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Kampf gegen IS: USA und Verbündete beginnen Luftangriffe in Syrien


Kampf gegen Terrormiliz IS
USA und Verbündete beginnen Luftangriffe in Syrien

Von dpa, reuters
Aktualisiert am 23.09.2014Lesedauer: 3 Min.
Ein F-22 "Raptor"-Kampfflugzeug (Archivbild)Vergrößern des BildesEin F-22 "Raptor"-Kampfflugzeug (Archivbild): Wie in seiner Rede an die Nation angekündigt, weitet Obama seine Angriffe auf die Terrormiliz IS auf Syrien aus (Quelle: dpa-bilder)
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Die USA haben mit Angriffen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien begonnen. Das US-Militär und die Streitkräfte von Partnerländern hätten die Extremisten mit einem Mix aus Kampfjets, Bombern und Tomahawk-Marschflugkörpern angegriffen, teilte Pentagonsprecher John Kirby mit. Den Befehl habe US-Präsident Barack Obama gegeben.

Nach Informationen der "Washington Post" handelt es sich bei den Verbündeten um Saudi-Arabien, Jordanien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain. Diese seien "volle Teilnehmer", zitierte das Blatt einen namentlich nicht genannten Angehörigen des Militärs. Details nannte er nicht, da die Länder selbst entscheiden müssten, inwieweit sie ihre Rolle öffentlich machen wollten.

Damaskus vorab informiert

Laut CNN soll auch das Golfemirat Katar beteiligt sein. Zuletzt hatte US-Außenminister John Kerry versucht, Staaten im arabischen Raum für Angriffe gegen IS an der Seite der USA zu gewinnen.

Syrien wurde von Washington vorab über die US-Luftschläge informiert. Der syrische Ständige Vertreter bei den Vereinten Nationen (UN) in New York sei in Kenntnis gesetzt worden, berichtet die syrische Nachrichtenagentur Sana und beruf sich auf das syrische Außenministerium.

Dschihadisten-Hochburg Al-Rakka angegriffen

Bewohner der Stadt Al-Rakka im Nordosten des Landes berichteten auf Twitter von schweren Explosionen und wiederholten Überflügen von Militärflugzeugen. Al-Rakka ist eine Hochburg der selbst ernannten Dschihadisten. Auch CNN berichtete, dass Ziele in Al-Rakka attackiert worden seien.

Mit von See aus abgeschossenen Tomahawk-Marschflugkörpern habe der Angriff begonnen und sei dann mit Flugzeugen fortgesetzt worden, sagte ein hochrangiger Angehöriger des Militärs dem Sender. Einem "New York Times"-Bericht zufolge wurden auch "Predator"- und "Reaper"-Kampfdrohnen eingesetzt.

Unter den syrischen Zielen sind laut CNN Gebäude, in denen sich IS-Anführer befinden, sowie Kommandozentren, Trainingslager und Waffenarsenale. Nach Informationen der "Washington Post" planten die USA Angriffe auf 20 IS-Ziele.

Zur genauen Zahl und dem Ort der Angriffe machte das Pentagon selbst keine Angaben. "Da es sich um laufende Operationen handelt, sind wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht in der Lage, weitere Details zu liefern." Das Pentagon werde zu einem späteren Zeitpunkt aber soweit angemessen mehr Informationen veröffentlichen. Kampfflieger der USA hatten bei Überwachungsflügen seit mehr als einem Monat Informationen über Stellungen des IS gesammelt.

Bei ihren Angriffen setzten die USA erstmals F-22 "Raptor"-Kampfflugzeuge ein. Das sagte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums dem US-Sender ABC. Der Jagdflieger hat Tarnkappeneigenschaften und ist noch nicht kampferprobt.

Die F-22-Jets gelten als die teuersten und modernsten Jagdflugzeuge der US-Luftwaffe. Ein Flugzeug kostet etwa 189 Millionen Dollar (147 Millionen Euro). Seit April 2008 hat die US-Luftwaffe immer wieder Probleme mit dem Sauerstoffsystem in den Jets. So musste die gesamte F-22-Flotte 2011 vorübergehend am Boden bleiben, weil Piloten über Symptome von Sauerstoffmangel klagten.

Bislang 190 Luftschläge im Irak

Im Irak kommen die USA bereits auf mindestens 190 Luftschläge. Erst am Montag griff das US-Militär dort mit einem Mix aus bemannten und unbemannten Flugzeugen IS-Stellungen an und zerstörte westlich von Kirkuk einen Panzer und drei Fahrzeuge. Seit einigen Tagen werden die USA dabei von Frankreich unterstützt. Dessen Außenminister Laurent Fabius bekräftigte am Montag in New York allerdings, sein Land habe nicht vor, sich auch an Luftangriffen gegen den IS in Syrien zu beteiligen.

Anders als im Irak, wo sich die USA von der neuen Regierung politischen Rückhalt für ihre Militäroffensive erhoffen, befindet sich das benachbarte Syrien seit mehr als drei Jahren in einem blutigen Bürgerkrieg. Während das US-Militär die "gemäßigten" Rebellen nun auch ausbilden und mit Waffen ausrüsten soll, hat Obama eine Zusammenarbeit mit Präsident Baschar al-Assad ausgeschlossen.

Dieser hat durch sein Vorgehen im syrischen Bürgerkrieg für den US-Präsidenten jegliche Legitimation verloren. Doch da die Terrormiliz IS auch gegen Assads Truppen kämpft, dürften die nun begonnenen Angriffe der USA und der arabischen Verbündeten Assad ebenfalls zugutekommen.

Gemeinsam mit der Trainingsmission für die Rebellen hoffen die USA, die Extremisten nach und nach zurückzudrängen. CIA-Schätzungen zufolge zählt IS bis zu 31.000 Kämpfer, die USA rechnen damit, rund 5000 Rebellen pro Jahr auszubilden. Beobachter in Washington sind sich daher einig, dass der Anti-IS-Kampf viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Selbst Obama hatte die Amerikaner auf einen langen Einsatz eingestimmt. Eine Entsendung bewaffneter US-Kampftruppen am Boden hat er immer wieder ausgeschlossen.

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