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Türkei: Journalistin Mesale Tolu wird aus Gefängnis entlassen


Mesale Tolu
Türkei lässt deutsche Journalistin unter Auflagen frei

Von dpa, afp
Aktualisiert am 18.12.2017Lesedauer: 2 Min.
Die deutsche Journalistin Mesale Tolu ist seit April in türkischer Haft.Vergrößern des BildesDie deutsche Journalistin Mesale Tolu ist seit April in türkischer Haft. (Quelle: Stefan Puchner/dpa-bilder)
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Seit April ist die deutsche Journalistin Mesale Tolu in türkischer Haft. Nun kommt sie auf freien Fuß, darf die Türkei aber nicht verlassen.

Mehr als sieben Monate nach ihrer Festnahme in der Türkei kommt die deutsche Journalistin und Übersetzerin Mesale Tolu unter Auflagen aus der Untersuchungshaft frei. Die Türkei darf sie jedoch nicht verlassen. Das Istanbuler Gericht ordnete am Montag zwar die Freilassung von Tolu und fünf weiteren inhaftierten Angeklagten an, verhängte jedoch ein Ausreiseverbot. Tolu muss sich zudem einmal die Woche bei der Polizei melden.

Die Bundesregierung nahm die Gerichtsentscheidung positiv auf. "Sie ist aus der Untersuchungshaft. Sie ist draußen, und das ist eine tolle Sache", sagte die Sprecherin des Auswärtigen Amtes, Maria Adebahr. Die Freude der Bundesregierung sei allerdings getrübt, weil Tolu offenbar die Türkei nicht verlassen dürfe.

Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

Tolu wird bis zu einem Urteil auf freien Fuß gesetzt. Das Verfahren gegen die Journalistin und 17 türkischen Angeklagten wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation geht jedoch weiter. Mit Terrororganisation ist die linksextreme MLKP gemeint, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Nächster Verhandlungstermin in dem Verfahren ist der 26. April 2018.

Die meisten türkischen und deutschen Reporter waren bei dem zweiten Verhandlungstag in dem Verfahren zunächst ausgeschlossen worden. Als Beobachter im Verhandlungssaal nahmen die Linke-Abgeordnete Heike Hänsel, der deutsche Botschafter Martin Erdmann und der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff teil. Hänsel und Wallraff hatten vor Verhandlungsbeginn die Freilassung von Tolu aus der Untersuchungshaft gefordert.

Waffe auf Sohn gerichtet

Zum Auftakt des Verfahrens gegen Tolu am 11. Oktober hatte es das Gericht abgelehnt, die 32-Jährige bis zu einem Urteil auf freien Fuß zu setzen. Tolu und alle anderen Angeklagten hatten die Vorwürfe zurückgewiesen. "Ich fordere meine Freilassung und meinen Freispruch", sagte Tolu im Oktober vor dem Gericht in Silivri bei Istanbul. "Ich habe keine der genannten Straftaten begangen und habe keine Verbindung zu illegalen Organisationen."

Tolu kritisierte damals auch die Umstände ihrer Festnahme am 30. April, als Anti-Terror-Polizisten ihre Wohnung in Istanbul stürmten. "Die Spezialeinheit der Polizei hat nicht nur die Waffe auf meinen Sohn gerichtet, sondern sie haben mich auch noch vor den Augen meines Kindes gewaltsam festgenommen." Auch ihr Ehemann sei in Untersuchungshaft.

Zweijähriges Kind mit Mutter im Gefängnis

"Deswegen lebt mein Sohn, der eigentlich in den Kindergarten gehen müsste, seit fünf Monaten mit mir im Gefängnis", sagte sie im Oktober. "Aus diesem Grund ist die Untersuchungshaft nicht nur für mich, sondern auch für meine Familie und für meinen Sohn zur Bestrafung geworden." Der zweijährige Sohn Tolus ist mit der Mutter im Frauengefängnis im Istanbuler Stadtteil Bakirköy untergebracht.

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