Die SPD zieht mit Martin Schulz als Kanzlerkandidat in die Bundestagswahl 2017. Der Parteivorstand nominierte den 61 Jahre alten bisherigen Europa-Politiker einstimmig als Herausforderer von Angela Merkel (CDU).
Das bestätigte Schulz in einem Tweet. "Ein irres Gefühl: Gerade bin ich vom Vorstand meiner Partei zum Kanzlerkandidaten nominiert worden. Ich bin demütig und dankbar", so sein Kommentar.
Zum SPD-Chef und Nachfolger von Sigmar Gabriel soll Schulz Mitte März auf einem Sonderparteitag gewählt werden. Die Bundestagswahl findet am 24. September statt.
Juso-Chefin Johanna Uekermann stellte dem designierten SPD-Kanzlerkandidaten die Unterstützung der sozialdemokratischen Jugendorganisation in Aussicht. "Wir erwarten natürlich, dass er Themen wie soziale Gerechtigkeit, aber auch was junge Leute umtreibt, ganz nach vorne stellt", sagte Uekermann. "Wenn er das macht, dann hat er die volle Unterstützung der Jusos."
Neue Besetzungen bei der SPD
Gabriel hatte am Dienstag eine personelle Neuaufstellung der SPD für das Wahljahr verkündet. Überraschend erklärte er seinen Rückzug vom Parteivorsitz sowie seinen Verzicht auf die Kanzlerkandidatur und schlug Schulz für beide Posten vor.
Der bisherige Wirtschaftsminister Gabriel rückte auf den Posten von Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der am 12. Februar zum Bundespräsidenten gewählt werden soll. Das Wirtschaftsressort wird fortan von Gabriels bisheriger Staatssekretärin Brigitte Zypries geführt.