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Großoffensive: Irakische Armee rückt auf Kirkuk vor


Irakische Großoffensive auf Kirkuk
Kurden berichten von vielen Opfern und brennenden Häusern

Von afp, reuters, ap, dpa, t-online, jmt

Aktualisiert am 16.10.2017Lesedauer: 3 Min.
Seit Tagen wachsen die militärischen Spannungen: Im Süden Kirkuks waren bereits gestern Einheiten von Schiiten-Milizen zu sehen.Vergrößern des BildesSeit Tagen wachsen die militärischen Spannungen: Im Süden Kirkuks waren bereits gestern Einheiten von Schiiten-Milizen zu sehen. (Quelle: Ako Rasheed/Reuters-bilder)
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Irakische Regierungstruppen und vom Staat unterstützte Milizen haben laut Kurden einen großen Angriff bei der Stadt Kirkuk begonnen. Der Sicherheitsrat der Kurdenregion berichtet von einem "nicht provozierten Angriff" südlich der Stadt Kirkuk. Die Truppen hätten viele Häuser niedergebrannt und viele Menschen getötet, sagte ein Sprecher der kurdischen Streitkräfte.

Die irakische Regierung widerspricht den kurdischen Angaben. Das Militär, Anti-Terror-Spezialkräfte und die Staatspolizei hätten die Kontrolle in den Gebieten "kampflos" übernommen, meldete das irakische Staatsfernsehen. Bewohner und der Kommandeur einer irakischen Miliz berichteten von Granatfeuer.

Feuerwechsel auch mit schweren Waffen

Schon zuvor bestätigten kurdische und irakische Militärs Kämpfe im Süden Kirkuks. Es habe Feuerwechsel auch mit schweren Waffen gegeben. Kurden-Präsident Massud Barsani gab seinen Einheiten "grünes Licht", um angreifende irakische Truppen mit "aller Kraft" zu attackieren. Er habe die Kämpfer allerdings angewiesen, nicht mit Kampfhandlungen zu beginnen.

Die irakische Nachrichtenseite Al-Sumaria berichtete, irakische Sicherheitskräfte hätten Positionen in Tus Churmatu eingenommen. Tus Churmatu liegt südlich von Kirkuk. Das gemeinsame irakische Militärkommando teilte zudem mit, seine Truppen hätten südwestlich von Kirkuk auch eine Gaseinrichtung, eine Polizeiwache und ein Elektrizitätswerk sowie weitere Gebiete eingenommen. Dafür gab es zunächst keine Bestätigung.

In mehreren Tweets verkündete Iraks Premierminister Haider Al-Abadi, er wolle Sicherheit in Kirkuk zusammen mit den Bewohnern und den kurdischen Kräften herstellen. Priorität sei es, die Bürger zu schützen, die er aufrief, mit seinen Truppen zusammenzuarbeiten. Noch Stunden zuvor hatte der Irakische Sicherheitsrat den Kurden vorgeworfen, Kräfte mit Verbindungen zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK nach Kirkuk zu bringen. Dies sei eine "Kriegserklärung".

Ziel der Offensive angeblich auch die Ölfelder

Der regionale Gouverneur Nadschmiddin Karim rief Bürger auf, sich zu bewaffnen und die Provinz zu verteidigen. Das Ziel der Offensive sind der kurdischen Nachrichtenseite "Rudaw" zufolge eine Militärbasis, der Flughafen im Westen der Stadt sowie die Ölfelder, die von den Kurden kontrolliert werden. Die Seite berief sich auf den Sicherheitsrat der Autonomieregion Kurdistan.

Das US-Verteidigungsministerium forderte beide Seiten auf, eine weitere Eskalation in der Region zu vermeiden. Die USA haben sowohl die irakische Armee als auch die Peschmerga im Kampf gegen die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) mit Waffen ausgerüstet. Sie kämpfen dort Seite an Seite.

Schiitische Milizen unter Einfluss des Iran

Al-Abadi deutete an, dass die irakische Regierung bereit dazu sei, die Verwaltung der Stadt und der kurdischen Autonomieregion zu teilen. Er sagte in einer Stellungnahme, irakische Sicherheitskräfte sollten in Zusammenarbeit mit den Bewohnern Kirkuks und den Peschmerga Sicherheit in dem Gebiet einführen. Medienberichten zufolge handelt es sich bei den irakischen Einheiten neben der Armee um die mächtigen schiitische Milizen, die unter dem Einfluss des Iran stehen.

Die Kurden hatten sich Ende September in einem umstrittenen Referendum für die Unabhängigkeit ihrer autonomen Region vom Irak ausgesprochen. Die Regierung in Bagdad erkannte die Abstimmung nicht an. Die Ölquellen blieben unter kurdischer Kontrolle, erklärte ein Polizist der kurdischen Regionalpolizei. "Es hat bis jetzt kein Abkommen gegeben, die Ölquellen zu übergeben", sagte Bahja Ahmad Amin.

Wie dies in Zukunft regelt werde, wisse er jedoch nicht. Kurdische Kämpfer hatten das Gebiet besetzt als dort die Kontrolle der Zentralregierung wegen eines Vorrückens der Terrormiliz Islamischer Staat schwand. Seither besteht Bagdad darauf, dass die Kurden die Region wieder freigeben.

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