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Bierzelt-Wahlkampf: Jubel für Guttenberg, Lindner macht "neue Erfahrung"


Bierzelt-Gipfel in Bayern
Jubel für Guttenberg, Lindner macht "neue Erfahrung"

Von afp, dpa, df

Aktualisiert am 04.09.2017Lesedauer: 3 Min.
Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg wurde beim Gillamoos-Volksfest mit großem Jubel empfangen.Vergrößern des BildesEx-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg wurde beim Gillamoos-Volksfest mit großem Jubel empfangen. (Quelle: Peter Kneffel/dpa-bilder)
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Nach dem Kanzler-Duell geht der Wahlkampf im Bierzelt weiter. Beim Gillamoos-Volksfest in Niederbayern können vor allem Karl-Theodor zu Guttenberg und Christian Lindner punkten.

Lindner schien vom Ansturm der Menschen überrascht. Vor Wahlen keine Sitzplätze mehr frei zu haben, sei eine "neue FDP-Erfahrung", sagte der FDP-Chef mit Blick auf das volle Bierzelt beim Gillamoos-Volksfest in Abensberg in Niederbayern. Von Wahlkampfmüdigkeit konnte dort keine Rede sein - auch in den Zelten von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz, CSU-Redner Karl-Theodor zu Guttenberg und Grünen-Chef Cem Özdemir ist volles Haus.

Kleinere Parteien wollen glänzen

Nach dem von manchen als zu zahm empfundenen Fernsehduell von Schulz und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntagabend wollten am Montag gerade die kleineren Parteien hier im CSU-Stammland ihre Punkte setzen.

Lindner begründete dies auch mit dem Charakter des TV-Duells. Er habe ja das Gefühl gehabt, es handle sich um ein "Bewerbungsgespräch" für eine weitere große Koalition. "Das war kein Duell, das war ein Duett, das hätten die sich schenken können, das hätten wir nicht gebraucht."

FDP-Chef fordert flexiblen Rentenbeginn

Seine Partei von Union und SPD unterscheidbar zu machen versucht Lindner etwa beim Thema Rente. Während Merkel und Schulz im Fernsehen das Versprechen abgaben, es werde keine Rente mit 70 geben, forderte der Liberale ein offenes Modell. "Jeder sollte selbst und individuell entscheiden können, wie er den Übergang in den Ruhestand anlegt." Der eine wolle und müsse früher in Rente gehen - der andere aber könne und wolle länger arbeiten.

Der FDP-Chef präsentierte die Liberalen als "Partei der sozialen Marktwirtschaft" - "wer fleißig ist, muss etwas erreichen können" -, Grünen-Spitzenkandidat Özdemir stellte stark auf die Umwelt ab. Der Diesel müsse nachgerüstet werden, von denen, "die die Schweinerei zu verantworten haben".

"Der Verbrennungsmotor war eine coole Erfindung"

In seiner Rede setzte Özdemir einen Akzent auf die Zukunft der Mobilität in Deutschland. "Der Verbrennungsmotor war mal eine coole Erfindung, um die Kutsche abzulösen", so Özdemir. Jetzt sei es an der Zeit, das nächste große Ding auf die Straßen zu bringen. "Ich will dass die Zukunft der Automobilindustrie bei uns in Deutschland entwickelt wird." Die Frage sei doch längst nicht mehr, ob das emissionsfreie Auto komme, sondern wer es entwickele und baue.

Özdemir und auch Schulz nahmen auf dem gerade in Wahlkampfjahren gern von viel Politikprominenz aus Berlin besuchten Gillamoos auch die AfD ins Visier. Die hatte selbst in Abensberg eine Veranstaltung, allerdings nicht auf dem Volksfestgelände, sondern auf einem nahen Platz. Etwa 250 Menschen kamen nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks dorthin.

"Die AfD ist eine Schande für die Nation"

Die AfD beleidige die Werte Deutschlands, sagte Özdemir. Und Schulz: "Die AfD ist keine Alternative für Deutschland, sie ist eine Schande für unsere Nation." Der SPD-Kanzlerkandidat zeigte sich im vollen Bierzelt deutlich angriffslustiger als im TV-Duell und setzt auch von manchen vermisste Punkte bei Themen wie der sozialen Gerechtigkeit.

"Es gibt jemanden, der will die Vergangenheit verwalten, das ist Angela Merkel - es gibt jemanden, der will die Zukunft gestalten, der heißt Martin Schulz", sagte der SPD-Mann. Dabei nahm er selbstironisch viele Tipps zu seinem Aussehen auf, die ihn im Wahlkampf erreicht hätten.

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Manche hätten seinen Bart kritisiert, andere seine Brille oder die Halbglatze und seine Anzüge von der Stange. Aber auch jemand mit Bart, Glatze und Kassengestell könne Bundeskanzler werden.

Guttenberg genießt den Jubel

Während Schulz einige innenpolitische Punkte setzte, hielt Guttenberg im ebenfalls vollen CSU-Zelt eine vor allem außenpolitische Rede. Dass er selbst keine Ambitionen für ein vor allem in Bayern ersehntes Comeback hat, sagte Guttenberg schon am Vorabend in der Talkshow von Anne Will. "Ich stehe nicht zur Wahl, und da werden viele in diesem Land sagen: Gott sei Dank."

Guttenberg genoss die Atmosphäre im bis auf den letzten Platz gefüllten CSU-Zelt sichtlich. Der minutenlangen Applaus und der Jubel, der ihm selbst schon vor dem ersten Wort seiner Rede entgegen schlug, war ihm jedoch auch ein bisschen unheimlich: "Der Empfang ist für mich überwältigend, ich glaube auch nicht, dass ich ihn verdient habe, aber schön ist es trotzdem."

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