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Einmarsch in Syrien: Tote und Verletzte bei türkischer Offensive gegen Kurden


Angriff auf Kurden
Türkische Truppen marschieren in Syrien ein

Von ap, dpa, t-online, pdi

Aktualisiert am 21.01.2018Lesedauer: 3 Min.
Ein türkischer Panzer fährt in Reyhanli (Türkei) in Richtung der syrischen Grenze: Nach der Ankündigung einer neuen Militäroperation gegen die Kurden im Nordwesten Syriens hat die Türkei weitere Truppen an die Grenze verlegt.Vergrößern des BildesEin türkischer Panzer fährt in Reyhanli (Türkei) in Richtung der syrischen Grenze: Nach der Ankündigung einer neuen Militäroperation gegen die Kurden im Nordwesten Syriens hat die Türkei weitere Truppen an die Grenze verlegt. (Quelle: dpa-bilder)
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Türkische Bodentruppen sind in die von kurdischen Milizen kontrollierte Region Afrin in Syrien einmarschiert. Das bestätigte der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim.

Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu rückten die Soldaten mit Unterstützung der Freien Syrischen Armee vor. Die Türkei hatte eine groß angelegte Offensive gegen kurdische Truppen im Nordwesten Syriens begonnen. Die "Operation Olivenzweig" zielt auf die mit den USA verbündeten kurdischen Volksschutzeinheiten YPG in der Enklave Afrin. Türkische Kampfflugzeuge bombardierten übereinstimmenden Berichten zufolge Stellungen der YPG. Der türkische Regierungschef Binali Yildirim kündigte für Sonntag den Einsatz von Bodentruppen an.

Die kurdische Nachrichtenagentur Firat berichtete, bei den Angriffen seien am Samstag sechs Zivilisten und drei kurdische Kämpfer getötet worden. Anadolu meldete, es gebe Tote und Verletzte, die alle der YPG angehörten. Beide Seiten berichteten übereinstimmend, es seien mehr als 100 Ziele aus der Luft angegriffen worden.

Raketen aus Syrien treffen türkisches Grenzgebiet

Drei Raketen aus Syrien wurden am Samstag in Richtung der türkischen Grenzprovinz Kilis in Südostanatolien abgefeuert. Das berichtete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Die Geschosse hätten in den frühen Morgenstunden mehrere Wohngebiete getroffen, sagte Gouverneur Mehmet Tekinarslan der Agentur. Dabei sei eine Person leicht verletzt worden. Mehrere Gebäude seien beschädigt worden, berichtete Anadolu unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Am Samstag telefonierte US-Außenminister Rex Tillerson mit seinem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu sowie mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow. Zum Inhalt der Gespräche wurde zwar nichts bekannt. Doch das US-Außenministerium hatte bereits zuvor erklärt, es wolle keine Eskalation zwischen der Türkei und der YPG.

In Afrin leben derzeit mindestens 800.000 Zivilisten, die teils aus anderen Gegenden in Syrien geflohen sind. Es wird geschätzt, dass es dort zudem zwischen 8.000 und 10.000 Kämpfer der YPG gibt.

Die YPG, die das Militärbündnis der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) anführen, sind der syrische Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Türkei. Die USA haben die YPG im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) mit Waffen ausgerüstet, was Ankara empört. Ankara fühlt sich von einer starken kurdischen Präsenz an seiner Grenze bedroht. Die PKK ist in der Türkei, der EU und in den USA als Terrororganisation eingestuft.

Kritik aus dem Ausland

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan sagte, nach der Afrin-Offensive solle ein Angriff auf die Region um die Stadt Manbidsch folgen. Diese wird ebenfalls von einem Bündnis unter Führung der kurdischen Volksschutzeinheiten YPG kontrolliert.

Russland zog seine Truppen aus der Region um die Stadt Afrin ab. Man habe sich zu dem Schritt entschlossen, um die Sicherheit der russischen Soldaten zu gewährleisten, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau der Agentur Tass zufolge mit.

Der scheidende Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir hinterfragte die deutsche Haltung zur türkischen Regierung, nachdem Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) in seiner Heimatstadt Goslar seinen türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu empfangen hatte. "Während das Regime in Ankara den #ISIS Barbaren Unterschlupf gewährte, haben #Kurden für den Westen gekämpft. Jetzt lässt sie #Erdogan bombardieren. Gibts in #Goslar bald wieder eine #Teezeremonie für #Cavusoglu?", schrieb Özdemir auf Twitter.

Bereits 2016 marschierte die Türkei an der Seite von pro-türkischen Rebellen in den Norden Syriens ein. Damals war das Ziel offiziell die Vertreibung von Dschihadisten der Terrormiliz Islamischer Staat von der eigenen Grenze. Die Aktion traf jedoch auch kurdische Einheiten.

Quellen:

- AP, dpa

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