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Fronleichnam 2023: Bedeutung des Feiertags und wo er gefeiert wird


Nicht überall gesetzlicher Feiertag
Fronleichnam: Darum feiern wir dieses katholische Hochfest

Von Silke Ahrens

Aktualisiert am 08.06.2023Lesedauer: 3 Min.
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Fronleichnam: Im Mittelpunkt steht eine Prozession, bei der die geweihte Hostie in einer Monstranz durch die Straßen getragen wird.Vergrößern des Bildes
Fronleichnam: Im Mittelpunkt steht eine Prozession, bei der die geweihte Hostie in einer Monstranz durch die Straßen getragen wird. (Quelle: epd/imago-images-bilder)

Vor allem in katholisch geprägten Bundesländern ist Fronleichnam ein Feiertag. Welche Bedeutung der Tag hat und wer von der Arbeit freigestellt ist.

Fronleichnam, das katholische Hochfest, wird immer am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert. Vielerorts wird der religiöse Festtag von Fronleichnamsprozessionen begleitet. Im Mittelpunkt steht dabei die Eucharistie, ein Sakrament der katholischen Kirche.

Wann ist Fronleichnam?

Fronleichnam wird am zweiten Donnerstag nach Pfingsten und 60 Tage nach Ostern gefeiert. 2023 wird Fronleichnam am 8. Juni gefeiert.

Jahr Datum
2023 8. Juni
2024 30. Mai
2025 19. Juni
2026 4. Juni

Genau genommen wäre Gründonnerstag ein geeignetes Datum, um einen Feiertag zu Ehren der Eucharistie zu begehen. Schließlich steht das letzte Abendmahl im Mittelpunkt dieses Kartages. Dass Fronleichnam erst später stattfindet, hängt vermutlich damit zusammen, dass an diesem Feiertag lebhafte Prozessionen stattfinden – ein Ritus, der nicht in die Karwoche passt.

Wo ist Fronleichnam ein gesetzlicher Feiertag?

In Deutschland ist Fronleichnam ein gesetzlicher Feiertag in folgenden Bundesländern:

  • Bayern
  • Baden-Württemberg
  • Hessen
  • Rheinland-Pfalz
  • Nordrhein-Westfalen
  • Saarland

In protestantisch geprägten Bundesländern ist Fronleichnam in der Regel kein gesetzlicher Feiertag. Zu diesen Bundesländern gehören:

  • Berlin
  • Brandenburg
  • Bremen
  • Hamburg
  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Niedersachsen
  • Sachsen-Anhalt
  • Schleswig-Holstein

Sonderregelungen in Sachsen

Obwohl Sachsen überwiegend protestantisch geprägt ist, gibt es Regionen, die mehrheitlich von Sorben bewohnt werden und die traditionell katholisch geprägt sind. Hier gilt Fronleichnam seit dem Inkrafttreten der Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums des Innern über den regionalen Feiertag Fronleichnam im Jahr 1993 als gesetzlicher Feiertag.

Aufgrund späterer Eingemeindungen und Gemeindeauflösungen hat sich eine komplizierte Rechtslage ergeben, nach der Fronleichnam zum Teil nicht in ganzen Orten, sondern nur in einigen Gemeinden der Landkreise Bautzen, Hoyerswerda und Kamenz als gesetzlicher Feiertag gilt. Wo Arbeitnehmer in Sachsen an Fronleichnam zu Hause bleiben dürfen, können Sie in der Fronleichnamsverordnung des Landes Sachsen nachlesen.

Sonderregelungen in Thüringen

Thüringen ist das zweite Bundesland in Deutschland, in dem eine komplizierte Rechtslage zu Fronleichnam besteht. So gilt das katholische Hochfest in einigen Gemeinden und Städten der Landkreise Eichsfeld, Unstrut-Hainich-Kreis und Wartburgkreis als gesetzlicher Feiertag.

In den übrigen Ländern und Regionen gibt es Sonderregelungen, wie etwa für katholische Arbeitnehmer Anspruch auf unbezahlte Freistellung und für katholische Schulkinder Anspruch auf Unterrichtsbefreiung. Katholische Träger, etwa die Caritas, regeln in ihren jeweiligen Bereichen ganztägige Arbeitsbefreiung für alle Beschäftigten.

Was wird an Fronleichnam gefeiert?

Am Fronleichnamsfest verehren die Katholiken die heilige Eucharistie, also die Umwandlung von Brot und Wein in der Messfeier in Leib und Blut Christi. Das Fest erinnert an das letzte Abendmahl, das letzte Gemeinschaftsmahl Jesu mit seinen Jüngern am Abend vor seinem Tode (Gründonnerstag).

Der Name entstand vor etwa 750 Jahren. Er geht auf die Worte "vron" (Herr) und "lichnam" (lebendiger Leib) zurück und bedeutet "Leib des Herrn".

Das Fronleichnamsfest geht auf eine Vision der Nonne Juliane von Lüttich im Jahr 1209 zurück. Sie sah den Mond als Symbol für das Kirchenjahr mit einem dunklen Fleck und deutete dies als Hinweis Christi, dass der Kirche ein Fest zur besonderen Verehrung des Altarsakraments fehle.

Papst Urban IV. machte Fronleichnam 1264 zum allgemeinen Kirchenfest. Papst Johannes XXII. ordnete 1317 den Donnerstag als Festtag an. In vielen Pfarrgemeinden wird seit dem 13. Jahrhundert bis heute bei Fronleichnamsprozessionen die geweihte Hostie als Leib Christi durch die Straßen getragen.

Wie wird Fronleichnam begangen?

Nach dem Gottesdienst in der katholischen Kirche bricht die Gemeinde an dem Feiertag zu einer Prozession auf, die sich entweder auf einen kleinen Rundgang um die Kirche beschränkt oder durch die Straßen der Heimatstadt führt.

Der Zug wird von einem Geistlichen angeführt, der eine Monstranz trägt. In dem liturgischen Gefäß, das meist reich mit Gold und Edelsteinen geschmückt ist, befindet sich eine geweihte Hostie – das Kernstück des christlichen Abendmahls und nach katholischem Glauben dann der Leib Christi. Über dem Geistlichen ist ein sogenannter Sternenhimmel aufgespannt, ein prunkvoller Baldachin aus Stoff.

Hinter dem Geistlichen schreiten die Gläubigen mit Blumengestecken und Fahnen. Die Prozession wird von kirchlichen Gesängen begleitet und hält an bestimmten Stationen, die oftmals mit bunten Blumenteppichen geschmückt sind.

Veranstaltungen zu Fronleichnam im Ausland

Auch außerhalb von Deutschland finden Veranstaltungen zu Fronleichnam statt. So ist die italienische Stadt Viterbo für ihre szenischen Prozessionen bekannt, bei der Tänzer und Pantomimen den Zug begleiten.

Im österreichischen Lungau und in der Steiermark finden an dem katholischen Feiertag die sogenannten Samsonumzüge statt: barock geprägte Fronleichnamsprozessionen, bei denen die Figur des biblischen Samson im Mittelpunkt steht.

Verwendete Quellen
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