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SPD-Kandidatin Simone Lange attackiert Scholz in Hartz-IV-Debatte


"Fataler Fehler"
SPD-Kandidatin attackiert Scholz in Hartz-IV-Debatte

Von dpa
Aktualisiert am 30.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Flensburgs Bürgermeisterin Simone Lange: Die Kandidatin für den SPD-Vorsitz fordert eine offene Diskussion über Hartz IV in ihrer Partei.Vergrößern des BildesFlensburgs Bürgermeisterin Simone Lange: Die Kandidatin für den SPD-Vorsitz fordert eine offene Diskussion über Hartz IV in ihrer Partei. (Quelle: Axel Heimken)
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Am 22. April will sich die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange zur SPD-Vorsitzenden wählen lassen. Dem amtierenden Chef Olaf Scholz wirft sie vor, eine wichtige Diskussion "abzuwürgen".

Die Kandidatin für den SPD-Vorsitz, Simone Lange, hat sich empört gezeigt über Aussagen des kommisarischen SPD-Chefs Olaf Scholz, der eine grundlegende Hartz IV-Reform derzeit ablehnt. "Ich erwarte von einem Parteivorsitzenden, das ist er aktuell ja noch, dass wir über dieses Thema offen diskutieren", sagte die Flensburger Oberbürgermeisterin der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist ein fataler Fehler, das so abzuwürgen." Man müsse offen über eine Abschaffung reden und über die grundlegende Reform der Sozialgesetzgebung. Scholz hatte nach dem Rücktritt von Martin Schulz das Amt kommissarisch übernommen – bis zu einem Sonderparteitag am 22. April in Wiesbaden.

Der Vizekanzler pocht auf die Beibehaltung des Grundprinzips von Hartz IV ("Fördern und Fordern"). Der Koalitionsvertrag von Union und SPD sieht hier keine Änderungen vor, wohl aber die Einführung eines bis zu vier Milliarden Euro kostenden sozialen Arbeitsmarkts, der hunderttausenden Langzeitarbeitslosen helfen soll, wieder in Arbeit zu kommen – und so die Zahl der Hartz IV-Empfänger zu reduzieren.

1200 Euro "solidarisches Grundeinkommen"

Lange tritt in Wiesbaden gegen SPD-Bundestagsfraktionschefin Andrea Nahles an – erstmals in 155 Jahren Parteigeschichte wird eine Frau die SPD führen. Während Nahles wie Scholz bisher Hartz IV nicht in Frage stellt, will Lange eine breite Debatte darüber führen. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte diese losgetreten, weil er wegen der Perspektivlosigkeit vieler von Hartz IV abhängigen Familien und der schweren Vermittlung von Langzeitarbeitslosen ein "solidarisches Grundeinkommen" vorgeschlagen hatte.

Demnach soll es 1200 Euro im Monat für alle Bürger geben, die zu gemeinnütziger, sozialversicherungspflichtiger Arbeit bereit sind.
Auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hatte sich zuletzt offen für eine Abschaffung von Hartz IV gezeigt.

Fast sechs Millionen Hartz-IV-Bezieher

Im Zuge der Arbeitsmarktreformen von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) waren Arbeitslosen- und Sozialhilfe zur neuen Grundsicherung (Hartz IV) zusammengelegt worden. Im Februar bekamen 5,95 Millionen Menschen Hartz IV. Davon waren 4,26 Millionen erwerbsfähig. Rund zwei Drittel bekamen Hartz IV, ohne arbeitslos zu sein, etwa weil sie einem Minijob nachgingen (Aufstocker), Schule oder Hochschule besuchten oder wegen Krankheit arbeitsunfähig waren. Für Alleinstehende gilt derzeit der Regelsatz von 416 Euro im Monat.

Verwendete Quellen
  • dpa
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