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Aimee Copeland: Handamputation sorgt für neue Hoffnung


Panorama
"Fleischfressende Bakterien": Studentin geht es nach Handamputation besser

Von dapd, t-online
Aktualisiert am 25.05.2012Lesedauer: 2 Min.
Aimee Copeland zog sich nach einem Freizeitunfall die oft tödlich verlaufende Infektion zuVergrößern des BildesAimee Copeland zog sich nach einem Freizeitunfall die oft tödlich verlaufende Infektion zu (Quelle: dapd)
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Es war nur ein kleiner Unfall, doch er hatte furchtbare Folgen. Seit die US-Studentin Aimee Copeland sich bei einem Sturz das Bein verletzte, kämpft sie um ihr Leben. Der Feind kommt von innen: "fleischfressende Bakterien". Nach ihrem linken Bein und Teilen ihres Bauches mussten der jungen Frau nun auch beide Hände amputiert werden. Gleichwohl schöpfen die Angehörigen wieder Hoffnung.

Nachdem die Studentin zuletzt nur mit künstlicher Hilfe atmen konnte, schafft sie es nun wieder selbst, wie ihr Vater Andy mitteilte. Dies sei ein wichtiger Schritt, da auf diese Weise ihre Lungen wieder zu Kräften kommen könnten. Noch wichtiger aber sei, dass Aimee ihren Lebensmut wiedergefunden habe.

"Aimee ist wieder Aimee"

"Aimee ist wieder Aimee", schrieb der Vater auf seiner Facebook-Seite. Sie mache Witze, spreche ganz offen und zeige auch wieder "ihre übliche Morgenmuffeligkeit". Dass sie wieder tief durchatmen könne, sei für sie ganz wundervoll, erklärte Andy Copeland. Die Familie sei für jeden Moment dankbar und wisse dessen Wert zu schätzen.

Auf Facebook und in einem eigens eingerichteten Blog hält der Vater die Öffentlichkeit seit Tagen auf dem Laufenden über das furchtbare Schicksal seiner Tochter. Aimee Copeland hatte sich am 1. Mai in der Nähe des Flusses Tallapoosa in Georgia eine Fleischwunde in der Wade zugezogen, die mit 22 Stichen genäht werden musste.

Bakterien meistens harmlos

Als die Schmerzen in den folgenden drei Tagen nicht nachließen, wurde die 24-Jährige von einer Freundin in die Notaufnahme gebracht. Die Ärzte diagnostizierten die Infektion, eine sogenannte Nekrotisierende Faszitis. Ein normalerweise ungefährlicher Keim, der in den meisten Fällen lediglich Durchfall auslöst, frisst Copelands Körper sozusagen von innen auf. Wie CNN berichtet, reproduzieren sich die Bakterien sehr schnell und geben Toxine ab, die Haut und Weichteilgewebe zerstören.

Wird eine Nekrotisierende Faszitis früh erkannt, genüge die Entfernung von Haut- oder Fettgewebe. Im fortgeschrittenen Stadium helfe häufig nur noch die Amputation ganzer Gliedmaßen, um die weitere Ausbreitung der Infektion zu stoppen, schreibt CNN. Bei Copeland wurde zunächst das Bein von den Bakterien angegriffen. Zuletzt verfärbten sich ihre Hände. Auch sie mussten schließlich entfernt werden, weil sonst die Genesung immer fraglicher geworden wäre.

Hände nicht so entscheidend wie Herz und Verstand

Trotz der Amputationen habe seine Tochter ihre positive Einstellung nicht verloren, berichtete ihr Vater. Damit inspiriere sie nicht nur ihre engsten Freunde und Angehörigen am Krankenbett in der Heimatstadt Augusta, sondern auch fremde Menschen auf der ganzen Welt. "Ihre Botschaft ist nicht abhängig von der Fähigkeit, ihre Hände zu benutzen, sondern von ihrer Fähigkeit, ihr Herz und ihren Verstand einzusetzen", so Andy Copeland.

Für die 24-Jährige werde es schwer, sich an das Fehlen der amputierten Gliedmaßen zu gewöhnen. Noch habe sie sogar das Gefühl, ihre Finger weiterhin zu spüren - ein nicht ungewöhnliches Phänomen nach Amputationen. Trotzdem sei er froh, sagt der Vater. "Ich danke Gott, dass meine Tochter am Leben ist."




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