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Claußnitz statt Clausnitz: Shitstorm trifft falschen Ort


Claußnitz statt Clausnitz
Shitstorm trifft falsche Adresse

spiegel-online, Antje Blinda

Aktualisiert am 21.02.2016Lesedauer: 2 Min.
Das Ortsschild von Clausnitz ist beschmiert worden.Vergrößern des BildesDas Ortsschild von Clausnitz ist beschmiert worden. (Quelle: dpa-bilder)
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"Ich schäme mich als Sachse": Das Entsetzen über den pöbelnden Mob vor einem Flüchtlingsbus ist groß. Doch einige der aufgeregten Mails und Telefonate treffen die Falschen.

Bürgermeister Michael Funke schämt sich: "Das war sehr unschön." Er meint den Mob, der in Clausnitz, einem Stadtteil von Funkes Gemeinde Rechenberg-Bienenmühle, Flüchtlinge in einem ankommenden Bus mit wütenden Sprechgesängen verängstigt hat. "Ich distanziere mich von den Vorfällen in Clausnitz", sagt auch ein anderer Bürgermeister in Sachsen: Günter Hermsdorf ist Chef von Claußnitz.

Clausnitz oder Claußnitz? Viele, die sich über den Pöbelangriff empören, nahmen es da nicht so genau. "Wir wurden auf das Übelste beschimpft", sagt der CDU-Politiker Hermsdorf der "Freien Presse". Sein Ort - Claußnitz - liegt ebenfalls in Mittelsachsen, in der Nähe von Chemnitz, 62 Kilometer entfernt von Clausnitz im Erzgebirge. Telefonanrufe und E-Mails prasselten am Freitagvormittag auf den Bürgermeister und seine Mitarbeiter ein, Fernsehsender meldeten sich.

"Das ist ekelhaft", "Eine Schande für unser Land" , "Ich schäme mich als Sachse und Erzgebirger", "Welches abartige Pack wohnt in Ihrer Gemeinde?" - das sind die Kommentare, die laut der Zeitung auf Hermsdorf einprasselten. Meist seien es Menschen aus Westdeutschland gewesen, die sich an die falsche Adresse gewandt hätten.

Claußnitz' Bürgermeister hält es für ausgeschlossen, dass in seiner Gemeinde Ähnliches passieren könnte. Flüchtlinge wohnen bisher nicht in dem Ort. Ein leer stehendes ehemaliges Internat halte das Landratsamt für nicht zumutbar.

Sein Kollege Michael Funke steht trotz seiner Äußerungen zu seinen Clausnitzern. Die meisten der Demonstranten, die vor den Flüchtlingswohnungen lautstark "Wir sind das Volk!" skandierten, seien nicht aus dem Dorf, meint der parteilose Bürgermeister der "Freien Presse".

Außerdem sei der Großteil der Menge an diesem Abend "nicht auf Krawall gebürstet" gewesen, meint er verharmlosend und behauptet: "Es ging um die große Politik und nicht um die Menschen an sich." Laut dem Chemnitzer Polizeipräsidenten Uwe Reißmann dagegen kam der überwiegende Teil der Protestierer aus dem Ort selbst.

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