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"Herzenseuropäer" Wolfgang Schäuble sorgt sich um EU


Finanzminister wird 75
Schäuble feiert – und sorgt sich um Europa

dpa, afp, ap, t-online.de

Aktualisiert am 19.09.2017Lesedauer: 2 Min.
Wolfgang Schäuble, dienstältester Bundestagsabgeordneter, hat bei einem Empfang in Offenburg seinen 75. Geburtstag gefeiert. Unter den Gästen und Gratulanten war auch Bundeskanzlerin Angela Merkel.Vergrößern des BildesWolfgang Schäuble, dienstältester Bundestagsabgeordneter, hat bei einem Empfang in Offenburg seinen 75. Geburtstag gefeiert. Unter den Gästen und Gratulanten war auch Bundeskanzlerin Angela Merkel. (Quelle: Patrick Seeger/dpa-bilder)
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Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat im badischen Offenburg seinen 75. Geburtstag gefeiert – sechs Tage vor der Bundestagswahl. Zu den Gratulanten gehörten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, rund 700 politische Weggefährten, Freunde und Bekannte.

Schäuble zeigte sich gerührt angesichts der vielen lobenden Worte über ihn und sein politisches Wirken. In seiner Dankesrede warnte er vor einem Auseinanderdriften Europas. "Wir werden eine gute Zukunft nur haben – das lehrt die Geschichte – wenn wir Europa zusammenhalten, und zwar das ganze Europa. Wieder und wieder", sagte Schäuble.

Natürlich hätten größere Länder dabei eine besondere Verantwortung, sagte der 75-Jährige. Man müsse aber aufpassen, dass die anderen in Europa nicht sagten, es seien nur noch die großen Länder, die in Europa eine Rolle spielten, mahnte der Bundesfinanzminister.

Schäuble nannte keine Gründe für die von ihm gesehene Spaltungsgefahr. Hintergrund dürfte die Differenz mit der Kanzlerin und CDU-Chefin über die Behandlungen etwa Ungarns sein.

Merkel hatte dem EU-Land im Streit um die Aufnahme von Flüchtlingen mit Finanzsanktionen gedroht. Schäuble hatte davor gewarnt. Der Europäische Gerichtshof hatte Ungarn und die Slowakei verpflichtet, Flüchtlinge aufzunehmen. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán erklärte nach dem EuGH-Urteil, sein Land werde das trotzdem nicht tun.

Merkel und Juncker heben Schäubles Verdienste hervor

Die Bundeskanzlerin sagte über Schäuble, er sei ein "Herzenseuropäer". Sie hob vor allem dessen Verdienste um Europa und die deutsche Vereinigung hervor. "Vielen Dank für Ihr segensreiches Wirken in und für Europa", sagte Merkel. Sie erwähnte lange Verhandlungsnächte in Brüssel und lobte, dass Schäuble auch in Situationen größter Anspannung und Hektik Ruhe ausstrahle. "Dahinter flackert eine Leidenschaft für Europa, die ihresgleichen sucht", behauptete die Kanzlerin.

Schäuble habe zu denen gehört, die nie die Hoffnung auf die Vollendung der deutschen Einheit aufgegeben hätten. Sein Name werde immer mit dem deutschen Einigungsvertrag verbunden sein. Als Innenminister handelte Schäuble 1990 mit der damaligen DDR den Vertrag aus.

Europapolitik: Schäuble erinnert an DDR

Juncker sagte, Schäuble sorge dafür, dass man in Europa in eine Richtung marschiere. Er habe die deutsche Wiedervereinigung als Geschenk europäischer Geschichte empfunden. "Ich verstehe nicht, wieso man in Deutschland nicht nachträglich immer noch stolz auf das Wiedervereinigungswerk ist", sagte der EU-Kommissionspräsident.

"Das ging zu Ende ohne einen Schuss und ohne einen Tropfen Blut", "Und jetzt jammern wir schon wieder." Natürlich gebe es keine Perfektion. "Aber wenn das gelingen konnte, warum sollen wir vor dem jetzt verzagen, was wir jetzt an Aufgaben und Schwierigkeiten haben?", fragte Schäuble mit Blick auf die Probleme in Europa wie dem geplanten EU-Austritt der Briten.

Spitzenkandidat der CDU – und kein Ende in Sicht

Schäuble, gebürtiger Freiburger, lebt in Offenburg und vertritt den dortigen Wahlkreis seit 1972 im Bundestag. Er ist damit in der Geschichte der Bundesrepublik der am längsten amtierende Bundestagsabgeordnete. Zur Bundestagswahl am Sonntag tritt er erneut an. Er ist – wie bei der vorangegangenen Wahl – der Spitzenkandidat der CDU in Baden-Württemberg.

Nach eigenem Bekunden denkt Schäuble nicht daran, die Politik an den Nagel zu hängen. Sie mache ihm nach wie vor Freude, beteuert der 75-Jährige. Kanzlerin Merkel ging in ihrer Rede nicht darauf ein, welches Amt Schäuble im Fall eines Wahlsiegs bekleiden könnte.

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