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"SpaceShipTwo" explodiert: Weltraum-Traum von Virgin zerschellt


Weltraum-Traum zerschellt
Virgins "SpaceShip Two" explodiert - ein Toter

Von reuters, afp, t-online, dpa
Aktualisiert am 01.11.2014Lesedauer: 2 Min.
Das "SpaceShipTwo" explodierte kurz nach dem Abkoppeln.Vergrößern des BildesDas "SpaceShipTwo" explodierte kurz nach dem Abkoppeln. (Quelle: Reuters-bilder)
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Das "SpaceShip Two" sollte Träume wahr machen: Weltraumflüge für Privatpersonen. Nach langen Verzögerungen kündigte der prominente Unternehmer Richard Branson erste Passagierflüge für Frühjahr 2015 an. Nun zerschellte sein Traum in der kalifornischen Wüste.

Das private Raumflugzeug "SpaceShip Two" ist bei einem Testflug im US-Bundesstaat Kalifornien abgestürzt. "Während des Tests erlitt das Gefährt eine ernsthafte Unregelmäßigkeit, die im Verlust des Gefährts resultierte", teilte das Unternehmen Virgin Galactic mit. Nach Polizeiangaben kam einer der beiden Piloten ums Leben, der andere wurde schwer verletzt. Amerikanische TV-Sender zeigten Bilder mehrerer Wrackteile in der Mojave-Wüste.

Der Unfall war der zweite schwere Schlag für die private Raumfahrt innerhalb weniger Tage. Erst am vergangenen Dienstag war der unbemannte US-Raumtransporter "Cygnus" Sekunden nach dem Start in Florida explodiert. Er sollte rund 2,3 Tonnen Nachschub für die Internationale Raumstation ISS ins All bringen.

Andere Treibstoffmischung getestet

Das "SpaceShip Two" hob den Informationen zufolge von einem Flughafen rund 150 Kilometer nördlich von Los Angeles ab. Es wurde zunächst von einem Trägerflugzeug in rund 1,5 Kilometer Höhe gebracht und dann ausgeklinkt. Nur wenig später sei es abgestürzt. Die US-Flugkontrollbehörde FAA teilte mit, kurz nach der Abkoppelung den Kontakt zu dem Raumflugzeug verloren zu haben. Das Trägerflugzeug "WhiteKnightTwo" hingegen sei sicher gelandet, so Virgin Galactic.

Es war der erste Test des Raumgleiters mit Raketenzündung seit Januar. Berichten von Experten zufolge sei diesmal eine andere Treibstoffmischung als zuvor getestet worden. Offizielle Angaben zur Absturzursache machte das Unternehmen zunächst nicht.

Zukunft des Weltraumtourismus steht in Frage

Das verunglückte Flugzeug basiert auf dem Prototyp "SpaceShip One" und wurde von einer Tochter des US-Rüstungskonzerns Northrop Grumman entwickelt.

Nun steht die Zukunft des Weltraumtourismus in Frage. "Wir werden im nächsten Jahr und wahrscheinlich in den Jahren danach keine kommerziellen Flüge für Touristen ins All sehen", glaubt Raumfahrtexperte Marco Caceres von der Beratungsfirma Teal Group. Virgin Galactic sei bislang führend im Bereich des Weltraumtourismus gewesen.

Über 700 Interessierte sicherten sich Tickets

Die rund 18 Meter lange Passagierraumfähre sollte den Planungen zufolge vom kommenden Jahr an Weltraumflüge für Privatpersonen anbieten, die bis in rund 110 Kilometer Höhe über der Erde führen sollten. Die Maschine bot Platz für zwei Piloten und sechs Passagiere. Sie sollten bei ihren Reisen das Gefühl der Schwerelosigkeit erleben können. Die Bullaugen-Fenster des Gefährtes waren deutlich größer als in normalen Passagierflugzeugen.

Hinter dem Projekt steht unter anderem der milliardenschwere britische Unternehmer Richard Branson. Nach seinen Angaben hatten bereits 700 Interessierte Tickets für die Flüge ins All gekauft. Darunter sollen auch Stars wie die Hollywood-Schauspieler Tom Hanks und Angelina Jolie sowie der Sänger Justin Bieber sein, wie Medien berichteten.




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