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Donald Trump will Nordkorea durch Druck zum Abrüsten zwingen


USA wollen Nordkorea zum Abrüsten zwingen

Von dpa, rok

Aktualisiert am 27.04.2017Lesedauer: 3 Min.
Südkoreanische Raketenwerfer feuern während eines gemeinsamen Trainingsmanövers mit US-Streitkräften.Vergrößern des BildesSüdkoreanische Raketenwerfer feuern während eines gemeinsamen Trainingsmanövers mit US-Streitkräften. (Quelle: dpa)
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Die Welt schaut gebannt auf den Konflikt um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm. In Washington werden US-Senatoren unterrichtet. In Sicherheitskreisen heißt es, die USA erwägten auch eine militärische Antwort.

Die USA wollen den Druck auf die politische Führung in Nordkorea erhöhen. Präsident Donald Trump wolle Pjöngjang zum Abbau seiner Atomraketen und ballistischen Flugkörper zwingen, teilten Außenminister Rex Tillerson und Verteidigungsminister James Mattis in Washington mit.

Ein hoher Sicherheitsbeamter der US-Regierung, der namentlich nicht genannt werden wollte, sagte, die USA wägten derzeit eine Reihe von Optionen ab - dies enthalte neben diplomatischen und wirtschaftlichen auch militärische. Welche militärischen Optionen genau in Betracht gezogen werden, wollte er nicht sagen.

Deeskalation und Rückkehr zum Dialog

Der Kurs der USA sei abhängig von den Aktionen Nordkoreas. Nach zwei Atomversuchen und zahlreichen Raketentests durch Nordkorea seit dem vergangenen Jahr ist die Lage in der Region sehr angespannt.

Trump, seine Minister sowie Streitkräfte-Chef Joe Dunford und Geheimdienstdirektor Dan Coats hatten zuvor Mitglieder des US-Senats über die Situation in Kenntnis gesetzt. Die US-Regierungsmitglieder riefen "verantwortungsbewusste Mitglieder der internationalen Gemeinschaft" dazu auf, den diplomatischen Weg mitzugehen und die kommunistische Führung zur Deeskalation und zur Rückkehr zum Dialog zu bewegen.

China in der Pflicht

Damit war vor allem China gemeint. Die USA gehen davon aus, dass Peking großen Einfluss auf Pjöngjang hat. US-Präsident Trump hatte aber bereits mehrfach mit Alleingängen im Atomstreit mit Nordkorea gedroht.

Der Oberbefehlshaber des US-Pazifikkommandos, Harry B. Harris, sagte nach Pentagon-Angaben vor dem Verteidigungssauschuss des Repräsentantenhauses, Nordkorea sei die größte Bedrohung für die Sicherheit der USA und seiner Verbündeten in der Region. Mit jedem Test rücke Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un seinem erklärten Ziel näher, nukleare Schläge auch gegen amerikanische Städte führen zu können. Die USA müssten bereit sei, auf alle Herausforderungen aus einer "Position der Stärke" zu reagieren. Harris betonte laut US-Medien die Notwendigkeit einer diplomatischen Lösung.

USA offen für weitere Verhandlungen

US-Außenminister Tillerson wird am Freitag nach New York reisen, um dort ein Ministertreffen der Länder des UN-Sicherheitsrates zu leiten. Die USA erhoffen sich von dem Gremium eine Verschärfung der Sanktionen gegen Nordkorea nach dessen jüngsten Raketentests und den verschärften Spannungen in der Region.

Die USA seien offen für weitere Verhandlungen, um dem Ziel näher zu kommen, die koreanische Halbinsel atomwaffenfrei zu machen. "Wir sind jedoch auch weiterhin bereit, uns selbst und unsere Verbündeten zu verteidigen."

Raketenabwehrsystem sorgt für Diskussionen

Am Mittwoch hatte das US-Militär früher als erwartet mit dem Aufbau eines umstrittenen Raketenabwehrsystems in Südkorea begonnen. Es solle Südkorea vor Bedrohungen durch nordkoreanische Raketen verteidigen, sagte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums. Das THAAD-System (Terminal High Altitude Area Defense) soll wie ursprünglich geplant bis Ende des Jahres einsatzbereit sein, wie ein Sprecher des Verteidigungsministerium in Seoul sagte.

Die USA hatten die geplante Stationierung einer THAAD-Batterie in Südkorea bereits angekündigt. Trotz Protesten Chinas hatten sie im März die ersten Elemente geliefert. Peking sieht durch THAAD seine Sicherheitsinteressen bedroht.

Russland warf den USA vor, den Konflikt zu verschärfen. Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte bei einer Sicherheitskonferenz in Moskau, der Aufbau des Raketenabwehrsystems destabilisiere die Lage. Lawrows Stellvertreter Sergej Rjabkow rief Nordkorea zu einem Stopp von Atomtests auf.

China will militärischen Konflikt unter allen Umständen vermeiden

Aus Sicht des chinesischen Außenministers Wang Yi muss ein Krieg auf der koreanischen Halbinsel unter allen Umständen vermieden werden. "Auch ein Prozent Wahrscheinlichkeit werden wir nicht dulden", sagte Wang am Mittwoch bei einem Treffen mit Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) in Berlin. "Denn Nordkorea ist kein Mittlerer Osten. Wenn auf der koreanischen Halbinsel wirklich Krieg ausbricht, dann haben wir schwerwiegende und unvorstellbare Konsequenzen." Deshalb liege es im Interesse Chinas, "dass wir diese kriegerischen Risiken wirklich eindämmen".

Nach Angaben der US-Marine hielten amerikanische Kriegsschiffe am Mittwoch zur gleichen Zeit Seeübungen mit den südkoreanischen und japanischen Seestreitkräften in Gewässern westlich der koreanischen Halbinsel sowie westlich von Japan ab. Die zuständige US-Flotte berichtete außerdem von Luftübungen japanischer und amerikanischer Kräfte über dem Philippinischen Meer. Am Dienstag war das atomgetriebene Raketen-U-Boot "USS Michigan" im südkoreanischen Busan eingetroffen.

Unterdessen testeten die USA von einer Luftwaffenbasis in Kalifornien aus eine interkontinentale ballistische Rakete. Laut Mitteilung war dies ein wichtiger Beweis für die nukleare Abschreckungsfähigkeit. Ob zwischen dem Test und dem Nordkorea-Konflikt ein Zusammenhang besteht, ist unklar.

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