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Deniz Yücel: Das sind die Reaktionen auf die Freilassung des Journalisten


Reaktionen auf Yücel-Freilassung
"Das ist ein guter Tag für uns alle"

Von dpa, reuters, t-online, dru

Aktualisiert am 16.02.2018Lesedauer: 4 Min.
Teilnehmer eines Autokorsos im Februar 2017 in Berlin: Yücel erfuhr während seiner Haft große Solidarität in Politik, Medien und Gesellschaft.Vergrößern des BildesTeilnehmer eines Autokorsos im Februar 2017 in Berlin: Yücel erfuhr während seiner Haft große Solidarität in Politik, Medien und Gesellschaft. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa)
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Der "Welt"-Korrespondent Deniz Yücel ist frei. Die türkische Justiz entließ den Journalisten am Freitag aus der Untersuchungshaft. In Deutschland löste die Nachricht große Erleichterung aus.

Nach mehr als einem Jahr in Haft lässt die Türkei den Journalisten Deniz Yücel frei. Die Nachricht sorgte in Deutschland über die Parteigrenzen hinweg wie auch in Medien und Gesellschaft für große Begeisterung und Erleichterung. Die Reaktionen im Überblick.

Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte nach Yücels Freilassung, sie freue sich "wie viele, viele andere, dass er heute das Gefängnis verlassen konnte". Seine Familie habe ein schweres Jahr der Trennung überstehen müssen. Merkel dankte ausdrücklich dem noch amtierenden Außenminister Sigmar Gabriel für dessen Bemühungen. Zugleich hoffe sie darauf, dass auch in weniger prominente Fällen deutscher Inhaftierter in der Türkei nun Bewegung komme.

Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) äußerte sich in einer Mitteilung erleichtert. "Ich freue mich sehr über diese Entscheidung der türkischen Justiz. Und noch mehr freue ich mich für Deniz Yücel und seine Familie. Das ist ein guter Tag für uns alle", betonte Gabriel. Er dankte auch der türkischen Regierung für ihre "Unterstützung bei der Verfahrensbeschleunigung".

Sigmar Gabriel dankte ausdrücklich dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavosoglu, mit dem er ebenfalls mehrfach über den Fall Yücel gesprochen hat. Außerdem dankte Gabriel Kanzlerin Angela Merkel (CDU), "für ihr Vertrauen in die Arbeit des Auswärtigen Amtes in diesem schwierigen Fall".

"Herzlich Willkommen in der Freiheit"

Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) jubelte in einer ersten Reaktion bei Twitter: "FREE Deniz ! Endlich !" Der Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin (Grüne) schrieb: "Eine der besten Nachrichten seit langem und wo gibt: Herzlich Willkommen in der Freiheit."

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Die designierte SPD-Chefin und Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Andrea Nahles, sprach von einem Freudentag: "Ich freue mich sehr über die guten Nachrichten zu Deniz Yücel, viel zu lange mussten wir darauf warten! Das ist ein Freudentag für uns alle, vor allem für seine Familie und seine Freundinnen und Freunde." Der kommissarische SPD-Vorsitzenden Olaf Scholz verwies darauf, wie sehr der Fall die Beziehungen zwischen Ankara und Berlin belastet habe, und betonte: "Noch immer sitzen viele in türkischen Gefängnissen, oft ohne überhaupt eine Anklage zu kennen. Wir werden nicht nachlassen in unseren Bemühungen für die Freiheit dieser Menschen. Wir hoffen, dass die Türkei auf rechtsstaatliche Wege zurückkehrt.“

Die Journalistin Mesale Tolu, die mehrere Monate in der Türkei in U-Haft saß, äußerte Zweifel an der Unabhängigkeit der türkischen Justiz. "Deniz Yücel, Peter Steudtner, Ich und viele andere Journalisten und Menschenrechtsaktivisten wurden aufgrund politischer Entscheidungen festgenommen und anschließend freigelassen. Wie unabhängig die Türkische Justiz ist, wird uns nochmals bestätigt", schrieb Tolu auf Twitter.

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"Jeder Tag, den Deniz Yücel im Gefängnis verbracht hat, war einer zu viel"

FDP-Fraktionsvize Alexander Graf Lambsdorff pochte auf die Freilassung weiterer Gefangener in der Türkei. "Die Freilassung Yücels ist ein positives Signal. Wichtig ist, dass seine Ausreise jetzt unverzüglich sichergestellt wird. Politisch betrachtet ist sie aus Sicht der Türkei jedoch nur ein wohl kalkulierter Schritt, um die internationale Isolation zu durchbrechen, in die Erdogan das Land manövriert hat", erklärte Lambsdorff in Berlin. Er mahnte: "Sechs weitere Deutsche bleiben inhaftiert, über 100 türkische Journalisten genauso. Sie dürfen wir nicht vergessen, es gilt #freethemall."

Der geschäftsführende Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) reagierte ebenfalls erleichtert. "Das ist eine großartige und überfällige Nachricht", sagte Maas in Berlin. "Jeder Tag, den Deniz Yücel im Gefängnis verbracht hat, war einer zu viel." Maas kündigte an, die Regierung werde "weiter alles dafür tun, dass alle in der Türkei zu Unrecht inhaftierten Deutschen so schnell wie möglich freigelassen werden".

Der Chef des Deutschen Journalistenverbandes (DJV), Frank Überall, sprach von einem "Sieg für die Pressefreiheit", mahnte aber zugleich: "Mehr als 100 Journalisten, die ähnlich wie Deniz Yücel nichts anderes gemacht haben als ihren Job, sind in der Türkei weiterhin im Gefängnis. Die dürfen wir nicht vergessen." Überall weiter: "Es wird ganz wichtig sein, Deniz Yücel zuzuhören, wie er die Situation in der Türkei einschätzt und die angespannte Situation mit Blick auf die Pressefreiheit dort."

Der Springer-Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner erklärte: "Ich möchte allen danken, die mit unermüdlicher Energie für ihn da waren und sich für seine Freilassung stark gemacht haben – seinen Kollegen, seinen Freunden, der Bundesregierung und dort vor allem Sigmar Gabriel", teilte Döpfner am Freitag mit. "Wir freuen uns und sind unendlich erleichtert, dass Deniz Yücel nach mehr als einem Jahr in Haft endlich frei sein wird."

Die große Solidarität mit Yücel unterstreiche die Bedeutung von Pressefreiheit und unabhängigem Journalismus. "Sein Fall zeigt aber auch, dass wir immer wieder bereit sein müssen, beides zu verteidigen", so Döpfner. "Wir wünschen heute Deniz Yücel und seiner Frau, dass sie bald die schrecklichen Monate der Haft und Trennung hinter sich lassen und die lang vermisste Zeit miteinander in Freiheit genießen können."

Verwendete Quellen
  • dpa, Reuters
  • Eigene Recherchen
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