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Namensstreit um ICE: Anne-Frank-Stiftung kritisiert Deutsche Bahn


Anne-Frank-Stiftung kritisiert Deutsche Bahn deutlich

t-online, RP

30.10.2017Lesedauer: 2 Min.
Ein neuer ICE 4 in Berlin: Die Züge der neuen Baureihe sollen nach bekannten Persönlichkeiten benannt werden.Vergrößern des BildesEin neuer ICE 4 in Berlin: Die Züge der neuen Baureihe sollen nach bekannten Persönlichkeiten benannt werden. (Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa-bilder)
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Berühmte Deutsche, Vorbilder und Feingeister: Nach ihnen will die Bahn ihre neuen ICEs taufen. Doch ausgerechnet die Wahl von Anne Frank ruft Widerspruch hervor.

Marlene Dietrich, Konrad Adenauer, Erich Kästner - wochenlang hat die Deutsche Bahn AG gefahndet, um Namen für ihre 25 neuen Züge vom Typ ICE 4 zu finden. Doch nun regt sich Kritik. Denn einer der Züge soll den Namen von Anne Frank tragen.

Die Verbindung ist "schmerzlich"

Das jüdische Mädchen, bekannt durch sein im Amsterdamer Versteck verfasstes Tagebuch, wurde verraten und 1945 im KZ Bergen-Belsen ermordet. Den Transport von den Niederlanden ins Konzentrationslager organisierte die Bahn. Von einer "schmerzlichen Kombination" spricht deshalb die Anne-Frank-Stiftung in Amsterdam. "Die Verbindung ist schmerzlich für Menschen, die die Deportation mitmachen mussten", teilte die Stiftung t-online.de mit.

Die Stiftung erkennt zwar an, dass die Bahn mit der Zug-Benennung "aus guten Motiven handelt. Die symbolische Kraft von Anne Frank ist groß". Dennoch gibt es Kritik am Vorhaben der Bahn. "Die Verbindung von Anne Frank und einem Zug ruft Erinnerungen an die Deportation von Juden (während des Nationalsozialismus) wach", so die Stiftung.

Anne Frank wurde 1929 in Frankfurt am Main geboren. Ihre Familie floh 1934 nach Amsterdam in den Niederlanden, wo wie sie nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1940 in einem Hinterhausversteck Unterschlupf fand.

Eindrückliche Schilderung der NS-Zeit

Ihre Beobachtungen, den Alltag und ihre Ängste notierte Anne Frank in einem Tagebuch, das zu den eindrücklichsten Schilderungen der NS-Unterdrückung zählt. Das Versteck von Anne Frank wurde verraten, sie wurde 1945 im KZ Bergen-Belsen ermordet. Ihre Tagebücher erschienen posthum. Die nach ihr benannte Stiftung in Amsterdam hält die Erinnerung an ihr Leben aufrecht.

Die Deutsche Reichsbahn, der Vorläufer der staatlichen Deutschen Bahn AG, war in die tödliche Maschinerie des Holocaust verstrickt, hat aber lange zu ihrer Verantwortung geschwiegen. Am Berliner Bahnhof Grunewald erinnert das Denkmal "Gleis 17" an die Rolle der Bahn bei der Judendeportation während der NS-Zeit.

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