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Kritik an Ditib nach Absage an Anti-Terror-Demo


Kritik an Ditib nach Demo-Absage
"Als Teil der Zivilgesellschaft abgemeldet"

Von afp
15.06.2017Lesedauer: 2 Min.
Freitagsgebet in der Zentralmoschee in KölnVergrößern des BildesFreitagsgebet in der Zentralmoschee in Köln (Quelle: Marius Becker/dpa-bilder)
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Nach der Kritik des türkischen Islamverbands Ditib an der für Samstag in Köln geplanten Anti-Terror-Kundgebung hat sich der Zentralrat der Muslime ausdrücklich hinter die Demonstration gestellt.

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat und andere Extremisten wollten "mit ihren Morden die Spaltung der Gesellschaft", sagte der Zentralratsvorsitzende und derzeitige Sprecher des Dachverbandes Koordinationsrat der Muslime, Aiman Mazyek, der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf.

"Das Beste, was ihnen passieren kann, ist, wenn wir den Islam mit ihrem mörderischen Terror in einen Topf werfen", fügte Mazyek mit Blick auf die Dschihadisten hinzu. "Wir müssen weiter auf die Straße gehen, uns zeigen, für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und den Frieden kämpfen und den Extremismus verurteilen."

Öffentliche Demonstrationen seien dafür ein geeignetes Mittel. Deshalb werde sich der Zentralrat auch an den Friedensmärschen in Köln und eine Woche später in Berlin beteiligen.

Beck kritisiert Ditib scharf

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck erklärte, Ditib habe sich mit der Kritik an der Kölner Kundgebung "als Teil der Zivilgesellschaft abgemeldet". Der Verband werde "immer mehr zum Problembären der islamischen Verbändelandschaft".

"Wer als Religionsgemeinschaft die Millionen Muslime in Deutschland repsäsentieren will, muss auch seine gesellschaftliche Verantwortung annehmen", erklärte Beck. Dazu seien "die Ditib-Strukturen nicht in der Lage". Ditib hatte sich am Mittwoch kritisch zu der von zwei Privatleuten angemeldeten Antiterrordemonstration in Köln geäußert.

"Öffentlich wirksame Aktionen begrüßen wir, lehnen jedoch die Art und Weise, wie dieser angekündigte Marsch organisiert wurde, ab", erklärte der größte Islamverband Deutschlands. "Diese Form ist eine öffentliche Vereinnahmung und Instrumentalisierung."

Zehntausende Teilnehmer erwartet

Unter dem Motto "Nicht mit uns" wollen am Samstag in Köln Muslime mit Unterstützung zahlreicher Verbände und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gegen islamistischen Terror und Gewalt demonstrieren. Zu dem Friedensmarsch werden zehntausend Teilnehmer erwartet, Initiatoren sind die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor und der muslimische Friedensaktivist Tarek Mohamad.

Unterstützt wird die Demonstration unter anderem vom Zentralrat der Muslime in Deutschland und der Türkischen Gemeinde, aber auch von christlichen Gruppen und deutschen Parteien. Zu den zahlreichen Einzelunterzeichnern des Aufrufs zählen zudem führende Politiker von CDU, SPD, Grünen, Linken und FDP ebenso wie der Schriftsteller Navid Kermani und die Fernsehmoderatorin Nazan Eckes.

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