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Ausschreitungen bei Protesten in Kandel: Rechte und linke Demos


Rechte und linke Demos
Ausschreitungen bei Protesten in Kandel

Von dpa
Aktualisiert am 25.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Polizisten setzen Tränengas ein: Mehrere Demonstranten wurden festgenommen, auch weil sie einen Hitlergruß zeigten.Vergrößern des BildesPolizisten setzen Tränengas ein: Mehrere Demonstranten wurden festgenommen, auch weil sie einen Hitlergruß zeigten. (Quelle: Uli Deck/dpa-bilder)
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Seit dem Tod einer 15-Jährigen im Dezember demonstrieren in Kandel Rechte gegen Flüchtlinge. Dagegen wehrt sich nun ein breites Bündnis. Die Polizei griff mehrfach ein.

Im rheinland-pfälzischen Kandel haben etwa 1.000 Menschen an der rechten Demonstration "Kandel ist überall" teilgenommen. Etwa 2.000 nahmen an einer Gegendemonstration teil. Die Polizei musste nach eigenen Angaben mehrfach gegen Demonstranten vorgehen. So hätten Polizisten fünf Personen festnehmen müssen. Eine habe den Hitlergruß gezeigt. Vier weitere hätte Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte geleistet.

Die rechten Demonstranten zogen durch die Straßen mit Transparenten, auf die sie "Wir kämpfen für unsere Heimat" geschrieben hatten. Sie skandierten: "Merkel ist noch an der Macht, gebt auf Eure Kinder acht!" und "Kein Djihad in unserer Stadt". Ein Demonstrant sagte, er fordere, dass Straftaten von Ausländer gelistet werden müssten. Sie würden immer als Ausnahmen dargestellt. "Das sind keine Ausnahmen. Es passiert tagtäglich was."

Ein 52 Jahre alter Mann und seine 48-jährige Frau beschwerten sich, dass Flüchtlinge noch ihre dritte Frau nachholen würden, aber kein Deutsch lernten. "Da kommt schon ein gewisser Hass auf", sagte die Frau. Aber sagen dürfe man das nicht, denn dann "wird man als Nazi abgestempelt".

Auf der Gegen-Demo rief die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz Malu Dreyer dem Publik zu: "Wir sind heute nicht auf einer Gegen-Demo, wir sind auf einer Für-Demo. Für Demokratie, für Respekt." Dreyer hatte ihr halbes Kabinett mitgebracht. Die Politiker demonstrierten gemeinsam mit Naturfreunden, Mitgliedern der Antifaschistischen Aktion und Kirchenvertretern.

"Die heutige Demonstration ist die richtige Antwort auf Spalter und Hetzer", sagte Dreyer weiter. "Wir überlassen die Straße nicht denen, die Leid und Trauer für eigene Zwecke nutzen." Mias grausamer Tod entsetze viele, Trauer und Mitgefühl mit den Eltern blieben. "Aber genau so klar ist, dass die Reaktion auf die grausame Tat nicht Fremdenfeindlichkeit und Hass sein kann", so Dreyer. Der Rechtsstaat werde dafür sorgen, dass der Täter bestraft werde.

Als dann Demonstranten aus dem linken Spektrum Böller zündeten, schritt die Polizei ein. Die Sicherheitskräfte setzten Pfefferspray gegen die Demonstranten ein und isolierten 250 Menschen. Wie lange, war zunächst unklar.

Seit die 15-jährige Mia Ende Dezember vermutlich von ihrem Ex-Freund, einem afghanischen Flüchtling getötet wurde, kam es in der Stadt zu mehreren Demonstrationen. Und so schnell wird in Kandel offenbar keine Ruhe einkehren. Die nächste Demo steht schon fest. Nach Angaben eines Sprechers der Verbandsgemeindeverwaltung hat ein Frauenbündnis für jeden ersten Samstag im Monat eine Demonstration angemeldet.

Verwendete Quellen
  • dpa
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