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Saudi-Arabien ist größter Waffeneinkäufer der Welt


Aufrüstung für Milliarden
Saudi-Arabien ist größter Waffeneinkäufer der Welt

Von t-online, dpa, ap, afp
08.03.2015Lesedauer: 2 Min.
Militärparade in Saudi-Arabien: Das Land importiert jährlich Waffen in Milliardenhöhe.Vergrößern des BildesMilitärparade in Saudi-Arabien: Das Land importiert jährlich Waffen in Milliardenhöhe. (Quelle: Reuters-bilder)
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Kein Land der Welt hat 2014 so viele Waffen importiert wie Saudi-Arabien: Rüstungsgüter im Wert von 6,5 Milliarden US-Dollar gelangten in das autoritär geführte Königreich. Eine Kehrtwende ist nicht in Sicht: für dieses Jahr wird ein noch höherer Militäretat erwartet. Während das Land aufrüstet, bleibt die Frage der Menschenrechte auch nach einem Besuch von Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) bei König Salman ungeklärt.

Unter dem Eindruck wachsender Spannungen in der Region habe das ölreiche Land seine Ausgaben für Waffenkäufe um 54 Prozent erhöht, teilte die Analysefirma IHS mit. Damit wurde der bislang größte Waffenimporteur Indien auf Platz zwei verdrängt, gefolgt von China, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Taiwan.

Deutschland ist fünftgrößter Exporteur

Für 2015 schätzen die Experten von IHS, die den globalen Waffenhandel beobachten, dass Saudi-Arabien seine Militärausgaben weiter erhöhen wird - und zwar um 52 Prozent auf 9,8 Milliarden Dollar. Der Autor des Reports, Ben Moores, sprach von einer noch nie dagewesenen Entwicklung. "Man sieht politische Frakturen überall in der Region und zur gleichen Zeit gibt es Öl, das Ländern erlaubt, sich selbst zu bewaffnen, sich selbst zu verteidigen und anderen ihren Willen aufzuerlegen, wie die Dinge in der Region sein sollten", sagte er.

Der größte Waffenexporteur waren im vergangenen Jahr weiterhin mit Abstand die USA. Sie exportierten Rüstungsgüter im Wert von 23,7 Milliarden Dollar. Russland lag mit zehn Milliarden Dollar auf Platz zwei, gefolgt von Frankreich (4,9 Milliarden Dollar), Großbritannien (4,1 Milliarden Dollar) und Deutschland (3,5 Milliarden Dollar.). Von den gestiegenen Waffenimporten Riads profitierten vor allem US-Firmen wie Boeing oder Raytheon, teilte IHS mit.

Keine Zusammenarbeit gegen die IS-Terroristen

David Cortright vom Kroc-Institut für Internationale Friedensstudien meinte, aus einer "objektiven Sicherheitsperspektive" betrachtet müssten Saudi-Arabien und der Iran zusammenarbeiten, um gemeinsam die Terrormiliz Islamischer Staat im Irak zu bekämpfen. Doch beide Länder seien ideologisch zu unterschiedlich, um eine solche "Zweckehe auf Zeit" einzugehen. Der vorwiegend schiitische Iran hat seine Machtinteressen auf der arabischen Halbinsel. Er unterstützt Kämpfer in Syrien und dem Jemen. "Wir alle warten auf den Sturm im Nahen Osten", meinte Moores dazu.

Das sunnitisch geprägte Saudi-Arabien gehört zur US-geführten Allianz, die gegen den IS Luftangriffe fliegt.

"Niemand glaubt an eine ganz schnelle Lösung"

Der in Saudi-Arabien verurteilte Blogger Raif Badawi wird nach den Worten von Vizekanzler Gabriel dagegen weiterhin in Haft bleiben: "Ich glaube, dass alles, was wir derzeit tun, dazu beiträgt, ihm zu helfen", sagte Gabriel in Riad nach einem Gespräch mit König Salman. "Was niemand glaubt, auch die Familie nicht, ist, dass es zu einer ganz, ganz schnellen Lösung kommt", erklärte der SPD-Chef, der nach eigener Darstellung beim König auch die Möglichkeit einer Begnadigung ins Spiel brachte.

Der Einsatz der Bundesregierung für "Würde und Menschlichkeit" habe in Riad auf jeden Fall Eindruck gemacht. Er habe dem König auch geschildert, dass die harte Bestrafung von Badawi und dessen Anwalt das Bild Saudi-Arabiens in Deutschland beschädigt habe.

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