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Donald Trump macht Leibarzt Ronny Jackson zum Minister


Der nächste Personalwechsel
Jetzt macht Trump seinen Leibarzt zum Minister

Von Fabian Reinbold, Washington

Aktualisiert am 29.03.2018Lesedauer: 3 Min.
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Donald Trump und Ronny Jackson: Trumps Leibarzt wird nun zum Minister.Vergrößern des Bildes
Donald Trump und Ronny Jackson: Trumps Leibarzt wird nun zum Minister. (Quelle: Carolyn Kaster/dpa)

Gerade erst gingen Außenminister und Sicherheitsberater, jetzt tauscht Donald Trump das nächste Kabinettsmitglied aus. Nach einer Affäre muss der Veteranen-Minister David Shulkin gehen, Nachfolger wird Trumps Leibarzt.

Solche Karrieren sind wohl nur bei Donald Trump möglich: Der US-Präsident will seinen Leibarzt zum Minister ernennen. Die Personalie kündigte er in der Nacht zum Donnerstag an – standesgemäß per Tweet.

Ronny Jackson soll zum Minister für Veteranenangelegenheiten ernannt werden. Er ersetzt David Shulkin, der wegen einer fragwürdigen Sommerreise auf Steuerzahlerkosten in die Kritik geraten war und schon länger auf der Abschussliste Trumps stand.

Damit nimmt ein weiteres Regierungsmitglied seinen Hut. In den vergangenen zwei Wochen ließ Trump Außenminister Rex Tillerson und Sicherheitsberater H. R. McMaster gehen.

Trump setzt auf Gesichter aus seinem Umkreis

Trump hat zuletzt immer wieder auf vertraute Gesichter bei den Nachbesetzungen gesetzt. Zuletzt fand der Präsident für zwei Neuzugänge Personen in den Reihen, die im Nachrichtenfernsehen ausgiebig Trumps Politik gelobt hatten: Nationaler Sicherheitsberater wurde Fox-News-Dauergast John Bolton und zum Wirtschaftsberater hatte Trump den CNBC-Analysten Larry Kudlow ernannt, der als nimmermüder Befürworter von Trumps Steuerpolitik aufgefallen war.

Für den neuesten Personalwechsel wählte Trump nun einen Vertrauten aus seinem persönlichen Umfeld. Jackson ist als Leibarzt des Weißen Hauses regelmäßig an Trumps Seite. Wenn er vom Senat bestätigt wird, würde Jackson die zweitgrößte Bundesbehörde leiten, obwohl er keinerlei Managementerfahrung besitzt.

Der 50-Jährige ist Konteradmiral der Marine. Trump sagte zu Jacksons Qualifikation, dass dieser in der Marine den Einsatz der Veteranen hautnah erlebt habe.

Jackson war 2013 unter Trumps Vorgänger Barack Obama Leibarzt des Präsidenten geworden. Im Januar hatte der Arzt seinen großen Auftritt im Weißen Haus, als er seinen Bericht über den Gesundheitscheck des Präsidenten vorstellte. Jackson lobte dabei den "hervorragenden Gesundheitszustand" Trumps und betonte, dass der Präsident keinerlei kognitive Einschränkungen zeige.

Der Auftritt kam auf dem Höhepunkt der Spekulationen über Trumps Geisteszustand. Kurz zuvor hatte der Autor Michael Wolff in seinem Buch "Fire and Fury" grundlegende Zweifel an den geistigen Fähigkeiten des US-Präsidenten gesät. Jackson machte eine gute Figur bei seinem Auftritt vor der Hauptstadtpresse, das imponierte Trump.

Danach hat er zu Jackson laut Berichten ein wahres Vertrauensverhältnis entwickelt. Trump sprach gegenüber Beratern immer öfter vom "Doc".

Es ist bekannt, dass Trump gern vertraute Gesichter um sich schart. In letzter Zeit war es immer einsamer um den Präsidenten geworden.

Exodus aus dem Weißen Haus

Zunächst musste im vergangenen Jahr sein langjähriger Bodyguard Keith Schiller das Weiße Haus verlassen. Zuletzt wurde Trumps persönlicher Assistent John McEntee aus Sicherheitsgründen aus dem Weißen Haus entfernt. Und schließlich ist am Donnerstag dann auch Trumps treueste und engste Mitarbeiterin Hope Hicks von Bord gegangen.

Leibarzt Jackson hatte zuletzt laut Berichten viel Zeit mit Trump verbracht und dabei auch immer wieder über die Belange der Veteranen gesprochen. Er ist mit seinem Vorgänger Shulkin befreundet.

Shulkin stand in seinem Ministerium wegen einer Reise nach Europa im vergangenen Sommer unter Beschuss. Eine interne Untersuchung war zu dem Ergebnis gekommen, dass seine Frau auf Kosten des Steuerzahlers mit ihm mitgeflogen war und dass er einen Großteil der dienstlichen Reise mit Sightseeing verbracht hatte. Laut dem Untersuchungsbericht nahm der Minister zudem unerlaubterweise Tickets für das Tennisturnier in Wimbledon an.

Interne Prüfungen enthüllten zudem noch mehr Verschwendung und Managementfehler seitens Shulkins. Hinzu kamen neue Vorwürfe, wonach er Mitglieder seines Sicherheitsapparats auf Botengänge geschickt haben soll. Immer mehr Mitarbeiter begehrten gegen Shulkin auf.

Sein designierter Nachfolger Jackson genießt zwar als Mediziner allenthalben Respekt, er besitzt jedoch weder Management- noch Politikerfahrung. Die Herausforderungen sind allerdings groß. Das Ministerium für die Angelegenheiten von Kriegsveteranen ist nach dem Pentagon die zweitgrößte US-Regierungsbehörde. Es wird von zahlreichen Problemen wie Missmanagement und Ressourcenverschwendung geplagt.

Im Wahlkampf hatte Trump immer wieder versprochen, das Ministerium in die Spur zu bringen. Diese Operation soll jetzt also sein Arzt vornehmen.

Verwendete Quellen
  • eigene Recherchen
  • AP, dpa
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