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100 Tage US-Präsident: Darum ist das Donald Trump-Bashing übertrieben


Fazit nach 100 Tagen
Darum ist das Trump-Bashing übertrieben

t-online, Stefan Rook

28.04.2017Lesedauer: 3 Min.
In seinen ersten 100 Tagen im Amt hat US-Präsident Donald Trump nicht alles falsch gemacht.Vergrößern des BildesIn seinen ersten 100 Tagen im Amt hat US-Präsident Donald Trump nicht alles falsch gemacht. (Quelle: dpa-bilder)
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Donald Trump konnte in den ersten 100 Tagen als US-Präsident viele seiner Versprechen nicht einlösen. Seinen Vorgängern – einschließlich Barack Obama – erging es jedoch ähnlich. Und was im beliebten Trump-Bashing leicht untergeht: Einige seiner Entscheidungen kann man durchaus positiv sehen.

Nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten prophezeiten seine Gegner den Weltuntergang. Doch die ersten 100 Tage des Staatsoberhaupts der Vereinigten Staaten geben auch Anlass zur Hoffnung. Fünf Gründe, weshalb Donald Trump ein besserer Präsident werden könnte als erwartet:

1. Trump ist lernfähig

Erklärte Donald Trump die Nato zunächst für überflüssig, so ruderte er mittlerweile zurück und erklärt die Allianz für nicht mehr "obsolet“. War Trump zunächst für den Brexit, so wünscht er sich inzwischen längst ein "starkes Europa".

Einen von vielen befürchteten Handelskrieg mit China wendete Trump ab. Er nahm seinen Vorwurf zurück, China verbillige mit Tricksereien seine Produkte, sicher auch weil er Chinas Unterstützung im Konflikt mit Nordkorea braucht. Auch im Verhältnis zur EU bahnt sich eine Entspannung und sogar ein Handelsabkommen an.

Und selbst bei seiner harten Linie gegen illegale Immigranten macht Donald Trump jetzt eine Ausnahme: Die "Dreamers" – im Kindesalter illegal eingereiste junge Erwachsene – sollen bleiben dürfen. Trump erklärte sie zu einem "Fall fürs Herz".

2. Trump bleibt seinem Stil treu

Trumps Statements sind meist kurz, manchmal sogar verblüffend kurz. Aber ist das nicht auch eine willkommene Abwechslung zu den oft verquasten Äußerungen so vieler Politiker, die in erster Linie vermeiden, klar zu sagen, was sie denken und wofür sie stehen? Mit seinen Kurzmitteilungen auf allen Kanälen erreicht Trump in jedem Fall weiter seine Unterstützer und schreibt unzweideutig, was er denkt.

3. Trump scheut nicht vor Aktionen zurück

Was immer man über militärische Lösungen von Konflikten denkt: Trump scheut sich nicht, zu agieren statt abzuwarten. Die Bombardierung des Luftwaffenstützpunkts in Syrien nach dem Giftgasangriff kann man nicht ohne weiteres verurteilen. Alle anderen internationalen Bemühungen, das Morden in Syrien zu stoppen, blieben bisher erfolglos. Trumps Reaktion könnte sich als der richtige Umgang mit Kriegsverbrechern wie Assad erweisen. Auch Russlands Präsident Putin dürfte von der harten Reaktion Trumps beeindruckt gewesen sein.

4. Trump kennt keine Konventionen

Trump gehört nicht zum Establishment. Er musste und muss kaum Rücksicht auf die Umgangsformen der politischen Eliten nehmen. Er hatte angekündigt, Washington von Korruption und übermäßigem Einfluss von Spezialinteressen befreien zu wollen und hat erste Schritte dazu eingeleitet. Greifen seine Maßnahmen, könnten sie wie eine Frischzellenkur für das verkrustete Zwei-Parteiensystem wirken.

Trump regiert bisher größtenteils per Dekret. Damit entgeht er langen Diskussionen und kann einige seiner Pläne effizient umsetzen. Auch wenn Gerichte manche seiner Vorhaben wieder stoppen, ist sein Handeln auch Ausdruck einer Hands-on-Mentalität. Viele von Trumps Wählern – und nicht nur die – wünschen sich jedenfalls genau das: Weniger reden, mehr machen.

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5. Trump steht für Handel und Wirtschaft

Die Wirtschaft setzt auf Donald Trump. Seit seinem Wahlsieg sind an den Weltbörsen die Aktienkurse gestiegen. Die Aussicht auf eine wirtschaftsfreundliche Politik mit niedrigen Steuern und die Konzentration des Staates auf Infrastruktur und Sicherheit sorgen für Zuversicht an den Finanzmärkten. Fakt ist: Von einer florierenden US-Wirtschaft wird nicht nur Amerika enorm profitieren, sondern auch Europa und der Rest der Welt.

Fazit: Trump wird das Land verändern

In einer aktuellen Umfrage stimmten nur 42 Prozent der Befragten Trumps Amtsführung zu. Das ist der schlechteste 100-Tage-Wert eines US-Präsidenten seit den 1950er Jahren. In derselben Umfrage gaben allerdings auch 96 Prozent seiner Anhänger an, dass sie ihn wiederwählen würden. Trump kann sich also weiter auf die Unterstützung seiner Basis verlassen.

Donald Trump wird die USA verändern, das ist sicher. Was für ein Amerika er in vier oder vielleicht sogar acht Jahren hinterlässt, ist vollkommen offen. Nach 100 Tagen Trump-Präsidentschaft ist die Welt jedenfalls noch nicht untergegangen.

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