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Syrien: Militäreinsatz von USA, Frankreich & Großbritannien erzürnt Russland


Raketen auf Ziele in Syrien
Nach dem Luftangriff zeigt sich Russland erzürnt

Von ap
Aktualisiert am 14.04.2018Lesedauer: 3 Min.
Luftabwehrrakete über Damaskus: USA, Frankreich und Großbritannien führen Schläge gegen Syrien ausVergrößern des BildesLuftabwehrrakete über Damaskus: USA, Frankreich und Großbritannien führen Schläge gegen Syrien aus (Quelle: Hassan Ammar/ap-bilder)
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Die USA, Frankreich und Großbritannien haben einen Militäreinsatz gegen Syrien durchgeführt. Russland reagiert darauf mit harscher Kritik. Die Ereignisse im Überblick.

Als Vergeltung für den mutmaßlichen Giftgaseinsatz in Syrien haben die USA, Großbritannien und Frankreich am frühen Samstagmorgen Ziele in dem Bürgerkriegsland attackiert. Die Militärschläge sollen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zudem von einer erneuten Nutzung von Chemiewaffen abschrecken, erklärte US-Präsident Donald Trump am Freitagabend gegen 21 Uhr Ortszeit im Weißen Haus.

Etwa eine halbe Stunde später wurden laute Explosionen aus der syrischen Hauptstadt Damaskus gemeldet. Das syrische Fernsehen berichtete, die Luftverteidigung des Landes habe auf die Angriffe der Westmächte reagiert. Aus Russland kam prompt scharfe Kritik am Vorgehen der USA.

Trump nennt Assad ein "Monster"

In der bis vor kurzem noch von Rebellen kontrollierten Damaszener Vorortregion Ost-Ghuta sollen am vergangenen Wochenende bei einem Giftgasangriff der syrischen Regierungstruppen in Duma mindestens 40 Menschen getötet worden sein. Die syrische Regierung hat die Nutzung jedweder geächteter Waffen dementiert.

In Washington machte Trump indes Assad für den mutmaßlichen Chemiewaffenangriff verantwortlich. "Wegen der üblen und abscheulichen Attacke krümmten sich Mütter und Väter, Säuglinge und Kinder vor Schmerzen und rangen nach Luft. Dies sind nicht die Aktionen eines Mannes, dies sind vielmehr Verbrechen eines Monsters", erklärte er.

Militärschlag soll Chemiewaffenprogramm treffen

Die "Präzisionsschläge" der USA und ihrer Verbündeten gälten Zielen, die mit dem Chemiewaffenprogramm der Assad-Regierung in Verbindung stünden. Die USA seien zu einer "anhaltenden" Reaktion bereit, bis die syrische Führung die Nutzung solcher Waffen einstelle. Laut Pentagonchef Jim Mattis handele es sich bei der Militäroperation vorerst um eine begrenzte Aktion. Weitere Schläge seien zwar nicht geplant, Mattis schloss jedoch weitere Angriffe nicht aus.

Trump kritisierte den Iran und Russland scharf. Beide Länder seien "hauptsächlich für die Unterstützung, Ausrüstung und Finanzierung des kriminellen Assad-Regimes" verantwortlich. An die Adresse von Iran und Russland gerichtet fragte er: "Welche Nation will mit dem Massenmord an unschuldigen Männern, Frauen und Kindern in Verbindung gebracht werden?"

Zudem wies Trump darauf hin, dass Kremlchef Wladimir Putin 2013 in einem internationalen Abkommen versichert habe, Assad zur Beseitigung all seiner Chemiewaffen bewegen zu wollen. Trump rief Moskau zu einem Kurswechsel auf. Russland solle sich westlichen Bemühungen um eine verantwortungsvollere Regierung in Damaskus anschließen, sagte der US-Präsident.

Russland wirft USA "terroristische Aggression" vor

Das russische Außenministerium drohte indes mit Konsequenzen nach der Aktion der Westmächte. Deren Luftangriffe hätten ein seit langem geplagtes Land getroffen, "das seit Jahren eine terroristische Aggression zu überleben versucht", sagte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa.

Es ist das zweite Mal, dass Trump einen Luftangriff auf Syrien angeordnet hat. Im Frühling 2017 hatte er Marschflugkörper auf den syrischen Flugplatz Schairat feuern lassen – als Vergeltung für den mutmaßlichen Einsatz von Sarin-Gas gegen Zivilisten durch die Assad-Regierung.

Im Pentagon sagte Verteidigungsminister Mattis, der jüngste Schlag habe die syrische Regierung "härter" getroffen als jener im April 2017. Diesmal sei die syrische "Chemiewaffeninfrastruktur" ins Visier genommen worden. Er gehe davon aus, dass die syrische Führung und ihre Verbündeten nun eine "erhebliche Desinformationskampagne" starten würden. Daher werde das Pentagon am Samstag weitere Angaben machen.

Berichte über Verletzte

Das syrische Fernsehen berichtete, die Luftangriffe der Westmächte hätten unter anderem einem Forschungszentrum im Damaszener Vorort Barseh gegolten. Zudem sei ein Armeelager nahe Homs getroffen worden. Nach syrischen Medienberichten seien mehrere Menschen verletzt worden, darunter auch Zivilisten.

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron sagte, für sein Land sei mit dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff von Duma eine Grenze überschritten worden. Die britische Premierministerin Theresa May erklärte in London, der Westen habe "jedes mögliche" diplomatische Mittel ausprobiert, um Assad vom Einsatz von Chemiewaffen abzuhalten. "Doch wurden unsere Bemühungen wiederholt" von Syrien und Russland "vereitelt". Daher sehe sie keine andere Alternative als den Einsatz von Gewalt. "Es geht nicht darum, in einen Bürgerkrieg einzugreifen. Es geht nicht um einen Regimewechsel", betonte May. Auch Trump betonte in seiner Ansprache, er habe kein Interesse an einer langwierigen Auseinandersetzung mit Syrien.

Verwendete Quellen
  • AP
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