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Trump wildert bei seinem Lieblingssender Fox News


Schlachtschiff der Konservativen
Trump wildert bei seinem Lieblingssender

ap, Catherine Lucey

27.03.2018Lesedauer: 3 Min.
US-Präsident Donald Trump: Mitarbeiter von Fox News liegen häufig genau auf seiner politischen Linie.Vergrößern des BildesUS-Präsident Donald Trump: Mitarbeiter von Fox News liegen häufig genau auf seiner politischen Linie. (Quelle: Carolyn Kaster/ap-bilder)
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US-Präsident Donald Trump braucht dringend neue Mitarbeiter, die vorzugsweise voll und ganz auf seiner politischen Linie liegen. Als bevorzugtes Rekrutierungsreservoir hat sich dabei der konservative TV-Sender Fox News erwiesen.

Der neue Sicherheitsberater im Weißen Haus, John Bolton, war UN-Botschafter und hatte eine Reihe von Regierungsposten inne. Ausschlaggebend für seinen neuen Job aber war vielleicht ein ganz anderer Punkt im Lebenslauf: Politischer Analyst bei Fox News. Aus diesem seinem Lieblingssender hat Präsident Donald Trump inzwischen mehrere neue Mitarbeiter um sich geschart.

Nach Bekanntgabe der Personalie Bolton verdaute der frisch erkorene nationale Sicherheitsberater seine Ernennung bei Fox: Das Ganze sei so schnell gegangen, dass er das Gefühl habe, immer noch Fox-News-Mitarbeiter zu sein, sagte er da.

Zu den Gesichtern, die einst im Sender Fox erschienen, zählen die frühere Nachrichtenfrau Heather Nauert – nun im Außenministerium – sowie Kommunikationsberaterin Mercedes Schlapp und Finanzministeriumssprecher Tony Sayegh. Beide waren Fox-Kommentatoren. Ein weiterer Zuwachs im Trump-Stab, der aus der Fernsehwelt stammt, ist der ehemalige CNBC-Mitarbeiter Larry Kudlow. Er ist jetzt führender Wirtschaftsberater des Präsidenten.

"Er sucht nach Leuten, die bereit sind, Teil dieses Weißes-Haus-TVs zu sein", meint Kommunikations- und Rhetorikexperte Kendall Phillips von der Syracuse University im Staat New York. "Da läuft die Fox-TV-Präsidentschaft rauf und runter."

Trump ist erklärter Fox-Fan

Nicht geklappt hat die Rekrutierung von Joseph diGenova ins Trump-Juristenteam. DiGenova, der FBI-Agenten vorwarf, dem Präsidenten erfundene Vergehen anzuhängen, wird laut Trump-Berater Jay Sekulow wegen nicht näher bezeichneter "Konflikte" nicht dazugehören. DiGenova und seine Frau Victora Toensing, ebenfalls häufige Kommentatorin bei Fox, könnten Trump aber durchaus "in anderen rechtlichen Angelegenheiten" zur Seite stehen.

Die Vorliebe Trumps für Fox News ist gut dokumentiert. Dem Netzwerk gab er mehr Interviews als jedem anderen Nachrichtenmedium, und nicht zuletzt ist er ein treuer Zuschauer. Aus seinem Vertrautenkreis heißt es, Trump finde, dass Fox die beste Berichterstattung über seine Präsidentschaft biete.

Was der Sender noch bietet, ist ein Zugang in die konservative Gedankenwelt – mit Kommentaren republikanischer Abgeordneter und Ideengebern aus dem rechten Flügel. An den Moderatoren Sean Hannity und Laura Ingraham findet Trump offenbar besonderen Gefallen. Kürzlich warb er auf Twitter für Hannity mit den Worten "@seanhannity on @foxandfriends now! Great!"

Auch die morgendlichen Tweets des Präsidenten erscheinen oft wie eine Reaktion auf Fox-Berichte. So twitterte Trump etwa am Freitag, dass er noch ein Veto gegen das neue Haushaltsgesetz in Erwägung ziehe, das die Regierung weiter am Laufen hält – kurz zuvor wurde das Gesetz in "Fox and Friends" zerpflückt. Der Kritiker war Pete Hegseth, der schon als möglicher Nachfolger des unter Druck geratenen Ministers für die Angelegenheiten der Kriegsveteranen, David Shulkin, im Gespräch ist.

Fox die "Propagandamaschine"?

Nicht allen schmeckt die Nähe zwischen Trump und Sender. Erst in der vergangenen Woche quittierte der frühere Fox-Militäranalyst Ralph Peters seinen Job mit der Erklärung, er schäme sich dafür, wie Moderatoren des Senders Trump zu unterstützten. CNN-Präsident Jeff Zucker legte zwei Tage später auf einer Konferenz nach und nannte den Konkurrenzsender eine Propagandamaschine, die dem Land einen unglaublichen Bärendienst erweise. Peters habe zum Ausdruck gebracht, was viele Menschen über Fox dächten, sagte Zucker.

Nichtsdestotrotz wissen Abgeordnete und Lobbyisten, dass der beste Weg an Trumps Ohr oftmals der in den Sender Fox ist. Wie aus Kongresskreisen zu hören ist, bemühen sich Parlamentarier regelmäßig bei Fox um Sendezeit, wenn sie ihre politischen Ideen oder Gesetzesvorhaben verkaufen wollen.

"Vor einem Jahr versuchte jeder herauszufinden, wie man am besten ins Gebäude kommt", sagt der republikanische Kommunikationsexperte Alex Conant über Zugangsstrategien zum Weißen Haus. "Jetzt versucht jeder herauszubekommen, wie er ins Fernsehen kommt."

Dort tauchte am Freitag auch Präsidentenberaterin Kellyanne Conway auf, um die Idee zu entkräften, Trump habe sich auf die Einstellung von Fernsehgrößen versteift. Es entbehre nicht einer gewissen Ironie, "dass es eine Menge sogenannter "TV-Stars" gibt, die Larry Kudlow und John Bolton als "TV-Stars" bezeichnen", sagte sie.

Verwendete Quellen
  • AP
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