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Saudischer Kronprinz bin Salman spricht Israelis Recht auf eigenes Land zu


Bewegung im Nahost-Konflikt?
Saudischer Kronprinz spricht Israelis Recht auf Staat zu

Von afp, dpa, rtr
03.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Der saudische Kronzprinz Mohammed bin Salman al-Saud: Der 32-Jährige gilt als der eigentlich starke Mann in Riad.Vergrößern des BildesDer saudische Kronzprinz Mohammed bin Salman al-Saud: Der 32-Jährige gilt als der eigentliche starke Mann in Riad. (Quelle: Rainer Jensen/dpa-bilder)
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Saudi-Arabien und Israel unterhalten nicht einmal diplomatische Beziehungen, nun streckt der künftige Herrscher des Ölstaates die Hand aus. Beide Regierungen haben einen gemeinsamen Feind.

In einem überraschenden Schritt hat der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman Israel das Recht auf ein eigenes Land zugesprochen. "Ich glaube, dass alle Menschen, überall, das Recht haben, friedlich in ihrem Staat zu leben", sagte der 32-Jährige dem US-Magazin "The Atlantic" in einem am Montag (Ortszeit) veröffentlichten Interview. "Ich glaube, dass Palästinenser und Israelis das Recht auf ihr eigenes Land haben." Um für alle Stabilität zu gewährleisten und normale Beziehungen zu unterhalten, bedürfe es jedoch eines Friedensabkommens.

Das ultrakonservative sunnitische Königreich Saudi-Arabien hat Israel diplomatisch nicht anerkannt und beharrt seit Jahren darauf, dass die Bedingung dafür der Rückzug Israels aus den im Sechs-Tage-Krieg 1967 besetzten Gebieten ist. Hinter den Kulissen hat sich das Verhältnis zwischen den beiden Ländern in den vergangenen Jahren jedoch allmählich gebessert. Beide sehen den schiitischen Iran als eine Bedrohung an. Die Konkurrenz mit dem Nachbarn bestimmt die außenpolitische Doktrin des saudischen Königshauses.

Bin Salman gilt als eigentlich starker Mann in Riad

Doch noch nie zuvor hatte ein derart hoher Vertreter Saudi-Arabiens Israel das Recht auf einen eigenen Staat zugesprochen. Mohammed bin Salman, Sohn von König Salman, gilt als eigentlicher starker Mann in dem sunnitischen Königreich.

Bin Salman betonte in dem Interview, er habe keine "religiösen Vorbehalte" dagegen, dass Israelis und Palästinenser Seite an Seite lebten, solange die wichtigste muslimische Stätte in Jerusalem – die Al-Aksa-Moschee – geschützt werde. "Wir haben religiöse Sorgen um die heilige Moschee in Jerusalem und um die Rechte des palästinensischen Volkes", fügte er hinzu. "Aber wir haben nichts gegen irgendein anderes Volk." Israel sei eine große und wachsende Wirtschaftsmacht und es gebe natürlich viele Interessen, die man miteinander teile. Wenn es Frieden geben würde, würde es viele gemeinsame Interessen zwischen Israel und den Ländern des Golf-Kooperationsrats wie Ägypten und Jordanien geben.

Die Zeichen zwischen beiden Ländern stehen bereits länger auf Annäherung. Im vergangenen Monat hatte Saudi-Arabien seinen Luftraum erstmals für ein Passagierflugzeug mit dem Ziel Israel geöffnet. Im November räumte zudem ein israelisches Kabinettsmitglied Kontakte mit Saudi-Arabien ein.

Verwendete Quellen
  • AFP, dpa, Reuters
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