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Gedenksteine: Dutzende "Stolpersteine" in Berlin-Neukölln geklaut


Unbekannte stehlen Stolpersteine in Berlin

t-online, apa

Aktualisiert am 08.11.2017Lesedauer: 2 Min.
Stolpersteine sollen an verfolgte Juden im Nationalsozialismus erinnern.Vergrößern des BildesStolpersteine sollen an verfolgte Juden im Nationalsozialismus erinnern. (Quelle: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-bilder)
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Über Nacht verschwindet in Berlin ein Dutzend Stolpersteine, die an Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Der Erfinder der Gedenksteine ist entsetzt.

Stolpersteine sind Mini-Denkmäler, die in 21 europäischen Ländern auf der Straße zu finden sind. Sie erinnern an die Menschen, die im Nationalsozialismus verfolgt und getötet wurden. Ein Passant in Neukölln bemerkte zu Beginn der Woche immer mehr fehlende Steine in dem Bezirk. Mindestens zwölf von ihnen wurden gestohlen.

In Berlin wurden seit 1996 rund 7000 Stolpersteine, durch Spenden finanziert, verlegt. Das Projekt des Künstlers Gunter Demnig gibt den Verfolgten des Nationalsozialismus eine Plattform und dient Fußgängern als Mahnmal. Nicht zum ersten Mal werden Steine entwendet: Seit 2015 zählte die "Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus" zwei weitere Fälle.

Steine sollen schnellstmöglich ersetzt werden

Die der Twitter-Seite seines Projekts bittet Bemnig zurzeit um Spenden, um so früh wie möglich die Lücken in den Straßen wieder zu schließen.
"Was passiert ist, ist eine Schändung von Menschen, die schon einmal Opfer geworden sind", sagte SPD-Kulturstadtrat Jan-Christopher Rämer dem "Tagesspiegel". Er wolle für Ersetzung der fehlenden Mini-Denkmäler sorgen und für alle Kosten aufkommen, die nicht schon durch Spenden gesammelt werden.

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Gegenüber der "B.Z." äußerte sich der Projektgründer entrüstet: "Noch nie sind so viele Stolpersteine auf einmal geschändet worden", erklärte Demnig, "es ist extrem! Auf den Metallwert kann es kein Täter abgesehen haben, beim Schrotthändler bekommt man keine 10 Cent. Ich sehe einen eindeutig rechtsradikalen Zusammenhang."

Es gäbe einen Zusammenhang zwischen den Entwendungen und dem baldigen Jahrestag der Reichspogromnacht vor 79 Jahren, an dem Synagogen in Brand gesetzt und tausende Juden verhaftet, misshandelt und getötet wurden, vermutet Demnig.

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