am 23.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Gespräche beim EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs: Nach langem Hin und Her hat sich di EU zu einer schärferen Schuldzuweisung gegenüber Russland im Fall des vergifteten Spions durchgerungen.Vergrößern des BildesGespräche beim EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs: Nach langem Hin und Her hat sich di EU zu einer schärferen Schuldzuweisung gegenüber Russland im Fall des vergifteten Spions durchgerungen. (Quelle: Danny Gys/dpa-bilder)
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Nach London geht jetzt auch die EU mit Moskau scharf ins Gericht: Die Verantwortung für den Giftanschlag auf einen ehemaligen Agenten schreibt sie Russland zu.

Nach dem Giftanschlag von Salisbury schließen sich die EU-Staaten der Einschätzung Großbritanniens an, dass "höchstwahrscheinlich" Russland dafür verantwortlich ist. Dies teilte EU-Ratspräsident Donald Tusk am Donnerstagabend beim EU-Gipfel in Brüssel über Twitter mit. Es gebe "keine andere plausible Erklärung" für die Vergiftung des ehemaligen Doppelagenten Sergej Skripal in England Anfang März.

"Schamlose und rücksichtslose Attacke"

Damit verschärft die EU erheblich die Tonlage gegenüber Moskau. Noch am Montag hatten sich die EU-Außenminister nicht auf eine klare Schuldzuweisung an Moskau einigen können. Großbritannien beschuldigt schon länger Russland, hinter der Attacke zu stehen. "Russland hat eine schamlose und rücksichtslose Attacke gegen Großbritannien verübt", sagte Premierministerin Theresa May in Brüssel. Dies sei "Teil eines Musters russischer Aggression gegen Europa und seine Nachbarn".

Bundeskanzlerin Angel Merkel traf sich am Rande des Gipfels mit May und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und ließ danach erklären, alle drei seien sich einig, es sei wichtig, "eine starke gemeinsame Botschaft der Europäer an Russland zu senden". Schon zu Beginn des Gipfels hatte Merkel ihre "Solidarität und Unterstützung" mit May bekräftigt. Es sei gut, dass die bei der Attacke eingesetzten Stoffe nun von den Chemiewaffenbehörden untersucht werden könnten.

Juncker: Gesprächsfaden nicht abreißen lassen

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker warb trotz der Spannungen mit Moskau dafür, den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen. Die Europäische Union müsse sich mit ihren Nachbarn ins Benehmen setzen, ohne eigene Werte aufzugeben oder Prinzipien zu verraten.

Die Erklärung des EU-Gipfels stellt einen Erfolg für die britische Premierministerin Theresa May dar, die in Brüssel um Unterstützung in dem Fall gebeten hatte. Der frühere russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Julia waren am 4. März in der südenglischen Stadt Salisbury vergiftet worden. Die beiden befinden sich weiter im Koma im Krankenhaus, ihr Zustand wird von den Ärzten als ernst aber stabil bezeichnet.

London zufolge wurden beide mit dem militärischen Nervengift Nowitschok vergiftet, das zu Zeiten der Sowjetunion entwickelt wurde. Russland streitet die Verantwortung für den Anschlag ab.

Verwendete Quellen
  • dpa, AFP
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