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Giftgasangriff: Assad leugnet Beteiligung "vom Westen konstruiert"


Assad leugnet Giftgasangriff
"Zu 100 Prozent vom Westen konstruiert"

Von afp, pdi

Aktualisiert am 15.04.2017Lesedauer: 2 Min.
In dem ersten Interview nach dem Chemiewaffenangriff in Syrien weist Machthaber Bashar al-Assad jegliche Verantwortung für den Einsatz von Giftgas zurück.Vergrößern des BildesIn dem ersten Interview nach dem Chemiewaffenangriff in Syrien weist Machthaber Bashar al-Assad jegliche Verantwortung für den Einsatz von Giftgas zurück. (Quelle: dpa-bilder)
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Syriens Machthaber Baschar al-Assad weist die Verantwortung für den mutmaßlichen Chemiewaffenangriff von Chan Scheichun zurück. Assad warf dem Westen und vor allem den USA vor, den angeblichen Chemiewaffenangriff als "Vorwand" für den US-Luftangriff genutzt zu haben. Frankreichs Außenminister Jean-Marc Ayrault warf ihm dagegen "hundert Prozent Lügen" vor.

In einem Interview nach dem Angriff in Chan Scheichun vor mehr als einer Woche sagte Assad mit Blick auf den mutmaßlichen Chemiewaffenangriff: "Das ist für uns zu hundert Prozent konstruiert." Der Westen und die USA arbeiteten eng mit den "Terroristen" zusammen, fügte er mit Blick auf seine bewaffneten Gegner in Syrien hinzu.

Den Vorwurf westlicher Länder, die syrische Luftwaffe habe den Chemiewaffenangriff auf Chan Scheichun geflogen, wies er zurück: "Wir haben unser (Chemiewaffen-)Arsenal vor ein paar Jahren aufgegeben." Selbst wenn Damaskus solche Chemiewaffen noch hätte, hätte es diese "nie" eingesetzt. Syrien habe noch nie Chemiewaffen eingesetzt.

Assad fordert unabhängige Untersuchung

Assad sagte außerdem, dass er nur einer "unabhängigen" externen Untersuchung zustimmen werde. "Wir können eine Untersuchung nur erlauben, wenn sie unabhängig ist", sagte er. Unparteiische Länder müssten Teil einer solchen Untersuchung sein, um sicherzustellen, dass diese "nicht zu politischen Zwecken" genutzt werde.

Der französische Außenminister Ayrault kritisierte Assads Äußerungen scharf. "Das sind hundert Prozent Lügen und Propaganda", sagte Ayrault und spiegelte damit die Rhetorik Assads wider. "Das sind hundert Prozent Grausamkeit und Zynismus", fügte Ayrault hinzu. "Die Realität ist, dass mehr als 300.000 Menschen gestorben sind, elf Millionen Menschen vertrieben wurden, zehntausende in syrischen Gefängnissen sitzen und ein Land zerstört wurde."

Angeblich 31 Kinder getötet

Der Westen wirft der syrischen Luftwaffe vor, am 4. April einen Giftgasangriff auf die Kleinstadt Chan Scheichun im Nordwesten Syriens geflogen zu haben. Dabei waren nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte 87 Zivilisten getötet worden, unter ihnen 31 Kinder.

Ärzte und Aktivisten vor Ort bezeichneten die Symptome der Opfer als typisch für Giftgas. Ein AFP-Reporter in Chan Scheichun sah in einer Klinik Tote mit Schaum vor dem Mund und Ärzte, die versuchten, Menschen wiederzubeleben. Die Bilder der Toten und der leidenden Menschen hatten weltweit für Entsetzen gesorgt. Moskau und Damaskus hatten jegliche Verantwortung für den Chemiewaffenangriff bestritten und zunächst mitgeteilt, bei einem Luftangriff sei ein Giftgaslager der Rebellen getroffen worden.

Assad sprach in diesem Zusammenhang von "Fake Videos", von denen es viele gebe. "Wir wissen nicht, ob diese toten Kinder in Chan Scheichun getötet wurden. Waren sie überhaupt tot?" Die Angaben zu dem Giftgasangriff in Chan Scheichun stammten ausschließlich vom syrischen Al-Kaida-Ableger Al-Nusra-Front, sagte Assad.

Am vergangenen Freitag griffen die USA als Vergeltung einen syrischen Luftwaffenstützpunkt mit Marschflugkörpern an. Es war der erste direkte Angriff des US-Militärs auf die syrischen Regierungstruppen.

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