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Muslime in Deutschland: Gut integriert aber nicht akzeptiert


Muslime in Deutschland
Schlechte Noten bei Bildung und Akzeptanz

Von dpa
Aktualisiert am 25.08.2017Lesedauer: 2 Min.
Bei der Integration von Muslimen schneidet Deutschland in vielen Bereichen gut ab, in anderen weniger.Vergrößern des BildesBei der Integration von Muslimen schneidet Deutschland in vielen Bereichen gut ab, in anderen weniger. (Quelle: Patrick Lux/dpa-bilder)
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Der Blick auf andere europäische Länder zeigt: Muslime, die schon lange in Deutschland leben, sind vergleichsweise gut integriert. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Sorgen bereiten weiter die Bildung und die Akzeptanz durch Nicht-Muslime.

Die Studienmacher haben die Situation von Muslimen verglichen, die vor 2010 nach Deutschland, in die Schweiz, nach Österreich, Frankreich und Großbritannien kamen. Bewertet wurden Sprachkompetenz, Bildung, Arbeit und soziale Kontakte. Ihr Fazit: Vor allem auf dem Arbeitsmarkt klappt die Integration schon sehr gut. Schlechter läuft es bei der Bildung.

Laut der Studie gibt es bei Arbeitslosenquote und Vollzeitstellen kaum noch Unterschiede zum Bevölkerungsschnitt. 73 Prozent der in Deutschland geborenen Kinder muslimischer Einwanderer wachsen demnach mit Deutsch als erster Sprache auf. Auch wird das Niveau der Schulabschlüsse immer besser.

Jeder dritte wirft die Schule hin

Negativ fiel auf, dass in Deutschland 36 Prozent der Muslime vor dem 17. Lebensjahr ohne Abschluss die Schule verlassen. In Frankreich sind es nur 11 Prozent. Als Grund vermuten die Forscher unterschiedliche Schulsysteme. So lernen Kinder in Frankreich länger gemeinsam, und Einwanderer haben auch durch die Kolonialgeschichte oft gute Französisch-Kenntnisse.

Die höhere Abschlussquote schützt Muslime in Frankreich aber nicht vor einer überdurchschnittlich hohen Arbeitslosigkeit und weniger Vollzeitstellen. "Der internationale Vergleich zeigt, dass nicht Religionszugehörigkeit über die Erfolgschancen von Integration entscheidet, sondern staatliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen", sagt Stephan Vopel, Experte für gesellschaftlichen Zusammenhalt der Bertelsmann Stiftung.

Vorbehalte trotz guter Integration

Die rund 4,7 Millionen Muslime in Deutschland – das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 5,7 Prozent – sind der Untersuchung zufolge gut in den Arbeitsmarkt integriert. Rund 60 Prozent von ihnen arbeiten wie der Bundesdurchschnitt Vollzeit, und auch die Arbeitslosenquote gleicht sich immer mehr an.

Schwerer haben es in Deutschland nur hochreligiöse Muslime – im Gegensatz zu Großbritannien, wo diese Gruppe bei gleicher Qualifikation in den gleichen Berufsfeldern vertreten ist wie die weniger frommen Glaubensbrüder.

Als Nachbarn nicht gern gesehen

Die Studie mit dem Titel "Muslime in Europa – integriert aber nicht akzeptiert?" zeigt aber auch, wie groß die Vorbehalte gegenüber Muslimen sind. Bei der Frage, "wen lehnen Sie als Nachbarn ab?" sprechen sich in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Großbritannien und Frankreich deutlich mehr Befragte gegen Muslime aus als gegen Familien mit vielen Kindern, Ausländer/Gastarbeiter, Homosexuelle, Juden, Menschen mit anderer Hautfarbe, Atheisten und Christen. Nur die Ablehnung der Briten gegenüber kinderreichen Familien erreicht mit 28 Prozent vergleichbar schlechte Werte.

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