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Donald Trump: Das ist sein neues US-Kabinett


Wer in den USA bald das Sagen hat

Von t-online, ap, afp
Aktualisiert am 15.12.2016Lesedauer: 7 Min.
Donald Trump bei einem Wahlkampfauftritt im Mid-Hudson Civic Center im US-Staat New York.Vergrößern des BildesDonald Trump bei einem Wahlkampfauftritt im Mid-Hudson Civic Center im US-Staat New York. (Quelle: Reuters-bilder)
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Das Kabinett von Donald Trump nimmt immer mehr Form an. Die folgenden Besetzungen der Trump-Administration gelten als sicher.

Mike Pence - Vizepräsident

Der einzige Posten der bereits vor der Wahl feststand: Mike Pence wird Vizepräsident. Der 57-jährige Republikaner vertrat zwölf Jahre lang Indiana im Repräsentantenhaus, bevor er 2013 Gouverneur des Bundesstaates wurde. 2015 geriet Pence in die Kritik, als er ein Gesetz unterschrieb, das Ladenbesitzern mit Verweis auf ihren Glauben erlaubte, Dienstleistungen an Homosexuelle zu verweigern. Er erklärte daraufhin, er lehnte jede Form von Diskriminierung ab.

Rex Tillerson - Außenminister

Tillerson steht seit 2006 als Vorstandsvorsitzender an der Spitze von ExxonMobil. Der 64-jährige Texaner arbeitet seit Jahrzehnten für den Mineralölkonzern, der einen Umsatz von etwa 300 Milliarden US-Dollar macht. Tillerson verfügt wie Trump über keine politische Erfahrung. Seine Berufung zum Chefdiplomaten würde ganz auf der Linie von Trumps Wahlkampfversprechen liegen, das Verhältnis zu Russland zu verbessern. Tillerson hat enge Verbindungen nach Moskau und auch persönliche Bande zu Präsident Wladimir Putin, von dem er 2013 den Orden der Freundschaft erhielt. Die Treffen von Tillerson als Chef von ExxonMobil mit Putin seien stets konstruktiv gewesen, lobte Kremlsprecher Dmitri Peskow.

Steven Mnuchin - Finanzminister

Der Schatzmeister der Trump-Kampagne arbeitete 17 Jahre lang für die Investmentbank Goldman Sachs, später reüssierte er als Produzent von Hollywoodfilmen. Die Nominierung des Mannes, dessen genaues Alter der Öffentlichkeit nicht bekannt ist, ist ein Signal, dass Trump einen engen Kontakt zur Finanzbranche sucht. Im Wahlkampf hatte der künftige Präsident noch wütende Attacken gegen das "System" geritten, womit er die Verquickung von Politik- und Finanzelite meinte.

James "Mad Dog" Mattis - Verteidigungsminister

Der 66-Jährige ist ein pensionierter General des US Marine Corps. Von 2010 bis 2013 war er Kommandeur des US-Zentralkommandos, ehe er in den Ruhestand ging. Mattis hat den Ruf eines kampferprobten Militärs mit einer Vorliebe für markige Sprüche und war mit den herausfordernsten Kommando-Missionen der US-Militärgeschichte betraut worden. Doch Mattis ist nicht unumstritten. Im Jahr 2005 sorgte er bei einer Podiumsdiskussion für Stirnrunzeln, als er vor Marines erklärte: "Du gehst nach Afghanistan und gerätst an Kerle, die ihre Frauen seit fünf Jahren verprügeln, weil sie sich nicht verschleiert haben. Wissen Sie, solche Typen haben sowieso nicht viel Männlichkeit. Daher macht es eine Menge Spaß, sie zu erschießen."

Jeff Sessions - Justizminister

Der erzkonservative Senator aus dem Südstaat Alabama hat Trump von früh an vehement unterstützt. Der 69-Jährige wurde 1996 erstmals in den US-Senat gewählt. Sessions verfolgte in den vergangenen Jahren einen rigiden Oppositionskurs gegen Präsident Barack Obama.

Wilbur Ross - Handelsminister

Der 78-Jährige verfügt laut des Wirtschaftsmagazins Forbes über ein Vermögen von knapp drei Milliarden Dollar (umgerechnet 2,85 Milliarden Euro). Er arbeitete 24 Jahre lang als Banker für Rothschild und spezialisierte sich auf den Aufkauf und die Neustrukturierung bankrotter Unternehmen. Dabei beschnitt er auch die Leistungen für Arbeitnehmer. Im Wahlkampf sprach er sich für Trumps Pläne aus, Steuern zu senken und viel Geld für eine Verbesserung der Infrastruktur auszugeben.

Andrew Puzder - Arbeitsminister

Puzder ist der Chef der Burgerkette CKE Restaurants. Der 66-Jährige sei der ideale Kandidat für den Posten, weil er als Unternehmer tausende von Arbeitsplätzen geschaffen habe, erklärte Trump. Der mächtige Manager hatte Trump schon im Wahlkampf unterstützt. Er wandte sich gegen Barack Obamas Gesundheitsversicherung Affordable Care Act ("Obamacare"). Er ist auch vehement gegen einen staatlichen Mindestlohn, der höher als neun Dollar pro Stunde liegt, weil dies der Profitabilität schade.

