"Spiegel"-Interview Schulz über Trump: "Hochgradig demokratiegefährdend"
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat US-Präsident Donald Trump scharf attackiert. In einem Interview mit dem "Spiegel" bezeichnet er ihn als"hochgradig demokratiegefährdend". Zudem spiele er mit der Sicherheit der westlichen Welt.
"Was die US-Regierung gerade beginnt, ist ein Kulturkampf", sagte der designierte SPD-Chef. Das Einreiseverbot für Muslime aus sieben Staaten ist "unerträglich", heißt es.
"Das ist nicht unsere Politik"
Schulz fordert in dem Interview Kanzlerin Merkel auf, auf mehr Distanz gegenüber dem US-Präsidenten zu gehen. Die Kanzlerin dürfe "nicht schweigen“ zu Handlungen, die wir nicht akzeptieren können. "Wenn Trump mit der Abrissbirne durch unsere Werteordnung läuft, muss man klar sagen: Das ist nicht unsere Politik", sagte Schulz dem "Spiegel".
Trumps Wahlkampf sei mit "Niedertracht" geführt worden. "Solch ein Einreißen aller Grenzen, die man als Grundkonsens in der Demokratie braucht! Das verschlägt mir den Atem", sagte Schulz. Daraus könne er nur lernen, dass man solch einen Wahlkampf nicht führen dürfe.
Kritik an Seehofer
Schulz kritisiert außerdem CSU-Chef Seehofer, der Trump gelobt hatte. "Das hat mich sehr erstaunt. Wenn wir, wie Horst Seehofer, nicht mehr die Handlungen von Menschen in der Sache bewerten, sondern nur noch die Form, dann gehen wir gefährlichen Zeiten entgegen", so der Kanzlerkandidat gegenüber dem "Spiegel".