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Vor 25 Jahren: Honeckers Rücktrittserklärung im Wortlaut


"In unverrückbarer Treue..."
Honeckers Rücktrittserklärung im Wortlaut

Von dpa
18.10.2014Lesedauer: 2 Min.
DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker - von den eigenen Genossen zum Rücktritt gezwungenVergrößern des BildesDDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker - von den eigenen Genossen zum Rücktritt gezwungen (Quelle: Archivbild 1987/imago-images-bilder)
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Es war das Ende einer Ära: Vor 25 Jahren trat Erich Honecker ab. Nach 18 Jahren an der Spitze der DDR wurde der 77-Jährige von den eigenen Genossen zum Rückzug als Staats- und Parteichef gezwungen. Die Rücktrittserklärung, die Honecker am 18. Oktober 1989 vor dem Zentralkomitee der SED verlas, im Wortlaut:

"Liebe Genossinnen und Genossen! Nach reiflichem Überlegen und im Ergebnis der gestrigen Beratung im Politbüro bin ich zu folgendem Entschluss gekommen: Infolge meiner Erkrankung und nach überstandener Operation erlaubt mir mein Gesundheitszustand nicht mehr den Einsatz an Kraft und Energie, den die Geschicke unserer Partei und des Volkes heute und künftig verlangen.

Deshalb bitte ich das Zentralkomitee, mich von der Funktion des Generalsekretärs des ZK der SED, vom Amt des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR und von der Funktion des Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates der DDR zu entbinden. Dem Zentralkomitee und der Volkskammer sollte Genosse Egon Krenz vorgeschlagen werden, der fähig und entschlossen ist, der Verantwortung und dem Ausmaß der Arbeit so zu entsprechen, wie es die Lage, die Interessen der Partei und des Volkes und die alle Bereiche der Gesellschaft umfassenden Vorbereitungen des XII. Parteitages erfordern.

Liebe Genossen! Mein ganzes bewusstes Leben habe ich in unverrückbarer Treue zur revolutionären Sache der Arbeiterklasse und zu unserer marxistisch-leninistischen Weltanschauung der Errichtung des Sozialismus auf deutschem Boden gewidmet. Die Gründung und die erfolgreiche Entwicklung der sozialistischen Deutschen Demokratischen Republik, deren Bilanz wir am 40. Jahrestag gemeinsam gezogen haben, betrachte ich als die Krönung des Kampfes unserer Partei und meines eigenen Wirkens als Kommunist.

Dem Politbüro, dem Zentralkomitee, meinen Kampfgefährten in der schweren Zeit des antifaschistischen Widerstandes, den Mitgliedern der Partei und allen Bürgern unseres Landes danke ich für jahrzehntelanges gemeinschaftliches und fruchtbares Handeln zum Wohle des Volkes.

Meiner Partei werde ich auch in Zukunft mit meinen Erfahrungen und mit meinem Rat zur Verfügung stehen. Ich wünsche unserer Partei und ihrer Führung auch weiterhin die Festigung ihrer Einheit und Geschlossenheit und dem Zentralkomitee weiteren Erfolg."

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