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Katalonien: Ex-Regierungschef Puigdemont auf freiem Fuß


Katalonien-Krise
Ex-Regierungschef Puigdemont auf freiem Fuß

Von dpa
Aktualisiert am 06.11.2017Lesedauer: 2 Min.
Puigdemont hatte sich zuvor den Behörden gestellt, nachdem ein Fahndungsbefehl gegen ihn sowie vier Ex-Minister erlassen hatte. Nun wurden sie alle wieder entlassen.Vergrößern des BildesPuigdemont hatte sich zuvor den Behörden gestellt, nachdem ein Fahndungsbefehl gegen ihn sowie vier Ex-Minister erlassen hatte. Nun wurden sie alle wieder entlassen. (Quelle: Olivier Matthys/Archiv/ap-bilder)
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Der entmachtete katalanische Regierungschef Carles Puigdemont ist nach seiner Anhörung im Auslieferungsverfahren aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden.

Das teilte die belgische Justizbehörde mit. Die Freilassung der Katalanen wurde von Mitstreitern in der Region im Nordosten Spaniens gefeiert.

Nach der Entscheidung des belgischen Untersuchungsrichters dürfen die Betroffenen das Land vorerst nicht verlassen und müssen eine feste Wohnadresse haben. Über das weitere Verfahren werde innerhalb der nächsten 15 Tage entschieden, hieß es. Nach den EU-Regeln hat die belgische Justiz insgesamt 60 Tage Zeit, über die Auslieferung zu entscheiden – lediglich in Ausnahmefällen kann die Frist um weitere 30 Tage verlängert werden.

Zahlreiche Anklagepunkte gegen Puigdemont und Ex-Minister

Die drei Männer und zwei Frauen hatten sich nach Brüssel abgesetzt und am Sonntagmorgen den belgischen Behörden gestellt, nachdem die spanische Justiz am Freitag einen Europäischen Haftbefehl gegen sie erlassen hatte. Ihnen wird Rebellion, Aufruhr und Veruntreuung öffentlicher Gelder zur Last gelegt. Allein für die Rebellion drohen ihnen in Spanien bis zu 30 Jahre Haft.

Grund für das Vorgehen der spanischen Justiz ist unter anderem der Unabhängigkeitsbeschluss, den das katalanische Parlament am Freitag vor einer Woche in Barcelona verabschiedet hatte. Die Zentralregierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte die katalanische Regierung daraufhin abgesetzt. Die wirtschaftsstarke Region steht seitdem unter Zwangsverwaltung aus Madrid. Für den 21. Dezember setzte Rajoy Neuwahlen an.

Puigdemont und die Ex-Minister, die sich in Brüssel aufhalten, hatten am Donnerstag eine Vorladung des spanischen Staatsgerichts missachtet. Puigdemonts Ex-Vize Oriol Junqueras und sieben frühere Minister, die der Vorladung gefolgt waren, sitzen seit Donnerstagabend im Umland von Madrid in Untersuchungshaft.

Die Separatisten in Katalonien bejubelten die Entscheidung der Brüsseler Behörden und übten Kritik an der spanischen Justiz. Der Sprecher des abgesetzten Bündnisses Junts pel Si (Gemeinsam fürs Ja), Roger Torrent, postete auf Twitter: "Das ist der Unterschied zwischen einer wirklichen Gewaltenteilung und einem politisiertem Justizsystem. Zwischen einer reifen Demokratie und einem gescheiterten Rechtsstaat." Die Bürgerinitiative ANC twitterte: "Große Gerechtigkeitslektion fürs spanische Justizsystem!"

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