Seit über einer Woche findet die südphilippinische Stadt Marawi keine Ruhe. Erneut gibt es Luftangriffe und Kämpfe. Seit dem Beginn der Auseinandersetzungen kamen Dutzende Menschen ums Leben.
Im Süden der Philippinen sind Regierungstruppen den achten Tag in Folge gegen islamistische Kämpfer vorgegangen. In Marawi, 800 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila, flog das Militär am frühen Dienstagmorgen Luftangriffe. Die ganze Nacht hindurch hatten sich Soldaten mit den Aufständischen Schusswechsel geliefert.
Die Lage für die Bevölkerung in der umkämpften Stadt in der Provinz Lanao del Sur hat sich weiter verschärft, ein Ende der Kämpfe ist nicht in Sicht. Bisher kamen mehr als 100 Menschen ums Leben, darunter mindestens 24 Zivilisten. Viele Einwohner Marawis sind vor den Kämpfen geflohen.
Die Islamisten gehören überwiegend zur Terrorgruppe Maute, die der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen hat. Sie hatten Marawi Anfang vergangener Woche angegriffen, nachdem ein örtlicher IS-Anführer festgenommen wurde.
61 der Angreifer sollen bei Kämpfen und Luftangriffen bisher getötet worden sein. Aufseiten der Regierungstruppen kamen 20 Soldaten ums Leben, wie die Behörden mitteilten. Im Süden der mehrheitlich katholischen Philippinen kämpfen muslimische Separatisten seit den 1960er Jahren für Autonomie.