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Schriftsteller Akhanli wird nicht an Türkei ausgeliefert


Gabriel "sehr erleichtert"
Spanien übergibt Schriftsteller Akhanli nicht an Türkei

Von t-online, dpa, jmt

13.10.2017Lesedauer: 1 Min.
Der Autor Dogan Akhanli wurde in Spanien auf Betreiben der Türkei festgenommen, kurze Zeit später freigelassen und durfte bis dato das Land nicht verlassen.Vergrößern des BildesDer deutsche Autor Dogan Akhanli wurde im Spanienurlaub auf Betreiben der Türkei festgenommen, kurze Zeit später freigelassen und durfte bis dato das Land nicht verlassen. (Quelle: Henning Kaiser/dpa-bilder)
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Der türkischstämmige Schriftsteller Dogan Akhanli aus Köln wird von Spanien nicht an die Türkei ausgeliefert. Das teilte das spanische Justizministerium mit.

Akhanli war Mitte August im Spanienurlaub in Granada festgenommen, nach einem Tag aber wieder freigelassen worden. Er durfte Spanien für die Dauer des Auslieferungsverfahrens nicht verlassen und musste seinen Pass abgeben. Das Auswärtige Amt hatte aus Deutschland zu seinen Gunsten interveniert.

Außenminister Gabriel "sehr erleichtert"

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel begrüßte den Stopp des Auslieferungsverfahrens gegen den Schriftsteller. "Ich bin sehr erleichtert und freue mich, dass das spanische Kabinett das Auslieferungsverfahren der Türkei für Herrn Akhanli nicht mehr weiterführen will", sagte Gabriel. Damit Akhanli ausreisen könne, müsse jetzt das zuständige Gericht die bisherigen Auflagen noch aufheben. "Ich hoffe, dass dies nun schnell und unkompliziert passiert, so dass Herr Akhanli nach Deutschland zurückkehren kann."

Akhanli wurde verhaftet, da die Türkei bei der internationalen Polizeibehörde Interpol einen "Dringlichkeitsvermerk" (Red Notice) gegen ihn hinterlegt hatte. Ihm werde die Mitgliedschaft in einer bewaffneten, terroristischen Vereinigung vorgeworfen, hieß es unter Berufung auf Polizeikreise.

Kritischer Schriftsteller mit türkischen Wurzeln

In seinen Werken befasst sich der 1957 geborene Schriftsteller auch mit der Verfolgung der Armenier in der Türkei – einem politisch höchst kontroversen Thema, bei dem in Akhanlis alter Heimat regelmäßig die Emotionen hochkochen. Er selbst wurde nach dem Militärputsch als Mitglied der kommunistischen TDKP 1984 verhaftet. Von 1985 bis 1987 saß er in Istanbul in einem Militärgefängnis.

Akhanli war 1991 nach Deutschland geflohen und hat ausschließlich die deutsche Staatsbürgerschaft. Er steht der türkischen Regierung kritisch gegenüber.

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