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Unwetterwarnung der Unwetterzentrale: Lage "noch unberechenbarer"


Schon sechs Tote in NRW
Unwetterwarnung: "Die Lage ist besonders explosiv"

Von dpa, wetter-info
Aktualisiert am 10.06.2014Lesedauer: 3 Min.
Blitze über Hildesheim: Die Unwetterzentrale warnt vor neuen schweren UnwetternVergrößern des BildesBlitze über Hildesheim: Die Unwetterzentrale warnt vor neuen schweren Unwettern (Quelle: dpa)
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Seit dem Mittag geht es wieder los: Fast über dem ganzen Land drohen heute neue, extreme Unwetter und drückende Hitze. "Die Situation ist leider noch unberechenbarer geworden", sagte Meteorologe Stefan Laps von der Unwetterzentrale im Gespräch mit wetter.info. Sicher ist nur: Uns erwarten sehr schnelle Blitzsalven, heftiger Platzregen, großer Hagel und Sturm in den Gewittern. "Die Lage ist besonders explosiv", warnte Laps. In Nordrhein-Westfalen kamen seit Montag bei Unwettern schon sechs Menschen ums Leben.

So wird das Wetter heute in Ihrer Region

Bereits durch die gestrigen Unwetter kommt es immer noch zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen. So empfiehlt die Bahn Fahrgästen, sich im Internet auf bahn.de oder über das Kundentelefon 0180/6996633 zu informieren. Reisende sollten sich auf Verspätungen einstellen.

Der ADAC bietet die Rufnummer 22499 an, um sich mobil über alle Stauinfos zu informieren.

Kilometerhohe Gewitterwolken

Wann und wo schlagen die Gewitter heute zu? Mit diesen Fragen tun sich die Wettermodelle sehr schwer. Das Problem: Die angekündigte Kaltfront aus Frankreich verspätet sich und wird voraussichtlich erst am Abend nach Deutschland reinziehen. Vor der Front strömt derzeit Luft aus unterschiedlichen Richtungen gegeneinander und hat keine andere Möglichkeit, als aufzusteigen.

Meteorologen bezeichnen diese Gebiete als Konvergenzzonen. In diesen bilden sich heute erneut große, kilometerweit hochreichende Gewitterzellen. Fatal ist: Diese verschmelzen zum Teil miteinander und bilden gigantische Gewittercluster.

Gestern Abend hatte sich so ein Cluster fast über ganz Nordrhein-Westfalen ausgebreitet und verheerende Schäden angerichtet. "Sowas kann heute im Prinzip überall passieren", warnte Laps.

"Es wird aber nicht alle treffen", betonte Laps, "lokal sind die Unterschiede gewaltig." Manch einer wird mit eine kurzen Schauer davon kommen, anderenorts drohen heute sogar Tornados. "Das ist nicht unser Hauptproblem", sagte der Unwetterexperte. Aber derzeit ist extrem viel Energie in der Atmosphäre und die Zutaten für solche schweren Unwetterereignisse sind leider gegeben.

Großer Hagel und enorme Regenmengen

Wenn es kracht, sind womöglich große Hagelkörner mit bis zu fünf Zentimetern Durchmesser dabei, außerdem 20 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter, viele Blitzeinschläge in kürzester Zeit und schwere Sturmböen. Örtlich auch Orkanböen von mehr als 120 Kilometern pro Stunde.

Auch an der Hitzefront wird heute gelitten: Im Osten und Südosten geht's auf 34 bis 37 Grad hoch, Im Süden auf 33 bis 36 und im großen Rest auf drückend-schwüle 27 bis 31 Grad - je nach Dauer des Sonnenscheins. Grundsätzlich gilt: Wo die Sonne am längsten in die ohnehin schon heiße Luft knallt, drohen die schlimmsten Unwetter.

Nur für den äußersten Südosten - von Sachsen bis in die Mitte und den Osten Bayerns - geben die Wetterexperten für heute Entwarnung.

Mehrere Tote in Unwettern

Wie verheerend die Gewitter ausfallen können, hat die letzte Nacht im Nordwesten gezeigt: Die Zahl der Toten bei den schweren Unwettern ist auf mindestens sechs gestiegen. An vielen Häusern und Autos sorgten Sturmböen, Blitzeinschläge und Hagel für schwere Schäden.

Die Polizei des Bundeslandes war nach eigenen Angaben mit allen Beamten im Einsatz, die zur Verfügung standen. Auch die Feuerwehren waren stundenlang unterwegs, um allen Hilferufen nachzukommen. Erst in der Nacht zum Dienstag wurde es am Himmel etwas ruhiger - die Unwetter zogen weiter in Richtung Nordosten, fielen dort aber weniger heftig aus.

Bäume erschlagen Radfahrer

In Düsseldorf verloren drei Menschen in einem Gartenhaus ihr Leben. Das bestätigte ein Sprecher der Feuerwehr. Sie hatten Zuflucht vor dem Unwetter gesucht, als eine schwere Pappel auf das Haus stürzte. Die Einsatzkräfte konnten noch zwei Schwerverletzte und einen Leichtverletzten aus den Trümmern retten.

Zuvor hatte bereits die Kölner Polizei berichtet, dass ein Radfahrer in der Domstadt von einem Baum erschlagen worden sei. Auch in Krefeld sei ein Radfahrer von einem umstürzenden Baum erschlagen worden, so die örtliche Polizei. In Essen starb ein Mann vermutlich bei Aufräumarbeiten. Er hatte nach ersten Informationen der Polizei kurz vor Mitternacht versucht, eine Straße zu räumen.

Verkehr massiv beeinträchtigt

Der Flughafen in Düsseldorf musste am Abend rund eine Stunde lang den Betrieb einstellen. Grund seien Sturmböen von bis zu 150 Stundenkilometer gewesen, sagte ein Sprecher. Heute erfolgt der Flugbetrieb aber wieder planmäßig.

Brände nach Blitzeinschlägen

Auf den Autobahnen bremsten umgestürzte Bäume den Verkehr aus. In vielen Kommunen waren die Feuerwehren im Dauereinsatz, um Keller auszupumpen, Brände nach Blitzeinschlägen zu löschen und umgestürzte Bäume wegzuschaffen.

Auch in Niedersachsen verursachten schwere Unwetter in der Nacht zum Dienstag erheblichen Sachschaden. Mehrere Dachstühle gingen nach Blitzeinschlägen in Flammen auf. Außerdem kam es zu Überflutungen. Menschen wurden nach ersten Angaben der Polizei in Niedersachsen nicht verletzt.

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