t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



Menü Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
HomePolitikAuslandUSA

Machtkampf im Weißen Haus: Trump feuert Kommunikationschef Scaramucci


Machtkampf im Weißen Haus
Trump feuert Scaramucci – nach nur zehn Tagen

Von dpa, pdi

Aktualisiert am 01.08.2017Lesedauer: 3 Min.
Trumps Kommunikationschef Anthony Scaramucci.Vergrößern des BildesTrumps Kommunikationschef Anthony Scaramucci. (Quelle: dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Das ging schnell. Zehn Tage war Anthony Scaramucci Trumps Kommunikationschef. Immer wieder bestimmte der exzentrische 53-Jährige in dieser Zeit selbst die Schlagzeilen. Nun muss er gehen.

Nach nur zehn Tagen im Amt hat der neue Kommunikationschef von US-Präsident Donald Trump, Anthony Scaramucci, den Posten wieder geräumt. Das bestätigte das Weiße Haus. Scaramucci wolle damit dem neuen Stabschef John Kelly einen unbelasteten Start ermöglichen, hieß es in einer Mitteilung. Kelly solle die Gelegenheit bekommen, sein eigenes Team aufzubauen. US-Medien berichteten, die Entlassung des umstrittenen Kommunikationschefs sei auf Drängen des gerade erst vereidigten Stabschefs erfolgt. Es blieb zunächst unklar, wer auf Scaramucci folgen soll.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Die überraschende Ankündigung war eine weitere Wende in den internen Machtkämpfen im Weißen Haus. Schon Scaramuccis Ernennung war in der Regierungszentrale umstritten. Trumps damaliger Sprecher Sean Spicer nahm sie als Grund, seinen Job zu schmeißen. Spicer sagte, Scaramucci werde die bereits vorhandene Unsicherheit und das Durcheinander in der Regierung nur verstärken.

Trumps größerer Plan

In der Tat sorgte der ehemalige New Yorker Investor mit seinem oft exzentrischen Auftreten für Wirbel. In der vergangenen Woche machte er mit unflätigen Bemerkungen über Trumps Stabschef Reince Priebus von sich reden. Einem Reporter sagte der 53-Jährige, Priebus sei ein "fucking paranoider Schizophrener, ein Paranoiac". Trump ließ seinen Kommunikationschef gewähren. Es folgte eine weitere Personalrochade: Priebus räumte seinen Posten; der Präsident machte seinen Heimatschutzminister John Kelly zum neuen Stabschef.

Die Ernennung des ehemaligen Vier-Sterne-Generals war allgemein so interpretiert worden, dass der Ex-Marine Ordnung im Weißen Haus schaffen soll. Kelly gilt als sehr diszipliniert. Es wurde aber auch darüber spekuliert, dass seine Bestallung nur der Auftakt weiterer personeller Veränderungen sein könnte. "Politico" und andere Medien schrieben, Trump verfolge mit Kellys Ernennung einen größeren Plan. Statt den von ihm selbst stark beschädigten Chefankläger Jeff Sessions gegen den entschiedenen Willen der konservativen Basis zu entlassen, könne er ihn nach Kelly an die Spitze des wichtigen Heimatschutzministeriums schieben.

Glatt, gesprächig und manchmal unflätig

Bei seinem Debüt als Kommunikationsdirektor hatte Anthony Scaramucci gleich mehrmals seine "Liebe" zu Donald Trump bekundet. Doch nach nur etwas mehr als einer Woche ist er seinen Posten schon wieder los. Der 53-jährige multimillionenschwere New Yorker Ex-Finanzier machte in seiner kurzen Amtszeit vor allem mit unflätigen Äußerungen über andere Mitarbeiter des Weißen Hauses auf sich aufmerksam. Seine groben Beleidigungen versuchte er anschließend als Folge seiner manchmal "lebhaften" Sprache zu entschärfen.

Bevor der telegene Harvard-Absolvent seinen neuen Posten erhielt, war er bereits einer der eloquentesten und entschiedensten Fürsprecher Trumps in diversen Fernsehsendungen. Wie es heißt, mochte der Präsident "the Mooch", wie Scaramucci in Manhattan genannt wird, sehr, weil er ihm in vielen Punkten ähnlich sei - von seinem exaltierten New Yorker Stil bis hin zu seinen Erfolgen als Geschäftsmann.

Scaramucci kam als Sohn eines italienischen Immigranten zur Welt, der im Sand-Tagebau arbeitete. Er selber war früher unter anderem bei Goldman Sachs tätig und hob dann eine eigene Investment-Firma aus der Taufe. 2005 gründete er Sky Bridge Capital, die er Anfang des Jahres verkaufte. Er hatte auch eine eigene Fernsehshow, "Wall Street Week".

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Der verheiratete Scaramucci war nicht immer ein Trump-Anhänger. So hatte er im vergangenen Vorwahlkampf zunächst die republikanischen Bewerber Scott Walker und dann Jeb Bush unterstützt. 2015 nannte er Trump in einer TV-Sendung unter anderem einen "politischen Nichtsnutz", was er bei seiner Amtsübernahme am Freitag vor einer Woche als "einen meiner größten Fehler" bezeichnete. Trump sei in Wahrheit ein "wunderbarer Mensch". "Wenn du nicht enthusiastisch bist, wirst du mit Enthusiasmus gefeuert", twitterte Scaramucci im Mai 2013. Ob er sich heute an diese Worte erinnert?

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website