CSU plant bereits Regierung Herrmann und Guttenberg sollen nach Berlin
Wird Joachim Herrmann neuer Bundesinnenminister und damit Nachfolger von Thomas de Maizière? Das zumindest plant die CSU. Auch für Karl-Theodor zu Guttenberg sieht Parteichef Horst Seehofer einen Platz in Berlin.
"Die CSU will Joachim Herrmann als Innenminister nach Berlin schicken", sagte Seehofer dem "Spiegel". Bisher hat der CDU-Politiker Thomas de Maizière diesen Posten inne. Herrmann zu entsenden, bedeute nicht, dass für Guttenberg dann kein Platz mehr sei, betonte er: "Für die künftige Rolle von Karl-Theodor zu Guttenberg heißt das gar nichts." Der CSU-Chef verband dies mit einem Sonderlob für den Ex-Minister, der im Jahr 2011 wegen einer Plagiatsaffäre zurückgetreten war. "Guttenberg spielt in einer eigenen Liga", sagte Seehofer dem "Spiegel".
Guttenberg lebt inzwischen mit seiner Familie in den USA. Bis zur Bundestagswahl macht er in Bayern mehrere Wahlkampfauftritte. Zu seiner Plagiatsaffäre sagte er Ende August: "Ich habe, glaube ich, alle Konsequenzen gezogen und getragen." Nach langer Zeit dürfe er auch für sich sagen: "Jetzt ist auch mal irgendwann gut."
Zu einem möglichen Comeback in der deutschen Politik hat er sich bislang nicht klar geäußert. Darüber wird seit längerem spekuliert. Bayerns Innenminister Herrmann ist Spitzenkandidat der CSU für die Bundestagswahl: Mit der Personalie hatte die CSU bereits indirekt Anspruch auf die Besetzung des Innenministeriums in Berlin erhoben.