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Flüchtling aus Berlin berichtet: "Angela Merkel hat mein Leben verändert"


Flüchtling aus Selfie berichtet
"Angela Merkel hat mein Leben verändert"

Von t-online
Aktualisiert am 28.08.2016Lesedauer: 2 Min.
Dieses Selfie mit Anas Modamani und Angela Merkel hat das Leben des heute 19-jährigen Syrers entscheidend verändert.Vergrößern des BildesDieses Selfie mit Anas Modamani und Angela Merkel hat das Leben des heute 19-jährigen Syrers entscheidend verändert. (Quelle: Reuters-bilder)
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Sein Selfie mit Bundeskanzlerin Angela Merkel vom September vergangenen Jahres machte ihn zu einem der berühmtesten Flüchtlinge in Deutschland. Jetzt, knapp ein Jahr danach, sagte der 19-jährige Syrer Anas Modamani im Gespräch mit "Bild am Sonntag" (BamS): "Angela Merkel hat mein Leben verändert."

Als Merkel damals in Anas' Flüchtlingsheim in Berlin Spandau kam, wusste dieser eigentlich gar nicht, wer die Frau ist, um die sich so viele Menschen drängten. Er ahnte lediglich, dass sie wichtig sein muss. Als er sich neben Merkel positionierte und sein Handy für ein Selfie hochhielt, versuchte ein Sicherheitsbeamte ihn mit dem Hinweis "Keine Fotos" zurückzudrängen. "Schon in Ordnung" entgegnete Merkel - und schon kam der spontane Schnappschuss mit den beiden zustande.

"Dann wusste ich, sie ist die Chefin von Deutschland"

Nur wenige Stunden später machte das Bild der Kanzlerin mit dem Flüchtling aus Syrien in den sozialen Medien die Runde. 2000 Freundschaftsanfragen habe Anas daraufhin auf Facebook erhalten, berichtet "BamS". Rückblickend erzählte er der Zeitung, dass er dennoch erst später von Freunden erfuhr, um wen es sich bei der Frau mit dem türkisen Blazer eigentlich gehandelt hatte: "Danach wusste ich, sie ist die Chefin von Deutschland“, zitiert ihn das Blatt.

Bis dahin konnte Anas noch nicht ahnen, welchen Einfluss das Selfie auf sein Schicksal in Deutschland haben wird. Nachdem das Foto für Aufsehen gesorgt hatte, kam er zu einer Organisation für Flüchtlingspatenschaften, die für ihn eine Berliner Gastfamilie fand. So kam er dem Bericht nach bei seiner "deutschen Mutter" Anke (40), deren Tochter und ihrem Sohn unter.

So gesehen lief für ihn zunächst alles sehr gut. Wäre da nicht der Umstand gewesen, dass Anas kurz nach den Terroranschlägen in Brüssel vom 22. März von rechtslastigen Webseiten mit einem der Attentäter in Verbindung gebracht wurde. Für Anas, der nach seiner lebensgefährlichen Flucht übers Mittelmeer von Albträumen sowie von Sehnsucht nach seinen in Damaskus verbliebenen Eltern und Geschwistern geplagt wurde, folgten Wochen der Anfeindungen und erneuter Angstzustände.

"Ich habe so viel Blut gesehen"

Auch seine Gastfamilie war wegen der falschen Verdächtigung besorgt. "Ich hatte Angst", zitiert "BamS" die Mutter seiner Patenfamilie. "Was, wenn einer auf der Straße meinen Jungen erkennt und ihn totschlägt?" Schließlich erstattete Anke Anzeige und wandte sich mit ihrem Anliegen an die Medien, bis sich die Lage allmählich wieder beruhigte.

Obwohl Anas erst seit einem halben Jahr die deutsche Sprache lernt, spricht er sie dem Bericht nach mittlerweile klar und fließend. Im Juli dieses Jahres war seine Asylanhörung. Als er mit dem Entscheider auf Deutsch sprechen wollte, sei ihm dies verwehrt worden. Aber immerhin genehmigte ihm die Behörde ein Jahr subsidiären Schutz. Im Anschluss daran kann seine Aufenthaltsgenehmigung verlängert werden.

Zurück nach Syrien will Anas auf keinen Fall: "Ich habe so viel Blut gesehen", sagte er zur "BamS". Sein größter Wunsch indes sei, die Kanzlerin wiederzusehen - und zwar "am liebsten zusammen mit meiner Familie."

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