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Warum sich das Netz über einen Spielplatz in Berlin-Neukölln aufregt


Halbmond auf Klettergerüst
Spielplatz löst Protest gegen "Islamisierung" aus

Martin Küper

Aktualisiert am 03.11.2017Lesedauer: 2 Min.
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Das Thema des Spielplatzes ist das Märchen von Ali Baba und den 40 Räubern.Vergrößern des Bildes
Der gelbe Halbmond auf dem Dach des Klettergerüstes sorgt im Internet für Aufregung. (Quelle: Martin Küper)

Der Spielplatz im Berliner Stadtteil Neukölln ist noch gar nicht fertig, sorgt im Netz aber schon für große Aufregung. Der Grund: ein Halbmond, das Symbol des muslimischen Glaubens.

Der Spielplatz ist gestaltet nach dem Märchen von Ali Baba und den 40 Räubern. Der gelbe Halbmond steht auf einem Klettergerüst, das an eine Moschee oder einen orientalischen Palast erinnert. Für einige Nutzer ist das Anlass genug für harsche Kommentare.

"Indoktrination schon auf dem Spielplatz", "Ich fühle mich fremd im eigenen Land" oder "Die Islamisierung findet doch statt" - so lauten einige der Kommentare auf Twitter. Die Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) rechtfertigt die Gestaltung des Spielplatzes: "Das ist keine Moschee, das ist keine Islamisierung. Das ist einfach nur ein Kinder-Märchen", sagte sie am Freitag in der Zeitung "B.Z.".

Anwohner können die Aufregung nicht nachvollziehen

Die 220.000 Euro teure Anlage samt Bolzplatz, die in den kommenden Tagen eröffnet werden soll, sei in Absprache mit zwei Kitas in der Umgebung entstanden, so Giffey. Der Kinderladen "Ali Baba und seine Räuber" habe das namengebende Märchen als Thema vorgeschlagen. So etwas sei Tradition im Bezirk, es gebe auch Spielplätze zu Käpt’n Blaubär oder Pippi Langstrumpf, sagte die Lokalpolitikerin der "Berliner Zeitung".

Die Anwohner des Spielplatzes, der in einer ruhigen Seitenstraße liegt, können die Aufregung im Netz nicht nachvollziehen. "Mich stört der Halbmond nicht, er passt doch zu der Aladin-Figur", sagt etwa Mechthild Weinmann. Ähnlich sieht es Juliana Naumann: "Ich finde den Platz sehr hübsch", so die 70-jährige Lehrerin. "Und der Halbmond passt doch, es leben ja auch viele muslimische Migranten in der Gegend."

Vermeidbare Provokation?

Serkan Korkmaz ist zwiegespalten. "Einerseits finde ich es schön, dass hier andere Kulturen dargestellt werden", so der 35-jährige Informatiker. "Andererseits provoziert man damit diejenigen, die im Halbmond ein Symbol der Islamisierung sehen. Darauf hätte man vielleicht achten sollen."

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