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Donald Trump in Rom: Milliardär trifft Papst der Armen im Vatikan


Migrations-Kritiker Trump trifft den Papst im Vatikan

Von reuters, dpa, pdi

Aktualisiert am 25.05.2017Lesedauer: 3 Min.
US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania kommen auf dem Leonardo Da Vinci Flughafen in Fiumicino bei Rom (Italien) an.Vergrößern des BildesUS-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania kommen auf dem Leonardo Da Vinci Flughafen in Fiumicino bei Rom (Italien) an. (Quelle: dpa-bilder)
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US-Präsident Donald Trump zeichnet in Jerusalem und Bethlehem eine Vision von einem größeren Frieden zwischen Israel und den Palästinensern. Konkrete Pläne dafür präsentiert er jedoch nicht. Nun besucht Trump Papst Franziskus im Vatikan - ein Treffen mit viel Konfliktpotential.

Donald Trump sieht eine Chance für eine Friedenslösung für den gesamten Nahen Osten. "Meine Regierung wird sich für Frieden zwischen Israel und den Palästinensern einsetzen", sagte Trump bei einer Rede im Israel-Museum in Jerusalem. "Wir wissen, dass Frieden möglich ist, trotz des Schmerzes und der Uneinigkeit in der Vergangenheit."

Trump befindet sich aktuell auf seiner ersten Auslandsreise und schloss am Dienstag seinen Besuch in Israel und den Palästinensergebieten ab. Am Abend traf er in Rom ein. Vor Israel hatte er die saudi-arabische Hauptstadt Riad besucht.

An der Seite Israels

Der US-Präsident bekräftigte zum Abschluss seiner Reise in Nahost einen ewigen Anspruch der Juden auf das Heilige Land. "Der Bund der Juden mit diesem Heiligen Land ist alt und ewig, er datiert Tausende von Jahren zurück bis zur Regentschaft König Davids", sagte Trump. "Meine Regierung wird immer an der Seite Israels stehen", versicherte er. Von Israel gehe eine Botschaft der Hoffnung aus.

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Zuvor hatte er bei einem Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem der sechs Millionen Juden gedacht, die von den Nazis ermordet wurden. Der Holocaust sei "die dunkelste Stunde der Geschichte" und das "grausamste Verbrechen gegen Gott und seine Kinder", sagte er. "Solange wir im Angesicht des Bösen nicht schweigen, (...) und der Barbarei nicht untätig zuschauen, wissen wir, dass Güte, Wahrheit und Frieden die Oberhand behalten werden."

Eklat in Yad Vashem

Mit seinem Eintrag im Gästebuch der Gedenkstätte sorgte Trump für Stirnrunzeln. "Es ist eine Ehre, mit all meinen Freunden hier zu sein", schrieb Trump und setzte darunter: "So fantastisch + werde nie vergessen". Kritiker stellten die Frage, ob vor allem die Formulierung "fantastisch" angesichts der Tragweite des Holocausts angemessen sei. Die israelische Zeitung "Haaretz" schrieb, es handele sich um einen Eintrag, wie ihn nur Trump schreiben könne. Ein Reporter der "Times of Israel" meinte auf Twitter: "Er hat vergessen zu schreiben: Bis nächsten Sommer!".

In Israel war im Vorfeld kritisiert worden, dass ursprünglich für Trumps Besuch in Yad Vashem nur 15 Minuten eingeplant waren. Letztlich dauerte die Visite etwa eine halbe Stunde. Trump war außerdem im Januar kritisiert worden, weil er am internationalen Holocaust-Gedenktag in einer Stellungnahme die Juden unerwähnt ließ.

In Jerusalem und Tel Aviv fanden parallel zwei Anti-Trump-Demonstrationen statt. Laut einem Bericht der israelischen Zeitung "Haaretz" vom Dienstag demonstrierten jeweils rund 300 Personen für eine offene und liberale Gesellschaft.

"Kein Problem mit dem Judentum"

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas forderte in Bethlehem erneut einen unabhängigen Staat Palästina neben Israel - in den Grenzen vor 1967 und mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. "Unser grundsätzliches Problem sind die Besatzung und die Siedlungen sowie die Weigerung Israels, den Staat Palästina anzuerkennen, so wie wir Israel anerkennen", sagte Abbas nach einem Treffen mit Trump. "Das Problem besteht nicht zwischen uns und dem Judentum."

Seit mehr als einem Monat befinden sich rund 1000 Palästinenser in israelischen Gefängnissen im Hungerstreik. Sie fordern bessere Haftbedingungen. Abbas übergab einen Brief der Familien der Häftlinge an Trump. Ein Komitee zur Unterstützung der Häftlinge hatte für diesen Dienstag zu einem "Tag des Zorns" mit gewaltsamen Protesten aufgerufen.

Besuch beim Papst

Der Besuch Trumps in Bethlehem stieß in Israel auf Missfallen. Trump war in seinem Bemühen um einen neuen Anlauf für Frieden in Nahost allerdings daran gelegen, während seines kurzen Besuchs mit beiden Seiten zu reden.

Trump wird begleitet von einer großen Delegation sowie seiner Tochter Ivanka und deren Mann Jared Kushner. Der US-Präsident hat allerdings auch seine Skandale aus der Heimat auf der Reise mit vielen komplizierten Stationen als schweren Ballast im Gepäck.

Am Mittwochmorgen wird er im Vatikan erstmals mit Papst Franziskus zusammenkommen. Anschließend trifft er den italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella und Regierungschef Paolo Gentiloni zu Gesprächen.

Streitpunkt Migration

Das Treffen mit dem Papst wird mit Spannung erwartet, da sich die Positionen des katholischen Kirchenoberhauptes und des Republikaners insbesondere mit Blick auf die Themen Migration und Umweltschutz grundsätzlich unterscheiden. Im Vatikan sind auch First Lady Melania und Tochter Ivanka mit dabei.

Der Besuch von Trump wird von erhöhten Sicherheitsmaßnahmen begleitet. Teile der römischen Innenstadt sollen zeitweise abgeriegelt werden. Die Gegend um die US-Botschaft und die Residenz Villa Taverna wurden bereits am Dienstagmittag komplett abgesperrt. Die Sicherheitsmaßnahmen um den Petersdom herum seien ohnehin maximal, da am Mittwoch kurz nach dem Besuch Trumps die allwöchentliche Generalaudienz stattfinde, teilte die Polizei in Rom mit. Dort würden daher keine zusätzlichen Vorkehrungen getroffen.

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