Tom Price - Gesundheitsminister

Der 62-Jährige stammt aus einem Vorort von Atlanta, hat Medizin studiert und lange Zeit als Orthopäde gearbeitet. Seit mehr als zehn Jahren vertritt der Republikaner den Staat Georgia im Repräsentantenhaus. Dort war er zuletzt Vorsitzender des Haushaltskomitees. Er gilt als konservativ und arbeitete eng mit dem Repräsentantenhausvorsitzenden Paul Ryan zusammen, um republikanische Haushaltspläne zum Senken des jährlichen Defizits zusammenzustellen. Price sei "außerordentlich qualifiziert" für die Aufgabe, das von Obama eingeführte System "zu widerrufen und zu ersetzen", erklärte Trump.

Ben Carson - Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung

Carson war der einzige schwarze Bewerber bei den Vorwahlen der Republikaner um die US-Präsidentschaftskandidatur. Im März dieses Jahres stieg er offiziell aus dem Rennen aus und unterstützte kurz darauf Trump. Bis 2013 war der 65-Jährige als Neurochirurg tätig. Politisch sorgte Carson mit kontroversen Äußerungen für Aufsehen: So verglich er zum Beispiel Homosexuelle mit Pädophilen und behauptete, strenge Waffenkontrollgesetze hätten den Holocaust begünstigt.

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Betsy DeVos - Bildungsministerin

Die konservative Bildungsreformerin und Großspenderin stammt aus einer reichen Unternehmerfamilie. Sie will unter anderem erreichen, Eltern etwa durch Steuererleichterungen einen Anreiz zu geben, Kinder von wenig effizienten staatlichen Schulen auf privat geleitete Einrichtungen umzumelden. Den gegenwärtigen Stand des US-Bildungssystems hält die 58-jährige Republikanerin für "inakzeptabel". Die Milliardärin war eine der Hauptsponsoren für Trumps Präsidentschaftswahlkampf.

Elaine Chao - Verkehrsministerin

Die 63-Jährige war unter Präsident George W. Bush bereits Arbeitsministerin und die erste asiatischstämmige Frau im Kabinett eines US-Staatschefs. Unter dessen Vater George H. W. Bush war sie stellvertretende Verkehrsministerin. Chao ist die Ehefrau des republikanischen Mehrheitsführers im Senat, Mitch McConnell. Chao kam im Alter von acht Jahren mit ihrer Familie aus Taiwan in die USA, wo ihr Vater ein Reederei-Imperium aufbaute. Sie selbst leitete auch eine Zeit lang den US-Friedenscorps.

John Kelly - Heimatschutz

Der ranghohe Ex-General John Kelly soll den Chefposten des Heimatschutzministeriums übernehmen. Er gilt als starker Verfechter des Grenzschutzes. Kelly hat drei Einsätze im Irak hinter sich und ging in diesem Jahr in den Ruhestand. Zuletzt hatte er die Aufsicht über das Gefangenenlager Guantanamo inne. Im Süden Floridas hat Kelly bereits regelmäßig mit der Heimatschutzbehörde zusammengearbeitet, um Netzwerke von Menschenschmugglern aufzudecken. Diese transportieren Migranten illegal in die USA. Kelly wäre der erste Nicht-Zivilist an der Spitze des Ministeriums.

Reince Priebus - Stabschef

Der Parteichef der Republikaner hatte die heikle Aufgabe, während des Wahlkampfs die tiefen Risse zwischen dem Kandidaten und großen Teilen des Partei-Establishments zu übertünchen. Der 44-Jährige kritisierte Trump gelegentlich, so etwa für dessen frauenverachtende Sprüche. Aber zugleich forderte Priebus auch immer vehement die Solidarität der Partei mit ihrem Kandidaten ein.

Nikki Haley - UN-Botschafterin

Die 44-Jährige ist Gouverneurin des südlichen Bundesstaates South Carolina. Die Tochter indischer Einwanderer hat zwar mehrere Handelsdelegationen angeführt, um etwa Wirtschaftsbeziehungen South Carolinas mit Unternehmen in Indien, Japan oder Deutschland zu verbessern. Ansonsten besitzt sie aber kaum außenpolitische Expertise und hatte auch keinen Posten auf Bundesebene inne.

Scott Pruitt - Umweltministerium

Den Posten des Umweltministers hat der designierte Präsident an Scott Pruitt, Generalstaatsanwalt von Oklahoma, vergeben. Pruitt ist dafür bekannt, dass er wissenschaftliche Beweise für die Erderwärmung leugnet. Der Republikaner kann eine Karriere in der Justiz vorweisen: Als Chefankläger des Bundesstaates Oklahoma war Pruitt einer der Architekten des Kampfes gegen Obamas "Clean Power Plan". Unter anderem verklagte er die US-Umweltschutzbehörde EPA wiederholt darauf, Umweltschutzbestimmungen und Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit zurückzunehmen. Obamas Vorhaben für sauberere Kraftwerke bezeichnete Pruitt als "Krieg gegen die Kohle". Nun wird er Chef eben dieser Behörde, der er in der Vergangenheit eine "aktivistische Agenda" vorwarf. Der 48-Jährige setzt sich unter anderem dafür ein, dass fossile Energieträger gefördert werden. Zudem bezweifelt er den Klimawandel und dass der Ausstoß vom Menschen verursachter Emissionen dafür verantwortlich ist.

