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Flüchtlingskrise in Bangladesch: Deutschland zahlt Millionen für Rohingya


Flüchtlingskrise in Bangladesch
Deutschland zahlt weitere Millionen für Rohingya

dpa, ap, t-online.de

20.09.2017Lesedauer: 2 Min.
Mehr als 500.000 Menschen der muslimischen Rohingya-Minderheit sind binnen eines Jahres aus Myanmar ins Nachbarland Bangladesch geflüchtet - und harren in überfüllten Flüchtlingscamps aus.Vergrößern des BildesMehr als 500.000 Menschen der muslimischen Rohingya-Minderheit sind binnen eines Jahres aus Myanmar ins Nachbarland Bangladesch geflüchtet - und harren in überfüllten Flüchtlingscamps aus. (Quelle: Bernat Armangue/ap-bilder)
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Die Bundesregierung stellt weitere fünf Millionen Euro bereit, um als Teil der internationalen Hilfsgemeinschaft das Migrationsdrama

Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte am Mittwoch in New York, mit dem Geld solle das internationale Rote Kreuz unterstützt werden. Tausende Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch schlafen bei Monsunregen im Freien oder in selbstgebastelten Notbehausungen. Nun sollen Soldaten Lager für sie bauen.

"Die Armee wurde gebeten, die örtliche Verwaltung beim Bau von Unterkünften und von Straßen, die neue Flüchtlingslager verbinden sollen, zu unterstützen", sagte ein Armeesprecher am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die vorhandenen Lager sind voll. Die Ministerpräsidentin des Landes, Sheikh Hasina, hofft auf geschlossene Hilfe aus der islamischen Welt.

Bei einem Treffen der 57 Mitgliedsstaaten der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) am Rande der UN-Vollversammlung in New York sagte sie am Dienstag (Ortszeit): "Ich rufe die OIC-Länder auf, Einigkeit zu zeigen, um die Rohingya-Krise zu lösen, bevor es zu spät ist."

Eine halbe Milliarde Menschen aus der Heimat vertrieben

Seit dem 25. August flüchteten nach Angaben der Internationalen Flüchtlingsorganisation "IOM" mehr als 420.000 Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya aus Myanmars Bundesstaat Rakhine in das überwiegend muslimische Nachbarland Bangladesch. Binnen eines Jahres sind nach Informationen der amerikanischen Nachrichtenagentur AP rund 500.000 Menschen aus Myanmar nach Bangladesch geflüchtet.

Berichten zufolge brannten Myanmars Armee und Selbstjustiz-Mobs Rohingya-Dörfer nieder und schossen auf fliehende Menschen. Rohingya-Rebellen hatten Polizei- und Militärposten angegriffen. Die Armee sprach von einer "Räumungsoperation" gegen Terroristen.

Politischer Konflikt zwischen Myanmar und Bangladesch

Bangladeschs Miniterpräsidentin Hasina sagte in New York, Myanmar vergrabe Landminen an der gemeinsamen Grenze, um die Rückkehr der Flüchtlinge zu verhindern. Sie warf dem Nachbarland zudem eine ethnische Säuberung vor - eine systematische Vertreibung, die einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleichkommt. Das hatten zuvor auch Menschenrechtler behauptet.

Hasina rief Myanmar erneut dazu auf, die Rohingya wiederaufzunehmen. Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi hatte dies am Dienstag in einer Rede in der Hauptstadt Naypyidaw unter der Bedingung einer "Überprüfung" angeboten.

Die Rohingya sind staatenlos, seit das damalige Birma ihnen 1982 die Staatsbürgerschaft entzog. Sie leben vor allem in Rakhine an der Grenze zu Bangladesch - mehr als eine Million waren es bis vor wenigen Wochen.

Buddistische Mönche schüren Hass auf Rohingya

In der Vergangenheit hatte es mehrfach größere Flüchtlingsbewegungen gegeben: Nach hartem Vorgehen der Militärregierung waren 1978 schätzungsweise 200.000 und 1991 noch einmal 250.000 Rohingya vertrieben worden. Seit dem Ende der Militärdiktatur 2011 schüren buddistische Mönche den Hass auf die Volksgruppe. Vor der aktuellen Massenflucht lebten rund 400.000 Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch.

In einem Telefonat mit Suu Kyi am Dienstag begrüßte US-Außenminister Rex Tillerson "die Zusage der birmanischen Regierung, die Gewalt im Staat Rakhine zu beenden und den durch die Gewalt Vertriebenen eine Heimkehr zu erlauben", teilte Tillersons Sprecherin mit. Der US-Außenminister habe die Regierung und das Militär Myanmars aufgefordert, humanitäre Hilfe in den betroffenen Gebieten zuzulassen und auf die "zutiefst beunruhigenden Anschuldigungen über Menschenrechtsverletzungen" einzugehen.

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