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Kellyanne Conway: Die Erfinderin des "Bowling-Green-Massakers"


Wer ist Kellyanne Conway?
Die Erfinderin des "Bowling-Green-Massakers"

Von afp, t-online
Aktualisiert am 04.02.2017Lesedauer: 2 Min.
Trump-Beraterin Kellyanne Conway stemmt sich mit allen Mitteln gegen die Kritik am US-Präsidenten.Vergrößern des BildesTrump-Beraterin Kellyanne Conway stemmt sich mit allen Mitteln gegen die Kritik am US-Präsidenten. (Quelle: dpa-bilder)
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Kellyanne Conway, die Erfinderin der "alternativen Fakten", versetzt die Welt in Erstaunen. Dieser Losung entsprechend hat die Beraterin von US-Präsident Donald Trump auch noch einen Terroranschlag erfunden. Wer ist diese Frau?

Als die erste Frau, die erfolgreich eine US-Präsidentschaftskampagne gemanagt hat, ist Conway bereit zu Ruhm gelangt. Dann hat sie den Spruch mit den "alternativen Fakten" geprägt, der sich in Windeseile um den Globus verbreitete. Nun also das erfundene "Bowling-Green-Massaker", mit dem sie das von Trump verhängte Einreiseverbot verteidigte.

Aufruhr sei "künstlich"

Trotz der Kritik, die sich am Freitag von allen Seiten über sie ergoss, wirkte Conway nicht sonderlich reumütig. Den Aufruhr nannte sie "künstlich". Ihre Falschbehauptung versuchte sie im Kurzbotschaftendienst Twitter als simplen Versprecher abzutun: "Bowling-Green-Terroristen" habe sie gemeint - statt "Bowling-Green-Massaker".

Sich nie entschuldigen und stets auf die Kritiker zurückschlagen: Dies ist Trumps bewährte Strategie - und Conway setzt sie mit Verve um. Neben Pressesprecher Sean Spicer ist sie die Figur aus dem engeren Zirkel um Trump im Weißen Haus, die seit der Machtübernahme vor zwei Wochen am häufigsten in den Medien auftritt. Eloquent, schlagfertig und selbstbeherrscht stemmt sie sich der Welle der Trump-Kritik entgegen.

Den Aufstieg in den innersten Zirkel der Macht hat Conway ihrer entscheidenden Rolle im Wahlkampf zu verdanken. Die studierte Politologin und Juristin aus dem Ostküstenstaat New Jersey hatte 1995 eine Demoskopie-Firma gegründet, die von zahlreichen Republikanern engagiert wurde.

In den Vorwahlen des vergangenen Jahres arbeitete die vierfache Mutter zunächst für den Senator Ted Cruz, um dann nach dessen Ausstieg ins Trump-Team zu wechseln.

Conway prägte die Kommunikationsstrategie des Quereinsteigers aus dem Big Business und warf sich auch schon damals in zahlreichen Medienauftritten für Trump in die Bresche.

Inkarnation der schlimmsten Befürchtungen

Als der Immobilienmogul etwa wegen seiner vormaligen Prahlereien mit sexuellen Übergriffen massiv unter Druck geriet, führte sie ihre persönlichen Erfahrungen als Frau mit Trump ins Feld: Sie sei oft mit ihm allein gewesen, und er habe sich "immer nur liebenswürdig und wie ein Gentleman" verhalten.

Für ihren maßgeblichen Anteil am Überraschungssieg des Republikaners erntete sie nicht nur den euphorischen Dank des neuen Präsidenten und den Topjob im Weißen Haus, sondern auch viel parteiübergreifenden Respekt.

Allerdings ist sie inzwischen dabei, sich zu einer Inkarnation der schlimmsten Befürchtungen der Trump-Gegnerschaft zu entwickeln.

Die Verkünderin der "alternativen Fakten" erscheint vielen wie eine Figur aus George Orwells Roman "1984", in dem ein totalitärer Staat über ein "Wahrheitsministerium" systematisch die Unwahrheit verbreitet. Ungewollt hat Conway dem britischen Autor zu einem Revival verholfen: Der Klassiker von 1949 schnellte nun wieder an die Spitze der Bestsellerlisten.

Spenden für die "Opfer" von Bowling Green

Conways Äußerungen zum "Bowling-Green-Massaker" riefen derweil viel Spott hervor. Zu den gelungensten Reaktionen gehört die Webseite "The Bowling Green Massacre Victims Fund", die vorgibt, die Erinnerung an den Horror von Bowling Green wachhalten und Spenden für die "Opfer und direkt betroffenen Familien" sammeln zu wollen. Wer auf den Spenden-Link klickt, landet auf der Internetseite der Bürgerrechtsorganisation ACLU, die als erste und erfolgreich gegen Trumps Einreisebann geklagt hatte.

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