Steve Bannon - Chefberater

Der 62-jährige Publizist hatte als Trumps Wahlkampfchef großen Anteil an dessen Triumph über Hillary Clinton. Bannon ist Betreiber der rechtsextremen Nachrichtenseite "Breitbart". Zudem wird ihm eine Nähe zur ultranationalistischen Bewegung "Alt-right" nachgesagt. Das Medienunternehmen Bloomberg nannte ihn "einen der gefährlichsten politischen Strategen der USA".

Michael Flynn - Nationaler Sicherheitsberater

Schon im Wahlkampf hatte der pensionierte Generalleutnant eine wichtige Funktion: Er sorgte dafür, dass die Verbindungen Trumps, der nie in der Armee gedient hat, zur wichtigen Wählergruppe der Veteranen gestärkt wurden. Der 57-Jährige bringt auch Expertise aus der Geheimdienstarbeit mit: Zwischen 2012 und 2014 leitete er den militärischen Nachrichtendienst DIA.

Mike Pompeo - CIA-Direktor

Der republikanische Abgeordnete für den US-Bundesstaat Kansas gilt als konservativer Hardliner. Das belegen die Ansichten des 52-Jährigen: Pompeo lehnt das Atomabkommen mit dem Iran ab, nennt Geheimdienst-Enthüller Edward Snowdon einen Verräter, der die Todesstrafe verdiene und bezeichnete alle muslimischen Führer als potenzielle Terrorkomplizen, die Gewalt im Namen ihrer Religion nicht ausdrücklich verurteilten.

Linda McMahon - für den Mittelstand

Linda McMahon wird in der Regierung für den Mittelstand zuständig sein. Von 1994 bis 2010 führte sie das auf Wrestling-Showkämpfe spezialisierte Unternehmen World Wrestling Entertainment (WWE). Trump bezeichnete sie als "eine der besten weiblichen Führungskräfte des Landes". McMahon erklärte, sie fühle sich "geehrt", dass Trump sie ausgewählt habe. Kurios: McMahon ist seit 50 Jahren mit dem Milliardär Vince McMahon verheiratet, mit dem Trump eine persönliche Fehde verbindet. Diese gipfelte 2007 im "Kampf der Milliardäre": Bei dem Show-Kampf stiegen stellvertretend für die beiden Unternehmer Kämpfer in den Ring. Nachdem Trumps Kämpfer gewonnen hatte, rasierte der Immobilienmilliardär seinem Rivalen aus der Wrestling-Branche live im Fernsehen den Schädel.

Ryan Zinke - Innenminister

Der Abgeordnete Ryan Zinke soll Innenminister werden. Das teilte das Team von Trump offiziell mit. Der designierte US-Präsident habe den Republikaner aus Montana für das Amt nominiert.

In den USA hat das Innenministerium andere Aufgaben als in den meisten westlichen Staaten. Es ist unter anderem für die Verwaltung von staatlichen Ländereien, der Bodenschätze und der Jagd verantwortlich.

Der 55-jährige Zinke hatte sich im Wahlkampf schon früh auf die Seite Trumps geschlagen und bereits bei einem Besuch des Milliardärs in Montana im Mai Interesse an einem Posten im Kabinett signalisiert. Ähnlich wie der designierte Energieminister Rick Perry gilt Zinke als Skeptiker des Klimawandels und will den Abbau fossiler Rohstoffe in den USA fördern.

Rick Perry - Energieminister


Der frühere Gouverneur von Texas Rick Perry (66) soll Energieminister werden. Perry, der in den Jahren 2000 bis 2015 in Texas regierte, hatte wie Trump in der Vergangenheit den menschengemachten Klimawandel angezweifelt. Als Gouverneur hatte er allerdings nicht nur die Öl- und Gasindustrie, sondern auch die Ausweitung der Windenergieproduktion unterstützt.

Der 66-Jährige setzte sich in der Vergangenheit dafür ein, jenes Ministerium in Washington abzuschaffen, dessen Leitung er nun übernehmen soll.

Während einer TV-Debatte im Jahr 20011, als er sich um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bewarb, unterlief ihm allerdings ein blamabler Aussetzer, als er auf seinen Plan zur Verkleinerung des Regierungsapparats zu sprechen kam. Er sagte damals, dass er drei Ministerien abschaffen wollen, nannte dann aber nur die Ressorts für Handel und Bildung - das Energieministerium fiel ihm nicht mehr ein. Die Panne gilt als mitentscheidend für das Scheitern seiner damaligen Präsidentschaftsbewerbung.

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