Russland unter Verdacht Facebook identifiziert Propaganda-Kanäle
Über hunderte Facebook-Konten sind während des US-Wahlkampfs Fake-News verbreitet worden, das hat eine interne Untersuchung ergeben. Das soziale Netzwerk hat Moskau unter Verdacht.
Zwischen Juni 2015 und Mai 2017 seien über rund 470 Konten etwa 100.000 Dollar für Werbeanzeigen ausgegeben worden, die sogenannte Fake News oder irreführende Informationen beinhalteten oder die Nutzer zu Websites mit derartigen Inhalten weiterleiteten. Damit sei gegen die Richtlinien des sozialen Netzwerks verstoßen worden, erklärte Facebook-Sicherheitschef Alex Stamos. Die jeweiligen Konten seien inzwischen geschlossen worden.
"Unsere Untersuchung legt nahe, dass diese Konten und Seiten miteinander in Verbindung standen und wahrscheinlich von Russland aus betrieben wurden", schrieb Stamos in einem Blogeintrag. Sein Unternehmen versuche nun aufzuklären, ob es eine Verbindung zwischen der mutmaßlichen russischen Einmischung in den US-Wahlkampf und den bei Facebook erworbenen Anzeigen gebe.
Bei den meisten geschalteten Werbeanzeigen wurde demnach nicht direkt Bezug auf die US-Wahl genommen. Vielmehr sei es darum gegangen, "spaltende soziale und politische Botschaften entlang des ideologischen Spektrums" auszusenden. Die Themen befassten sich den Angaben zufolge etwa mit ethnischen Fragen, den Rechten von Homosexuellen, dem Waffenrecht oder der Einwanderung.