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Nato will Tausende weitere Soldaten nach Afghanistan schicken


Desaströse Sicherheitslage
Nato will wieder mehr Soldaten in Afghanistan

dpa, dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Aktualisiert am 30.06.2017Lesedauer: 2 Min.
Kabul, Dezember 2014 Mitglieder der Nato-geführten Mission in Afghanistan (ISAF) während einer Zeremonie zum Ende des Kampfeinsatzes.Vergrößern des BildesDie Nato beendete offiziell bereits im Dezember 2014 ihren Kampfeinsatz in Afghanistan. (Quelle: Xinhua/imago-images-bilder)
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Die Nato stockt ihr Kontingent in Afghanistan um mehrere tausend Soldaten auf. Die Schwelle von insgesamt 16.000 stationierten Soldaten soll jedoch nicht überschritten werden. Auf dem Höhepunkt der Mission 2010 zählten die Nato-Truppen mehr als 130.000 Soldaten.

Angesichts der desaströsen Sicherheitslage schickt die Nato Tausende weitere Soldaten nach Afghanistan. «Ich kann heute bestätigen, dass wir unsere Präsenz in Afghanistan erhöhen werden», sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg beim Treffen der Verteidigungsminister am Donnerstag in Brüssel. 15 Länder hätten bereits eine Verstärkung der aktuellen Ausbildungsmission zugesagt. Hintergrund ist das Wiedererstarken der radikalislamischen Taliban in Afghanistan.

Es gehe aber nicht darum, "in einen Kampfeinsatz zurückzukehren", sondern um Ausbildung und Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte, sagte Stoltenberg in Brüssel. Er benannte drei Schwerpunkte der zusätzlichen Unterstützung: die Stärkung von Sondereinsatzkommandos, Hilfe beim Ausbau der afghanischen Luftwaffe sowie bei der Ausbildung in Militärakademien.

Die Truppenverstärkung solle im Afghanistan-Konflikt den "Stillstand zu durchbrechen" und den Weg für eine politische Lösung mit den Taliban ebnen, sagte Stoltenberg. "Es gibt eine enge Verbindung zwischen dem, was auf dem Schlachtfeld passiert, und dem, was wir am Verhandlungstisch erreichen können. Solange die Taliban glauben, dass sie den Krieg gewinnen können, werden sie nicht verhandeln."

Genaue Truppenzahlen nannte Stoltenberg noch nicht. Er verwies lediglich darauf, dass die Nato-Militärvertreter "einige wenige tausend" weitere Soldaten gefordert haben. Im Gespräch sind Diplomaten zufolge 2000 bis 3000. Bündnis-Vertreter gingen davon aus, dass die neue Gesamtzahl der Nato-Truppen in Afghanistan unter der Schwelle von 16.000 Soldaten bleiben werde.

Die Nato hatte ihren Kampfeinsatz in Afghanistan mit zeitweise mehr als 130.000 Soldaten im Dezember 2014 beendet. Die Obergrenze für die aktuelle Unterstützungsmission "Resolute Support" liegt bei 13.576 Soldaten.

Deutschland ist mit bis zu 980 Soldaten drittgrößter Truppensteller nach den USA und Italien. Nach Angaben aus dem Bundesverteidigungsministerium ist das deutsche Kontingent de facto ausgereizt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte Mitte Mai gesagt, sie sehe Deutschland bei einer möglichen Erhöhung der Truppenzahlen in Afghanistan "nicht an erster Stelle".

Die USA als größter Truppensteller mit knapp 7000 Soldaten in der Nato-Mission haben ihren zusätzlichen Beitrag für den Einsatz noch nicht festgelegt. Verteidigungsminister Jim Mattis will die Afghanistan-Strategie der neuen US-Regierung Mitte Juli vorstellen.

Stoltenberg zufolge haben aber bereits 15 der 29 Nato-Staaten weitere Truppen zugesagt. Der britische Verteidigungsminister Michael Fallon kündigte am Donnerstag an, sein Land werde knapp hundert zusätzliche Soldaten stellen.

US-Verteidigungsminister Mattis konnte nicht sagen, wie lange der Afghanistan-Einsatz dauern werde. "Ich mache keine Zeitpläne für Kriege", sagte er in Brüssel. Diese seien von Natur aus "unvorhersehbar". Die eigentliche Frage bei Afghanistan sei: "Welchen Preis zahlen wir, wenn wir diesen Krieg nicht kämpfen."

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