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Donald Trumps Pressechef Anthony Scaramucci rastet komplett aus


Gerade erst im Amt
Trumps PR-Chef rastet komplett aus

ap, dru

Aktualisiert am 29.07.2017Lesedauer: 3 Min.
Der Kommunikations-Direktor des Weißen Hauses, Anthony Scaramucci.Vergrößern des BildesDer Kommunikations-Direktor des Weißen Hauses, Anthony Scaramucci. (Quelle: Yuri Gripas/Reuters-bilder)
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Was für ein PR-Desaster für den neuen PR-Chef im Weißen Haus. Anthony Scaramucci attackiert in einem Telefonat mit einem Reporter Donald Trumps Stabschef Reince Priebus auf das Schärfste und vergreift sich dabei mehrmals drastisch im Ton. Später versucht er das Schlamassel wieder einzufangen – was ihm nicht gelingt.

Scaramucci machte Priebus in dem Gespräch mit einem Reporter des "New Yorker" für Informations-Lecks im Weißen Haus verantwortlich. Konkret warf der erst in dieser Woche ernannte Kommunikationsdirektor dem Stabschef vor, angeblich illegale Finanzdaten über ihn an die Öffentlichkeit durchgestochen zu haben.

"Der Fisch stinkt vom Kopf her", schimpfte Scaramucci. "Wenn Reince erklären möchte, dass er nicht der Informant ist, kann er das tun". Einige dieser Leaks seien so verräterisch, dass man vor 150 Jahren dafür gehängt worden wäre, fügt er hinzu.

Mehrfach ließ Scaramucci in dem Telefonat vulgäre Begriffe fallen. Priebus sei ein "verdammter ('fucking') paranoider Schizophrener". Schon bald werde man den Stabschef um seinen Rücktritt bitten. “Was ich tun will ist: Ich will alle Leaker verdammt nochmal ('fucking') töten. Und ich will die Agenda des Präsidenten voran bringen, damit wir für das amerikanische Volk erfolgreich sind."

Einmal in Rage drohte Scaramucci, er werde notfalls die ganze Kommunikationsabteilung feuern, um künftig die geheime Weitergabe von Informationen an die Presse zu verhindern. "Ich feuere einen nach dem anderen. Ich habe drei bis vier Leute, die ich morgen feuern werde."

Scaramucci droht Priebus mit dem FBI

Nach dem Telefonat legte Scaramucci auf Twitter nach und griff dabei Priebus erneut direkt an: "Angesichts der Weitergabe meiner finanziellen Infos, die ein Schwerverbrechen ist, werde ich das @FBI und das Justizministerium kontaktieren #Sumpf @Reince45". Dabei verlinkte er den Twitter-Account von Priebus – eine unverhohlene Drohung an den Stabschef. Später löschte er den Tweet.

Als der Fall am nächsten Tag im Sender CNN mit dem "New Yorker"-Reporter Ryan Lizza diskutiert wurde, rief Scaramucci persönlich an und stellte seine Sicht der Dinge dar: Er habe Lizza nur necken wollen, das sei sarkastisch gemeint gewesen. Gleichzeitig aber sagte er: "Ich kann ihnen zwei Fische nennen, die nicht stinken und das sind ich und der Präsident."

Die Nachrichtenseite Politico hatte zuvor über die Finanzbeteiligungen des ehemaligen Wall-Street-Bankers berichtet. Diese Informationen waren aber nicht von irgendjemandem illegal verbreitet worden, sondern sie sind auf Nachfrage öffentlich zugänglich, weil Scaramucci Teil der Regierung ist.

Scaramuccis Ernennung war im Weißen Haus umstritten

Der öffentlich ausgetragene Streit zwischen Scaramucci und Priebus hat eine Vorgeschichte. Scaramucci trennte sich nach Trumps Wahl zum US-Präsidenten von seiner Investment-Firma – in der Hoffnung, ein Amt im Weißen Haus übernehmen zu können. Priebus aber verhinderte das. Vergangene Woche kam Scaramucci dann doch noch zum Zug. Pressesprecher Sean Spicer, Priebus' engster Verbündeter, nahm daraufhin seinen Hut.

Aus seinen Differenzen mit dem Stabschef machte Scaramucci seit Langen keinen Hehl. Die Beziehung verglich er mit der von Kain und Abel. Am Ende der biblischen Geschichte ermordet Kain den Abel.

"Ich weiß nicht, ob das zu reparieren ist - das hängt vom Präsidenten ab", sagte Scaramucci über seine Probleme mit Priebus. Der Stabschef und auch Chefstratege Steve Bannon hatten sich dagegen ausgesprochen, dass Trump Scaramucci anheuerte. Nach dem Rücktritt von Pressesprecher Sean Spicer und der Entlassung eines weiteren Vertrauten von Priebus im Kommunikationsteam des Weißen Hauses am Mittwoch gilt mittlerweile der Stabschef als Wackelkandidat in Trumps Regierungsmannschaft.

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