t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAuslandKrisen & Konflikte

Wladimir Putin scherzt über Waffen wie einst Al Capone


Ungeachtet der Ukraine-Krise
Putin scherzt über Waffen

Von dpa, t-online, afp
Aktualisiert am 19.11.2014Lesedauer: 2 Min.
Hat Spaß an Waffen: Russlands Präsident Wladimir PutinVergrößern des BildesHat Spaß an Waffen: Russlands Präsident Wladimir Putin (Quelle: Reuters-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Die Spannungen in der Ukraine-Krise animieren Russlands Präsidenten Wladimir offenbar zum Scherzen: "Mit Höflichkeit und Waffen kann man viel mehr erreichen als nur mit Höflichkeit", sagte Putin bei der fachmännischen Begutachtung eines Panzerwagens in Moskau. Dabei hat er verbale Anleihe bei Chicagos Gangster Al Capone (1899-1947) genommen. Der sagte einst: "Man kommt weit mit einem Lächeln. Aber noch weiter kommt man mit einem Lächeln und einem Revolver."

Ein Spruch, der Mitten in den Diskussionen um die Rolle Russlands im Ukraine-Konflikt äußerst deplatziert wirkt. Putin steht international am Pranger. Kiew, EU, USA und Nato werfen Moskau vor, die prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine auch nach Aushandlung eines Waffenstillstandes weiter mit Waffen und Soldaten zu unterstützen.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach zuletzt von "Truppen, Ausrüstung, Artillerie und sehr modernen Flugabwehrsystemen", die Russland an der Grenze zur Ukraine stationieren würde. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte Putin eine Annexionspolitik vorgeworfen, mit der er auf das Recht des Stärkeren setze.

Anspielung auf die Annexion der Krim

Dass Putin das Wort "höflich" aufgriff, war offenbar auch eine Anspielung auf die Annexion der Krim im März, die von schwer bewaffneten russischen Soldaten ohne Hoheitszeichen vorbereitet worden war. Die Truppen hatten damals die Kasernen belagert und so ein Ausrücken der ukrainischen Streitkräfte verhindert. Wegen ihres stummen Auftretens waren sie ironisch als "höfliche Leute" bezeichnet worden.

Putin traf sich nach der Begutachtung des Panzers mit Mitgliedern einer kremlnahen Vereinigung und kritisierte dabei die USA. "Die USA wollen, dass wir uns ihnen unterordnen. Aber Russland ergibt sich nie", sagte der Präsident. Dies sei aber in der Geschichte noch nie passiert und werde auch niemandem gelingen, betonte Putin. Die Mehrheit der Russen habe große Achtung für die USA, nicht jedoch für die Führung in Washington.

Steinmeier trifft Putin

Unterdessen hat Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) am Dienstagabend intensiv mit Russlands Präsident Wladimir Putin über die Ukraine-Krise beraten. Das "ernsthafte und offene Gespräch" im Kreml könne womöglich "neue Perspektiven der Kooperation eröffnen", um Wege aus dem Konflikt zu finden, verlautete im Anschluss aus Delegationskreisen. Vor der offenbar überraschenden Einladung Putins hatte Steinmeier weniger zuversichtlich geklungen. Es gebe keinen Grund für "Optimismus", sagte er nach einem vorangegangenen Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow.

Im Lauf des Tags hatte sich erneut abgezeichnet, wie verhärtet die Fronten zwischen Kiew und Moskau sind. Steinmeier sprach zunächst in der ukrainischen Hauptstadt mit Regierungschef Arseni Jazenjuk und Präsident Petro Poroschenko, bevor er nach Moskau weiterflog. Jazenjuk bekräftigte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Steinmeier die ukrainische Bereitschaft zu "ernsthaften Verhandlungen auf neutralem Gebiet".

Dies wurde vom russischen Vizeaußenminister Grigori Karassin brüsk zurückgewiesen. Kiew wolle sich hinter einem "Nebelvorhang von Verhandlungsformaten" verstecken, sagte er. Russland pocht auf direkte Verhandlungen zwischen der ukrainischen Regierung mit den prorussischen Separatisten in Lugansk und Donezk, wie auch Lawrow später klarmachte. Genau dies verweigert Kiew aber.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website