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Trump-Albtraum: Robert Mueller nimmt den US-Präsidenten ins Visier


Sonderermittler Robert Mueller
Dieser akribische Ermittler nimmt Donald Trump ins Visier

Von dpa-afx
Aktualisiert am 16.06.2017Lesedauer: 2 Min.
Sonderermittler Robert Mueller war von 2001 bis 2013 Direktor des FBI.Vergrößern des BildesSonderermittler Robert Mueller war von 2001 bis 2013 Direktor des FBI. (Quelle: Pete Marovich/Zuma/dpa-bilder)
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So langsam wird es ernst für Präsident Donald Trump. Nahm die US-Justiz bislang vor allem sein Umfeld wegen möglicher Russland-Kontakte im Wahlkampf ins Visier, wird nun offenbar gegen den Präsidenten persönlich ermittelt. Und zwar durch den Sonderermittler Robert Mueller höchstselbst. Kann dieser Mann Trump gefährlich werden?

Als Mueller Mitte Mai sein Amt übernahm, da sprach man parteiübergreifend zunächst von einer Idealbesetzung. Mueller galt als integer und unabhängig sowie als akribischer, fast besessener Arbeiter. Der frühere FBI-Chef soll oft Überstunden gemacht und dasselbe von seinen Mitarbeitern verlangt haben.

Die "Washington Post" aber kommentierte schon damals: "Das Weiße Haus hat allen Grund zur Panik." Mueller lasse sich von niemandem einschüchtern.

War die Widerspenstigkeit des 72-Jährigen der Grund, weshalb vor wenigen Tagen Gerüchte die Runde machten, Trump denke über eine Entlassung Muellers nach? Angeblich, weil dieser auch wegen seiner Freundschaft zu seinem FBI-Amtsnachfolger James Comey befangen sein könnte.

Vorwurf: Justizbehinderung

Konkret geht Mueller nun dem Verdacht der Justizbehinderung nach, schreibt die "Washington Post". Ein Verdacht der gefährlich ist für Trump, denn es wäre mindestens ein Verstoß gegen ethische Normen, im schlimmsten Fall ein Straftatbestand. Der Vorwurf der Justizbehinderung hatte 1974 im Zuge der Watergate-Affäre zum Rücktritt von Präsident Richard Nixon geführt.

Anstoß zu Muellers Ermittlungen gaben offenbar Trumps Versuche, bei Behördenchefs auf eine Einstellung der Ermittlungen gegen Ex-Sicherheitsberater Michael Flynn zu drängen. Flynn gilt als Schlüsselfigur der Russland-Affäre. Er musste den Hut nehmen, weil er über seine Kontakte nach Moskau gelogen hatte. Mueller plant nun offenbar, den Nationalen Geheimdienstdirektor Dan Coats und NSA-Direktor Mike Rogers zu vernehmen.

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Große Erfahrung in der Strafverfolgung

Mueller studierte in den 1960er Jahren internationale Beziehungen und Jura, diente im Vietnamkrieg, arbeitete später als Assistent des Justizministers Dick Thornburgh und als Bundesstaatsanwalt von Kalifornien.

Der Republikaner George W. Bush ernannte Mueller 2001 zum Leiter der Bundespolizei. Als Terroristen von Al-Kaida am 11. September Flugzeuge ins World Trade Center und ins Pentagon steuerten, war Mueller gerade eine Woche im Amt. Nach den Anschlägen baute das FBI die Anti-Terror-Arbeit massiv aus. 2009 saß Mueller mit im so genannten Situation Room, als die Spezialeinheit Navy Seals Osama bin Laden tötete.

Wenige Monate vor dem Ende von Muellers Amtszeit explodierten am 19. April 2013 Bomben beim Boston-Marathon. Einen der Attentäter, Tamerlan Zarnajew, hatten FBI-Agenten zwei Jahre zuvor befragt, den Fall aber abgeschlossen. Mueller sagte der "Washington Post" später, das sei einer von zwei Momenten in seiner Karriere gewesen, auf die er am wenigsten stolz sei. Als zweiten Fall nannte er den Amoklauf von Fort Hood im Jahr 2009, bei dem 13 Menschen erschossen wurden.

Zuletzt überwachte der 72-Jährige als Schlichter im VW-Abgasskandal Vergleichszahlungen zwischen dem deutschen Autobauer und amerikanischen Klägern. Jetzt also hat er Donald Trump im Visier. Es bleibt abzuwarten, wie ungemütlich es nun für den US-Präsidenten wird.

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