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Taliban drohen Trumps Truppen: "Afghanistan wird euer Friedhof sein"


Trump schickt mehr Truppen
Taliban drohen: "Afghanistan wird Euer Friedhof"

Von afp, reuters, ap, dpa, jmt

Aktualisiert am 22.08.2017Lesedauer: 3 Min.
Donald Trump will mehr Truppen nach Afghanistan entsenden.Vergrößern des BildesDonald Trump will mehr Soldaten nach Afghanistan entsenden – dabei sollen auch die Verbündeten mitziehen. (Quelle: Carolyn Kaster/ap-bilder)
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US-Präsident Donald Trump hat sich offen für eine mögliche politische Einigung mit den radikalislamischen Taliban in Afghanistan gezeigt – nach einem militärischen Sieg. Zunächst wollen die USA und mehrere Verbündete mehr Truppen nach Afghanistan entsenden. Ein übereilter Abzug würde ein "Vakuum" für "Terroristen" hinterlassen, sagte US-Präsident Donald Trump.

"Mein ursprünglicher Instinkt war abzuziehen", führte er in einer Rede auf dem Militärstützpunkt Fort Myer in der Nähe von Washington aus. Seine Sicherheitsberater hätten ihn von einem stärkeren Engagement überzeugt. Damit solle verhindert werden, dass die radikalislamischen Taliban die Regierung in Kabul stürzen.

Wie viele Soldaten zusätzlich an den Hindukusch entsandt werden, sagte Trump nicht. Regierungskreisen zufolge billigte er aber den Plan von Verteidigungsminister James Mattis, die 8400 Mann starke Truppe um 4000 aufzustocken.

Auch mehrere Verbündete seien bereit, ihre Truppenstärke zu erhöhen, sagte Mattis bei einem Besuch in Jordanien. Trump kündigte Beratungen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und den Alliierten an. Der internationale Einsatz wird von der Nato angeführt. Derzeit sind rund 1000 Soldaten der Bundeswehr daran beteiligt. Sie sollen etwa die afghanischen Sicherheitskräfte ausbilden und unterstützen.

Taliban wollen eigenen Plan vorlegen

Ein Sprecher der Taliban sagte der Nachrichtenagentur AP, Trumps Äußerungen seien alt und undeutlich. "Die ganze Rede war alt", sagte Zabiullah Mujahid. Er schrieb in einer Email an Medien, solange auch nur ein US-Soldat im Land sei, würden die Taliban ihren "Dschihad mit Entschlossenheit" fortsetzen. "Wir werden ihnen (den Soldaten) Angst machen und ihrer Regierung die Realitäten in diesem Land zeigen." Die Taliban seien nicht kampfesmüde. Sollten die USA nicht abziehen, werde Afghanistan zu ihrem Friedhof werden.

Trump ordnete nun nach eigenen Worten an, die US-Armee beim Kampf gegen Netzwerke von Extremisten und Kriminellen mit mehr Befugnissen auszustatten. Die Feinde könnten sich nirgendwo verstecken. "Unsere Soldaten kämpfen, um zu gewinnen", betonte er. Wie lange der Einsatz dauern soll, ließ er offen. Kriege würden nicht durch "Mikromanagement in Washington" gewonnen, sondern auf dem Schlachtfeld.

Nach einem militärischen Erfolg habe er die Hoffnung auf eine politische Lösung, an der auch Teile der Taliban beteiligt sein könnten, sagte Trump. "Aber niemand weiß, ob oder wann das passieren wird." Die USA würden aber nicht mehr versuchen, ein fremdes Land nach ihrem Modell zu verändern. "Am Ende ist es am afghanischen Volk, seine Zukunft in die Hand zu nehmen, seine Gesellschaft zu regieren, und einen unbefristeten Frieden zu erzielen."

Neuer Druck auf Pakistan

Trump griff auch die Atommacht Pakistan scharf an. Das Land sei ein Rückzugsraum für Terrororganisationen, die Taliban und andere Gruppen. Dazu könnten die USA nicht länger schweigen, man werde nun Indien stärker einbinden. "Pakistan kann viel erreichen, wenn es Partner unserer Bemühungen in Afghanistan wird." Die pakistanische Armee hatte bereits Vorwürfe zurückgewiesen, es gebe in dem Land Verstecke für Extremisten. Man gehe gegen alle Terroristen vor.

Im Wahlkampf hatte Trump kritisiert, der Einsatz in Afghanistan koste zu vielen Menschen das Leben und sei zu teuer. Nach dem Amtsantritt ließ Trump schließlich die US-Strategie in dem Land überprüfen. Die amerikanischen Truppen sind dort seit dem Sturz der Taliban im Jahr 2001 im Einsatz. Dennoch konnten die Islamisten in den vergangenen Jahren Territorium gutmachen.

US-Militärkommandeure haben schon lange geplant, nach dem erfolgreichen Kampf gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat in der irakischen Stadt Mossul den Fokus wieder stärker auf Afghanistan zu legen. Regierungskreisen zufolge ließ die neue Strategie aber so lange auf sich warten, weil Trump zunächst überzeugt werden musste, dabei auch Pakistan zu berücksichtigen. Der Präsident hatte demnach eine Reihe von Optionen vorgelegt bekommen.

Letztlich konnte sich sein Sicherheitsberater H.R. McMaster mit einer Aufstockung der Truppen durchsetzen. Trumps Chefstratege Steve Bannon dagegen warb Insidern zufolge für einen Abzug, weil der Krieg nach seiner Ansicht nicht zu gewinnen ist. Bannon wurde am Freitag entlassen.

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