Rekorderlös bei Auktion Geige von der "Titanic" versteigert
News folgenDie Geige eines beim Untergang der "Titanic" im Jahr 1912 ertrunkenen Musikers hat bei einer Auktion für umgerechnet rund 1,06 Millionen Euro den Besitzer gewechselt. Ein anonymer Bieter erhielt in London den Zuschlag für das einmalige, jedoch nicht mehr spielbare Instrument.
Mit dem Preis von 900.000 Pfund übertraf der Erlös die Erwartungen um ein Vielfaches. Das Auktionshaus Henry Aldridge & Son hatte zuvor mit einem Preis von mehr als 200.000 britischen Pfund (236.000 Euro) gerechnet.
Die in Deutschland hergestellte Geige soll Kapellmeister Wallace Hartley gehört haben. Den Angaben zufolge soll sie über eine Woche nach der Havarie des Passagierschiffs zusammen mit Hartleys Leiche im Meer gefunden worden sein. Es soll sich um ein Geschenk seiner Verlobten Maria Robinson handeln. In der Violine eingraviert steht: "Für Wallace anlässlich unserer Verlobung, von Maria".
Musiker als Helden gefeiert
Diese Geige sei "einfach ein außergewöhnliches Stück Geschichte", sagte Andrew Aldridge vom Auktionshaus. In seiner 20-jährigen Berufstätigkeit habe er "nie einen Gegenstand gesehen, der diesen Grad an Emotion bei Menschen hervorbringt".
Beim Untergang der "Titanic" in den frühen Morgenstunden des 15. April 1912 kamen etwa 1500 Menschen ums Leben, darunter auch Hartley und seine sieben Bandkollegen. Berichten zufolge spielte die Band das Kirchenlied "Näher, mein Gott, zu Dir", als Passagiere des Unglücksschiffs in Rettungsboote stiegen. Die Musiker wurden als Helden gefeiert, weil sie ihre eigene Fluchtchance opferten.
